Um die Jahrtausendwende schwirrten sehr viele Dokumente im Netz herum, die sich "Anarchist Cookbook" oder ähnlich nannten und Anleitungen zu allerlei illegalen Aktivitäten beinhalteten. Ich las darin besonders gern jene Artikel, die sich mit der Manipulation von Kommunikationskanälen beschäftigten. "Phreaking" hieß das Schlagwort, wobei das Ph- am Wortanfang von phone herrührt. Einen "Phantasy-Roman" könnte man sich durchaus vorstellen, geschrieben vielleicht von Neal Stephenson oder William Gibson: Eine Gruppe von Hackern im Prä-Internetzeitalter bekommt es mit überweltlichen Mächten und magischen Verschwörungen zu tun. Ich fürchte allerdings, die Süddeutsche Zeitung meint hier etwas ganz Anderes.
Den lässlichen Übersetzungsfehler hat bild.de inzwischen korrigiert. Man könnte natürlich mal ganz allgemein fragen, ob es angebracht ist, den Selbstmordversuch eines prominenten Teenagers breitzutreten.
Bleiben wir bei der Bild-Redaktion. Die hat es inzwischen aufgegeben, ihrem Kolumnisten so grundlegende Dinge zu erklären wie was ein englisches Wort ist. Bei dem ganzen Gezwitscher in Wagners Kopf kommt da einfach nichts mehr an.
Was heißt denn hier "Ich bislang auch nicht"? Ich wusste, was Lookism ist, und da war ich bestimmt nicht der Einzige. Es ist ja auch nicht so, dass man sich die Bedeutung des Wortes nicht durch zehn Sekunden Nachdenken herleiten könnte. Jan Fleischhauer traut seinen Leserinnen und Lesern anscheinend weniger zu als sich selbst.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen