Dienstag, 30. August 2011

Neun-elf

(Das Blog wurde nach längerer Verwahrlosung relauncht. Es heißt jetzt "Kybersetzung" - ein Wort, das bis dato keinen einzigen Suchmaschinentreffer bringt.)

Wenn hierzulande über die Terroranschläge des 11. September 2001 gesprochen und geschrieben wird - und anlässlich des zehnten Jahrestages geschieht das dieser Tage sehr oft -, wird das Ereignis häufiger mit der englischen Bezeichnung "9/11" (sprich: "Nine-eleven") beim Namen genannt als noch vor wenigen Jahren. Dies ist zumindest mein Eindruck, und um diesen bestätigt zu wissen, habe ich für jedes Jahr ab 2002 Google-Suchen im deutschsprachigen Internet durchgeführt. Dabei habe ich "Nine-Eleven" (bzw. "Nine Eleven"; der Bindestrich macht keinen Unterschied) eingegeben, da die Suche nach "9/11" ungenaue Ergebnisse liefert (etwa "9-11" in "Kapitel 9-11" oder "Parkstraße 9-11"). Hier das Resultat:

2002: 178x
2003: 161x
2004: 259x
2005: 376x
2006: 9.200x
2007: 16.100x
2008: 29.200x
2009: 41.600x
2010: 53.600x
2011: 155.000x (bis heute)

Mein Verdacht scheint berechtigt zu sein: Die Bezeichnung "Nine-Eleven" hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr durchgesetzt, mit einem ersten kometenhaften Anstieg im Jahre 2006 (fünfter Jahrestag der Anschläge). Über die Ursachen kann ich nur spekulieren. Die Auswirkungen jedoch liegen auf der Hand. Weil Datumsangaben im Deutschen nach dem Prinzip Tag-Monat-Jahr gebildet werden, verursacht die Folge Monat-Jahr Verwirrung. "9/11" steht ja traditionell für "September '11" - derzeit etwa auf monatlich erscheinenden Zeitschriften zu lesen. Kein Wunder, dass immer mehr Personen versehentlich von den "Anschlägen des 9. September" sprechen; eine Filmmontage mit Politikern und Journalisten, denen dieser Lapsus passiert ist, war vor einiger Zeit bei der heute-show oder bei Harald Schmidt zu sehen. Auch die geschriebene Form mag geeignet sein, Konfusion zu schaffen. Menschen, die in der Schule weniger gut aufgepasst haben, könnten den Schrägstrich nämlich als Bruchstrich fehlinterpretieren und 9/11 als "neun Elftel" lesen. Und was soll an dieser Zahl so besonders sein?

Freitag, 12. August 2011

Noch mehr Irren-News aus Bockenheim

Auf dem Weg zur Arbeit. Wir erinnern uns: Ich muss zu Fuß gehen, nachdem mein Velo gezockt wurde (ein Zustand, der sich bald ändern wird)! Also: Auf einem Fußweg steht in ca. 50 Metern Entfernung von mir ein älterer Mann, der mich breit angrinst. Ich gehe unbeirrt weiter auf ihn zu, da beginnt er auf einmal, verspielte Boxbewegungen anzudeuten, so als wären wir zwei alte Kumpel, die sich lange nicht gesehen haben und die sich zur Begrüßung gerne balgen. Er boxt also vor sich hin und grinst dabei weiter. Als ich ganz nah an ihm dran bin, stellt er das Boxen ein und ruft mir lachend zu: "Ja ja, heut' scheint die Sonne ganz schön stark, da muss man schon eine Sonnenbrille aufsetzen!"
Ich hätte ihm jetzt zurufen können: "Ich habe lichtempfindliche Augen!" oder "Was kümmert's dich, Arschloch?", stattdessen machte ich einfach nur "Pfff!"
Leute gibt's ...