Ich möchte betonen, dass es manchmal wirklich dringend geboten ist, fremdländische Titel zu "übersetzen" (bzw. einen alternativen Titel zu finden, denn man muss nicht alles 1 zu 1 transponieren – so puristisch bin ich nicht). Beispielsweise war mir, bevor ich den Film sah, nicht klar, dass "Will Hunting" in Good Will Hunting ein Personenname ist; ich hatte gedacht, das wäre eine pervertierte Form von "The good will be hunting" oder so. Auch "Jurassic" ist nicht unbedingt ein Wort, das man in der Schule lernt (das Buch von Michael Crichton erschien bei uns immerhin als Dino Park).
ABER: Der Verleih sollte sich gründlich überlegen, ob der Titel auch "funktioniert". Es gibt Filme, die ich mir nur wegen des deutschen Namens nie anschauen würde. Forgetting Sarah Marshall – mh, geht. Doch was wurde daraus? Nie wieder Sex mit der Ex! Allgemein scheint man bei romantischen Komödien auf besonders "witzige" Übertragungen erpicht zu sein. Man versucht sich zum Teil an Wortspielen, wo im Original gar keine sind (Town & Country --> Stadt, Land, Kuss). Wenn aber die Vorlage ein Wortspiel beinhaltet, ignoriert man das geflissentlich (Made of Honor --> Verliebt in die Braut). Manchmal geht sogar der Sinn komplett verloren. In Sergio Leones Westernklassiker Il buono, il brutto, il cattivo geht es um drei Revolverhelden, auf Deutsch heißt der Streifen aber Zwei glorreiche Halunken. Hier also die unkommentierte Liste der schönsten deutschen Titel:
- Body of Lies --> Der Mann, der niemals lebte
- The Boat That Rocked --> Radio Rock Revolution
- Taken --> 96 Hours
- In Bruges --> Brügge sehen ... und sterben?
- The Holiday --> Liebe braucht keine Ferien
- Knock on Wood --> Die Lachbombe
- Meet the Parents --> Meine Frau, ihr Vater und ich
- You, Me and Dupree --> Ich, du und der Andere
- Me, Myself and Irene --> Ich, beide und sie
- Marvin's Room --> Marvins Töchter
- Billy Two Hats --> Begrabt die Wölfe in der Schlucht
- Lost Horizon --> In den Fesseln von Shangri-La
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