Eine oft geäußerte Befürchtung von Sprachpuristen ist die, dass moderne Kommunikationsmedien negative Auswirkungen auf den Sprachgebrauch haben. Konkretes Beispiel: Der typische SMS-Stil werde zunehmend in anderen Medien verwendet und führe dazu, dass die Fähigkeit, korrekte Sätze zu bilden, bald völlig verloren geht.
Einen Gegenbeweis habe ich vor einigen Jahren im Museum für Kommunikation in Berlin entdeckt. Da waren nämlich einige alte Telegramme ausgestellt, und in vielen von denen wurden aus ökonomischen Gründen präfigierte trennbare Verben auch in gebeugter Form zusammengeschrieben! Etwa so: "Eintreffe um 1700" (statt "ich treffe ein") oder "Losfahre am Sonntag". Damals haben die Leute zwar nicht so oft Telegramme verfasst wie heutzutage SMSes, aber wenn die Sprachnörgler recht hätten, würde man derartige Formen auch hin und wieder in historischen Briefen, Romanen etc. lesen. Dem ist aber nicht so. akla? l8er!
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