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Sonntag, 29. März 2009
Shooter
Dieser solide Actionthriller mit einem soldiden Mark Wahlberg wurde solide ins Deutsche übertragen. An zwei Stellen musste ich jedoch gehörig stutzen.
Einmal wird jemandem davon abgeraten, "im Büro" anzurufen, was in der entsprechenden Szene sehr ulkig klingt. Im Original ist hier vom Bureau die Rede, also vom Federal Bureau of Investigation. In einer anderen Szene erzählt jemand etwas von Attentaten in der Vergangenheit und erwähnt gewisse "Schützen auf dem Grashügel". Verschwörungsfans werden sofort wissen, dass hier auf den Grassy Knoll angespielt wird, also auf jenen Hügel am Dealey Plaza in Dallas, von dem aus weitere Schüsse auf JFK abgefeuert sein sollen. Für alle anderen ist diese Information völlig unverständlich / sinnlos.
Man sollte sich als Synchronstudio überlegen, wie viel Wissen über amerikanische Politik man dem deutschen Publikum zutrauen kann. Klar, durch CSI-Serien u. ä. kennt man schon die wichtigsten Einrichtungen wie die NSA, Homeland Security und vielleicht sogar die IRS (Steuerbehörde) und das ATF (Alcohol, Tobacco and Firearms). Aber wenn mehrere solcher Abkürzungen - und dazu noch exotische wie DOE (Department of Energy) - in einem Film vorkommen, verliert man irgendwann die Übersicht. Eine kurze Paraphrase oder auch eine Übersetzung ist dann m. M. n. besser; im letzten Fall könnte man etwa "Energiebehörde" sagen. Ganz unangebracht wäre die Wiedergabe mit deutschen Äquivalenten, wie man es in US-Krimis aus den 70ern oft hört. Andererseits fragt man sich, warum der Verteidigungsminister in 24 immer mit "Mister Secretary" statt einfach "Herr Minister" angesprochen wird. "Secret Service" sollte man aber so lassen, denn eine deutsche Entsprechung gibt es nicht (die gab es mal, aber das ist eine andere Geschichte ...), und "Geheimdienst" wäre falsch, denn der Geheimdienst der USA ist die CIA (in Deutschland der BND). Uff, jemand müsste mal eine Liste erstellen ...
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