Durch eine Folge der Serie Undeclared (doofer deutscher Titel: American Campus) habe ich gelernt, dass in amerikanischen Studentenwohnheimen, in denen sich in der Regel zwei gleichgeschlechtliche Studenten ein Zimmer teilen, folgendes üblich ist: Wenn einer der Zimmerbewohner einen Partner mit auf die Bude nimmt, muss der andere sich irgendwo - z.B. im Aufenthaltsraum - einen Alternativ-Schlafplatz suchen. Wie unverschämt! Ich würde mich weigern, meinen teuer bezahlten Raum nicht zu betreten, nur weil mein Mitbewohner eine Krawatte an die Klinke gehängt hat. Sollen die sich halt ein Stundenhotel suchen. Oder sich beim Akt beobachten lassen. Wer in einem Studentenwohnheim wohnt, hat eh jedes Privileg auf Sex verwirkt. Erbärmlicher ist nur noch, bei seinen Eltern zu wohnen. Ich rede hier natürlich nicht von deutschen Studenten. In den Wohnheimen, die ich kenne, hat zumindest jeder ein eigenes Schlafzimmer. Ich selbst habe grundsätzlich keine Probleme damit, in einem Mehrbettzimmer zu nächtigen - bei Gott, ich teilte mir mal eins mit sieben Australiern (und wie jeder weiß sind Australier die größten Proleten unter der Sonn'). Aber ein bisschen Ruhe tut, gerade in Prüfungszeiten, Not.
Bonus-Text für Nerds Es muss noch erwähnt werden, dass sich Judd Apatow, der Erfinder von Undeclared sowie dessen quasi-Vorgänger Freaks & Geeks, sich mal einen dorm room mit Adam Sandler geteilt hat - Filmmaterial aus diesen Tagen ist in dem Film Funny People (doofer deutscher Titel: Wie das Leben so spielt) (Regie: Apatow) zu sehen. Adam Sandler habe ich eine Zeit lang mit Ben Stiller verwechselt, und tatsächlich wird in einer Undeclared-Episode, in der Sandler einen Gastauftritt hat, dieser von Oliver Rohrbeck synchronisiert, dem deutschen Stamm-Sprecher von Ben Stiller. Laut dem Oracle of Bacon kommen Ben Stiller und Adam Sandler sogar in einem gemeinsamen Cast vor, nämlich dem von dem Film Happy Gilmore. Das Drehbuch dazu schrieb Tim Herlihy, ein langjähriger Autor bei Saturday Night Live. Adam Sandler war in vier Staffeln bei SNL zu sehen, aber auch Ben Stiller hatte darin einige Cameos, u.a. als Tom-Cruise-Parodist.
Samstag, 28. November 2009
Samstag, 21. November 2009
Yes, ve cen!
Es folgt nun ein sehr herablassender Nörgelbeitrag, der mir aber am Herzen liegt.
Vor über einem Jahr wurde Barack Obama zum Präsidenten der USA gewählt, und noch immer gibt es deutsche Nachrichtensprecher und andere Medienleute, die den Namen Barack wie "B'äreck" aussprechen (Betonung auf der ersten Silbe). Klar kann man von Krethi und Plethi derartige Kenntnisse nicht verlangen, die sollen sich lieber mit der Politik des eigenen Landes beschäftigen, aber wer sich Journalist nennt, kann durchaus mal ein bisschen recherchieren; dank der digitalen Vernetzung kann man dies ja auf unterhaltsame Weise tun, z.B. indem man amerikanische Late-Night-Shows guckt oder Blogs wie "USA erklärt" liest.
