Gedreht ist Family Tree im Mockumentary-Style, der sich allerdings auf vereinzelte Talking heads beschränkt – von allzu häufigem In-die-Kamera-Schielen der Charaktere wie in ähnlichen Sitcoms wird man gnädigerweise verschont. Die Dialoge sind improvisiert, weshalb die größten Lacher nicht durch penibel durchkomponierte Witze erzeugt werden, sondern durch tatsächliche Situationskomik und die fein ausgearbeiteten Wesenszüge der Figuren. Wirklich jeder hat hier einen kleinen bis mittleren Spleen, sei es Toms Vater (Michael McKean), der süchtig nach grotesken Brit-Serien ist; dessen moldawische Frau, die sich das Gemüt eines Kindes bewahrt hat; oder Toms Schwester (Nina Conti), die ... aber das möchte ich nicht verraten (nur so viel: Über diese Figur habe ich buchstäblich Tränen gelacht). Richtig in Fahrt kommt die Serie ab der Hälfte, wenn die Handlung in die Vereinigten Staaten verlegt wird, denn die amerikanischen Verwandten und deren Bekannte können die britische Chadwick-Sippe in Sachen Exzentrik sogar noch überbieten.
Alles in allem eine feine, kleine Show, der man zu gern eine zweite Staffel wünscht.
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