Ich stand in einer langen Schlange, die zu einem "Georg-Büchner-Museum" führte. Keine Ahnung, was ich oder die unzähligen anderen Leute dort wollten. Das Museum war jedenfalls architektonisch interessant: eine runde Festung, aus deren Mitte ein Turm ragte – eine Mischung aus dem House of the Undying und der Engelsburg in Rom. Es gab kein Ticket- oder Einlasspersonal, stattdessen musste man in einen Automaten satte 16,- € werfen, um eine Drehkreuzkarte zu ziehen, und zwar in 2-Euro-Stückchen! Niemand schien sich an diesem Wahnsinn zu stoßen, allein ich entwickelte schon wieder heftige Aggressionswallungen. Nachdem ich mir acht 2-Euro-Stücke besorgt hatte, wollte ich den Automaten damit füttern. Doch natürlich flutschten alle Münzen einfach durch; das dumme Gerät wollte mein Geld nicht annehmen. Tausend Mal versuchte ich es, bis ich entdeckte, dass im unteren Ausgabe-Schacht mehrere D-Mark-Münzen lagen. "Hier hat jemand versucht, ungültiges Geld in den Automaten zu werfen. Das sollte man dieser Person ins Maul stopfen!", schrie ich.
Woher dieser Traum kam, kann ich mir denken. Am Vorabend musste ich mit der U-Bahn fahren, und in der Station, von der ich losfuhr, gab es brandneue Fahrscheinautomaten. Alle meine vier Münzen, die ich einwarf, wurden direkt angenommen statt unten wieder herauszupurzeln. Eine Premiere!
In diesem Zusammenhang noch ein Klassiker von 2004:
Mir träumte, mich hätte es durch widrige Umstände nach Hannover verschlagen, genauer gesagt in das U-Bahn-Netz dieser Stadt. Woran ich erkennen konnte, dass es sich tatsächlich um Hannover handelte, und ob es dort überhaupt eine U-Bahn gibt, weiß ich nicht. Jedenfalls waren die dunklen Stationen gigantischen Ausmaßes, doch nur vereinzelt sah man menschenähnliche Kreaturen herumwuseln. Ich wollte so schnell wie möglich raus aus diesem Höllenlabyrinth. "Wie komme ich nach Hamburg?", fragte ich zwei Bahnangestellte, die mich mit einem sardonischen Gellen bedachten und meinten, ich müsse mir erstmal ein Ticket kaufen. Ich fand wenig später einen entsprechenden Automaten, dessen Wechselgeldschacht mit Unmengen von Münzen gefüllt war. Es ist nämlich (so mein Traumwissen) in Hannover Sitte, nach dem Fahrkartenerwerb sämtliches Restgeld, das die Maschine ausspuckt, keinesfalls mitzunehmen, sondern den Automatenentleerern als Trinkgeld zurückzulassen. Ich kaufte mir also ein Ticket und wunderte mich sogleich.
Das "Ticket" war kein richtiges Ticket aus Papier, sondern ein Stempel! Verdutzt betrat ich eine Bahn. Wenig später stieg eine Kontrolleurin hinzu und verlangte die Vorlage meines Tickets. Ich holte meinen Stempel hervor, den sie daraufhin auf ein Stempelkissen und anschließend auf einen Zettel drückte, auf dem sinngemäß zu lesen war: "Der Besitzer dieses Schriftstücks konnte keinen gültigen Fahrausweis vorzeigen." Die Kontrolleuse verließ wortlos die U-Bahn, und ich wurde panisch. 'Ich muss diesen Zettel unverzüglich loswerden!', schoss es mir durch den Kopf. Also irrte ich wenig später erneut durch die finsteren Bahnstationen und suchte einen Mülleimer. Jedoch fand ich nur einen weiteren Ticket-Automaten, um den sich das Klimpergeld nur so stapelte. "Scheiß drauf", sagte ich und stopfte mir die Taschen voll.
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