Die Aussprache des Englischen ist in der Tat das Schwierigste an dieser Sprache. Leider wird an unseren Schulen versäumt, auf die starken phonetischen Unterschiede zwischen Deutsch und Englisch hinzuweisen. Man sollte den Lernern in den ersten Unterrichtseinheiten ganz deutlich vor Augen führen, dass selbst Verschlusslaute wie /k/ und /t/ im Englischen in gewissen Positionen anders klingen als ihre deutschen Entsprechungen, von Lauten wie /w/ und dem berüchtigten th ganz zu schweigen. Dies sehen die Lehrpläne nicht vor, und so kommt es, dass man englischsprechende Deutsche überall sofort erkennt (mitunter erkennt man sogar den Dialekt [Sächsisch!]). Amis machen sich lustig über uns! (Beweiscomic)
Bemerkenswert, aber verständlicher ist, dass englische Fremdwörter unserer Muttersprache angepasst werden, vgl. bluff ("Blöff"), pumps ("Pömps"), Excel ("Éxl"), flush ("Fläsh"), hovercraft ("Huverkraft") oder route(r) (na gut, ich lernte gerade, dass hierbei zwei Aussprachen richtig sind, wobei ich "raut" viel öfter zu hören glaube). Peinlich ist es, wenn selbst Unternehmen sich uneinig bzgl. der korrekten Lautung sind (T-Mobile, Red Bull [bei letzterem schwankt der Akzent]).
Ich möchte aber nicht nur mit dem ausgestreckten Finger auf "uns Deutsche" zeigen, sondern - ha! - mit dem ausgestreckten Finger auf englische Muttersprachler zeigen. Man denke daran, wie die so manches Fremdwort aussprechen. Der Firmenname Braun klingt wie "Braan", [ˈFolksva:gen] wird zum "Wolkswägen", Porsche zu "Porsch". Beim Louvre schwindet das r, im Familiennamen LeFavre vertauscht man das r und das v einfach (Metathese), Van Gogh klingt wie "vän go", das erste A im Bandnamen ABBA wird lang, ebenso das i in pizza und Nissan. Sehr schön ist auch der "orángutan(g)"! Und natürlich reimt sich Merkel auf Urkel. Man sieht also, wir leben in einer bunten Welt, wo jeder spricht, wie ihm das Schnäblein wuchs, und das ist auch gut so. Der Turm zu Babel ist nun mal gefallen, also sollten wir das Beste draus machen. Dennoch heißt es [bəˈrɑːk], verdammt!
Vor über einem Jahr wurde Barack Obama zum Präsidenten der USA gewählt, und noch immer gibt es deutsche Nachrichtensprecher und andere Medienleute, die den Namen Barack wie "B'äreck" aussprechen (Betonung auf der ersten Silbe). Klar kann man von Krethi und Plethi derartige Kenntnisse nicht verlangen, die sollen sich lieber mit der Politik des eigenen Landes beschäftigen, aber wer sich Journalist nennt, kann durchaus mal ein bisschen recherchieren; dank der digitalen Vernetzung kann man dies ja auf unterhaltsame Weise tun, z.B. indem man amerikanische Late-Night-Shows guckt oder Blogs wie "USA erklärt" liest.
Die Aussprache des Englischen ist in der Tat das Schwierigste an dieser Sprache. Leider wird an unseren Schulen versäumt, auf die starken phonetischen Unterschiede zwischen Deutsch und Englisch hinzuweisen. Man sollte den Lernern in den ersten Unterrichtseinheiten ganz deutlich vor Augen führen, dass selbst Verschlusslaute wie /k/ und /t/ im Englischen in gewissen Positionen anders klingen als ihre deutschen Entsprechungen, von Lauten wie /w/ und dem berüchtigten th ganz zu schweigen. Dies sehen die Lehrpläne nicht vor, und so kommt es, dass man englischsprechende Deutsche überall sofort erkennt (mitunter erkennt man sogar den Dialekt [Sächsisch!]). Amis machen sich lustig über uns! (Beweiscomic)
Bemerkenswert, aber verständlicher ist, dass englische Fremdwörter unserer Muttersprache angepasst werden, vgl. bluff ("Blöff"), pumps ("Pömps"), Excel ("Éxl"), flush ("Fläsh"), hovercraft ("Huverkraft") oder route(r) (na gut, ich lernte gerade, dass hierbei zwei Aussprachen richtig sind, wobei ich "raut" viel öfter zu hören glaube). Peinlich ist es, wenn selbst Unternehmen sich uneinig bzgl. der korrekten Lautung sind (T-Mobile, Red Bull [bei letzterem schwankt der Akzent]).
