Ab welchem Alter beginnt man eigentlich, Metaphern zu erkennen und zu deuten? Ich jedenfalls erinnere mich noch daran, dass ich als Kind Sprüche und Wendungen, die mir unbekannt waren, ganz genau analysiert, d.h. mir bildlich vorgestellt habe. Wenn jemand sagte "Der hat geschrien wie am Spieß!", sah ich vor meinem inneren Auge genau das: einen Menschen am Spieß. 'Ja, da würde ich aber auch schreien', dachte ich mir.
Grausen tat's mich auch, als ich zum ersten Mal las: "Das ist mir ein Dorn im Auge." In einem Donald-Duck-Comic tauchte der Satz auf. Iiiih, ein Dorn im Auge! Damit verwandt: "ein Auge ausfahren" (nach Aussage mehrerer Linguistinnen und Linguisten eine DDR-spezifische Phrase). Ebenso staunte ich über das Wort "fuchsteufelswild". Was zum Teufel ist ein Fuchsteufel? Und regelrechten Ekel löste "jmd. etw. aus der Nase ziehen" aus.
Heute bin ich zum Glück völlig abgestumpft, gehärtet und verroht.
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