Klausur, der Professor bemerkt, dass ein Mädel aus den hinteren Reihen von einem Zettel abschreibt. Er bewegt sich langsam auf sie zu, doch sie bemerkt es. Schnell versteckt sie den Zettel in ihrem Dekolleté. Er sagt zu ihr: "Als Ihr Professor darf ich das nicht, aber als Mann darf ich das!" und greift ihr in den Ausschnitt und holt sich den Zettel. Sie: "Als Ihre Studentin darf ich das nicht, aber als Frau darf ich das!", und scheuert ihm eine.
Ich schwöre, dass dieser Witz auf dem Kalenderblatt vom 5. Juli 2013 stand! 2013, nicht etwa 1960, als sexuelle Belästigung noch zum guten Ton gehörte. Es lässt einem den Mund offen stehen, doch sollten wir froh sein über solche Witze und ihre Konservierung durch leicht verwirrte Abreißkalenderredakteure. Witze spiegeln oft ein Stück Zeitgeist wider, und dass es in Deutschland eine Zeit gab, in der ein Mann schlicht wegen seines Mann-Seins die Lizenz zum Busengrapschen hatte, darf nicht unter den Teppich gekehrt werden!
Dieser Witz ist übrigens nicht nur deshalb furchtbar, weil die "Pointe" darin besteht, dass eine Frau sich gegen eine Nötigungshandlung zur Wehr setzt, sondern weil er nicht mit wörtlicher Rede endet ("... und scheuert ihm eine"). Was für ein grober Regelverstoß gegen die Genrekonventionen! Ein recht seltener, aber ich möchte wetten, dass ich im Rahmen dieser Reihe noch weitere Beispiele präsentieren kann.
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