Ich möchte aber nicht nur mit dem ausgestreckten Finger auf "uns Deutsche" zeigen, sondern - ha! - mit dem ausgestreckten Finger auf englische Muttersprachler zeigen. Man denke daran, wie die so manches Fremdwort aussprechen. Der Firmenname Braun klingt wie "Braan", [ˈFolksva:gen] wird zum "Wolkswägen", Porsche zu "Porsch". Beim Louvre schwindet das r, im Familiennamen LeFavre vertauscht man das r und das v einfach (Metathese), Van Gogh klingt wie "vän go", das erste A im Bandnamen ABBA wird lang, ebenso das i in pizza und Nissan. Sehr schön ist auch der "orángutan(g)"! Und natürlich reimt sich Merkel auf Urkel. Man sieht also, wir leben in einer bunten Welt, wo jeder spricht, wie ihm das Schnäblein wuchs, und das ist auch gut so. Der Turm zu Babel ist nun mal gefallen, also sollten wir das Beste draus machen. Dennoch heißt es [bəˈrɑːk], verdammt!
Samstag, 7. November 2009
Das F-Wort
In der letzten Folge von South Park (13.12 "The F Word") wurde ein höchst interessantes Phänomen behandelt, nämlich der Bedeutungswandel des US-amerikanischen Schimpfwortes fag (< faggot). Es lässt sich momentan am besten mit "Schwuchtel" übersetzen, die Bedeutung verschiebt sich aber anscheinend in Richtung "rücksichtslose, laute Person" allgemein und wird von den South-Park-Kids speziell für die scharenweise auftauchenden, lärmenden Harley-Fahrer verwendet. Hier passt das deutsche Wort "Schwuchtel" nun überhaupt nicht mehr, denn dieses wird (noch?) ausschließlich für Homosexuelle gebraucht. Die Übersetzer werden also wieder einmal vor ein nervenraubendes Problem gestellt werden.
Interessant ist, dass homosexual nicht die ursprüngliche Bedeutung von fag ist; das Wort hat - wie in dieser Episode dargestellt - eine bewegende Geschichte hinter sich. Im "Etymologischen Wörterbuch der englischen Sprache" von Ferdinand Holthausen (1927) steht noch folgendes: "fag schwer arbeiten, ermüden, < fa'got (oe) Bündel". Genaueres kann man auch an mehreren Stellen im Internet nachlesen, kurzgefasst ging das alles wohl so: Grundbedeutung "Reisig-, Feuerholzbündel" > "alte Frau" (Hexe, die auf dem Scheiterhaufen brennt? oder, naheliegender, Frau, die Feuerholz sammelt) sowie "arme Person" (die sich mit dem Sammeln von Feuerholz Geld verdient); beziehungsweise Nebenentwicklung vom Kollektivum zum einzelnen "Stock, Holzstück", daher vielleicht der britische Slangausdruck für "Zigarette" (< "kleiner Stock"); außerdem kommt von der Tätigkeit des Holzsammelns das oben aufgeführte Verb. Einmal im Bereich der Pejorative angekommen, kann fag(got) schließlich für jede beliebige Randgruppe herhalten. Wenn es aber nun mit dem allseits beliebten douche(bag) bedeutungsgleich wird, muss douche eine neue Bedeutung erhalten, denn Synonymvermeidung ist ein Prinzip des Sprachwandels.
P.S.: Das Blog ist jetzt wieder werbefrei und damit hübscher anzusehen. Man verdient mit den Google-Ads eh nur Peanuts.
Interessant ist, dass homosexual nicht die ursprüngliche Bedeutung von fag ist; das Wort hat - wie in dieser Episode dargestellt - eine bewegende Geschichte hinter sich. Im "Etymologischen Wörterbuch der englischen Sprache" von Ferdinand Holthausen (1927) steht noch folgendes: "fag schwer arbeiten, ermüden, < fa'got (oe) Bündel". Genaueres kann man auch an mehreren Stellen im Internet nachlesen, kurzgefasst ging das alles wohl so: Grundbedeutung "Reisig-, Feuerholzbündel" > "alte Frau" (Hexe, die auf dem Scheiterhaufen brennt? oder, naheliegender, Frau, die Feuerholz sammelt) sowie "arme Person" (die sich mit dem Sammeln von Feuerholz Geld verdient); beziehungsweise Nebenentwicklung vom Kollektivum zum einzelnen "Stock, Holzstück", daher vielleicht der britische Slangausdruck für "Zigarette" (< "kleiner Stock"); außerdem kommt von der Tätigkeit des Holzsammelns das oben aufgeführte Verb. Einmal im Bereich der Pejorative angekommen, kann fag(got) schließlich für jede beliebige Randgruppe herhalten. Wenn es aber nun mit dem allseits beliebten douche(bag) bedeutungsgleich wird, muss douche eine neue Bedeutung erhalten, denn Synonymvermeidung ist ein Prinzip des Sprachwandels.
P.S.: Das Blog ist jetzt wieder werbefrei und damit hübscher anzusehen. Man verdient mit den Google-Ads eh nur Peanuts.
Freitag, 6. November 2009
Schöne Ärzte
Ich habe jetzt angefangen, Dr. House zu schauen, eine überdurchschnittlich gute Serie. Und schon in der ersten Folge äußert die Titelfigur eine Theorie, die auch ich seit Jahren vertrete! Seine Assistentin fragt ihn, warum er sie eingestellt habe, worauf er antwortet: weil sie attraktiv ist! Sie ist natürlich darob beleidigt, aber die Erklärung ist: Ein attraktiver Mensch hat es grundsätzlich leichter im Leben. Er oder sie kann Model werden, ins Fernsehen gehen, sich einen reichen Partner suchen etc. Wer aber dennoch den steinigen Weg des Medizinstudiums einschlägt, um fortan in 12-Stunden-Schichten anderen zu helfen, zeigt Ehrgeiz, Charakterstärke und Intelligenz. Außerdem muss er/sie sich dauernd vor den Kollegen und Konkurrenten behaupten, weil er/sie ja notorisch unterschätzt wird. House und ich sagen: Wer einen schönen Arzt oder eine schöne Ärztin vor sich hat, kann sich freuen, denn da steckt Kompetenz drin. Und woran erkennt man schlechte Mediziner? Mhhh, das habe ich noch nicht rausgefunden.
P.S.: Dr. House mag keine Zwiebeln. Wie ich!
P.S.: Dr. House mag keine Zwiebeln. Wie ich!
Mittwoch, 4. November 2009
Die geilste Wissenschaftsmeldung,
die ich seit langem gelesen habe, habe ich heute gelesen, und sie geht so: Zwei (wie man hört, in der Teilchenphysik-Szene nicht 100%ig ernst genommene) Forscher behaupten, oder implizieren zumindest, dass das Higgs-Boson seine eigene Entdeckung zu verhindern versucht, indem es aus der Zukunft zu uns reist und wundersame Sachen anstellt. So geschehen z.B. im September letzten Jahres, als es im LHC einen Kurzschluss gab, worauf dessen Wiederinbetriebnahme verschoben werden musste ... bis er in ein paar Wochen wieder läuft. Und man wird sehen, was dann für ein "Zwischenfall" eintreten wird.
(Zeit, scienceblog)
(Zeit, scienceblog)
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