Freitag, 31. Januar 2014

Was passiert eigentlich gerade bei Nerdcore?

Bei Dark Hall Mansion haben sie Charlie Brown Posters on sale und ich überlege gerade denen 250 $ für das Christmasdings in der Wood Edition zu shippen. Ich bin zwar jetzt nicht der größte Peanuts-Fan, aber daaaamn!

(via OMG Posters!)

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Großartiges Tumblr zu Book Porn. Keine Angst wegen dem "Porn", das ganze ist mehr oder weniger SFW-ish. Als Kind bin ich manchmal in unsere Stadtbücherei gegangen, um die over 9000 Regale mit Büchern, die ich nicht mal lesen konnte, zu fotografieren und jetzt bekomme ich gerade richtig Bock, nochmal dahinzufahren. Nice!


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Langer aber absolut lesenswerter Beitrag über die Geschichte der ASCII Art. Ich habe hier schon öfter über Kunst aus digitalen Zeichen gebloggt, der Artikel beschäftigt sich mit den Anfängen und Vorläufern, Schreibmaschinenspielereien und konkreter Poesie - fascinating stuff!

This post traces a fascinating and mostly lost strand of that history: The way thousands and thousands of people made typewriter art, from amateurs to avant gardists. What they created is, in some cases, strikingly similar to the ASCII art of the BBS days, but how they thought about what they were doing depended on the times in which they worked. Perhaps the one constant? This kind of text art has been snickered at and marginalized since the 1890s. 

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And then this happened: Rob Ford, der Koksnuttenalkpartyskandal Mayor von Toronto hat gerade 'ne Klage am Hals, weil er ein paar von seinen ehemaligen Footballspielern angeheuert haben soll, seinen Ex-Schwager im Knast zu verprügeln. Yep!
(via BoingBoing)

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Neuer Amazing Spider Man 2 Trailer, den sie zum Super Bowl ausstrahlen wollen. Kann der Reihe zwar seit dem unnötigen Reboot-Gedöns nichts mehr abgewinnen, aber: BLITZE! Und TRANSFORMERS!

(Youtube Direktspinne)

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Porn filter fails, blocks non-pornographic content.
In UK sind sie mal wieder übers Ziel hinaus geschossen. Der nationale Pornfilter, der ja von Anfang an eher lächerlich war, soll auch harmlose Seiten über Sexualaufklärung und sogar ein League of Legends Update blockiert haben, weil da eine verdächtige Buchstabenfolge drin vorkam. Ich frag mich ja immer, ob die Provider ihre Blockaden auch mal überprüfen, aber ich wundere mich über gar nichts mehr. Ich habe mit dem Telekom-Menschen für heute früh einen Termin vereinbart, damit mein defekter Router ausgetauscht wird und jetzt schreibe ich diesen Text in der Pizzabude neben meinem Haus, weil der gute Mann einfach nicht kommt. Well, da die ja wohl auch niemanden am Wochenende vorbeischicken werden, stelle ich denen mal 'ne schöne Rechnung wegen Verdienstausfall und Mobil-Internet-Mehrkosten. Hoffentlich geht's aber nächste Woche weiter, Updates vorerst in meinem Facebook/Tumblr/whatever.

(Ach ja: Dieser Post war eine Parodie, falls das nicht klar geworden sein sollte ...)

Mittwoch, 29. Januar 2014

Humorperlen aus dem Abreißkalender (13)

In meinem neuen Abreißkalender gab es dieses Jahr noch keinen einzigen Witz. :(((((((
Zum "Glück" für euch habe ich noch zwei Klassiker aus dem Jahr 2011 in petto – einen Bildwitz (ausnahmsweise ohne Scan) und einen geschriebenen.

16. August Zwei Herren mit Badekappen stehen bis zur Brust in einem Gewässer. Zwischen ihnen befindet sich ein Luftkissen, auf dem ein Schachbrett liegt. Da kommt eine Entenfamilie angeschwommen und steigt über das Schachbrett. Die Entenmutter schnappt dabei mit dem Schnabel eine Schachfigur weg. Über den verdutzten Männern erscheinen Fragezeichen.
--- Auch über meinem Kopf erscheint ein Fragezeichen. Ich meine: Schach im Wasser, ist das "a thing"? Oder hat sich der Zeichner das nur ausgedacht, um diesen extrem abwegigen Witz zu konstruieren? Genauso gut könnte man einen Mann zeichnen, der sich am Südpol mit einem Cocktail in der Hand sonnt und sich wundert, dass ihm das Getränk gefriert. 

26. August "Sachen zum Lachen: Der Beamte wundert sich, dass sein Kollege am Schreibtisch sitzt, als er ins Büro kommt. 'Nanu, ich denke, deine Schwiegermutter wird heute beerdigt, und du bist hier im Büro?!' Sagt der andere: 'Klar doch. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!'" 
--- Ein lahmer Witz, aber dass die Tageskalendermacher ein Fünkchen Humor besitzen, zeigen sie, indem sie darüber folgenden Blinker setzten: "Der Traum eines jeden Büttenredners – Beamter und Schwiegermutter in einem Witz".

Montag, 27. Januar 2014

Klassiker der awkwardness

Um seine Vergangenheit zu verarbeiten, muss man selbige hin und wieder erneut durchleben. Verdrängung hilft zwar besser, ist aber für andere (z.B. Beobachter dieses Blogs) weniger unterhaltsam. Deswegen eine weitere wahre Anekdote aus meinem Leben, derer ich mich nicht länger schäme!

Ich war 17 und wollte irgendwo rein.
Der Türsteher fragt mich nach dem Alter. Ich: "18, yo!" – Er: "Hammer 'nen Ausweis dabei?" – Ich (im Portemonnaie wühlend): "Oh, den hab ich vergessen." – Er: "Aber da isser doch, ich kann ihn sehen!" – Ich: "Nein, das stimmt nicht." – Er: "Und vielleicht was anderes? Da sind doch noch mehr Dokumente drin." – Ich: "Tschüss." [ab]

Sonntag, 26. Januar 2014

Betr.: Cartoons, Edelgase, Hammerdroge, Wiki

Was ich gerne herausgeben würde: einen Sammelband mit sämtlichen Cartoons, deren Pointe darin besteht, dass eine App irgendeine Tätigkeit im echten Leben übernimmt.

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Wichtiger Aufruf: Wenn ihr noch ein paar Edelgase übrig habt, besorgt euch doch bitte einen Argonspendeausweis!

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Einmal sah ich im Fernsehen einen Bericht über Giftstoffe namens PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Die sind u.a. in Kinderspielzeug drin, aber auch, so erklärte ein Experte, in Hammerstielen. Der Experte hielt einen Hammer in der Hand und in die Kamera und sagte: Eine halbe Stunde mit diesem Hammer arbeiten ist genauso schädlich, als würde man in derselben Zeit 3000 Zigaretten rauchen. Das brachte mich auf die erschreckende Vision, dass man bald allerorts hämmernde Jugendliche sieht, weil sie nun etwas gefunden haben, was cooler ist als Rauchen.

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Meine zwei derzeitigen Lieblings-Wikipediaseiten:
Legislative violence
Liste der Flecken in Niedersachsen  
 

Freitag, 24. Januar 2014

Zu Potte gekommen

Torsten Dewi hat gestern auf seinem Blog die Lieblingskaffeetassen seiner Facebook-Follower gepostet − einfach so. Das nehme ich zum Anlass, meine Lieblingskaffeetassen hier zu posten. Content!!!

Hihi, "Seal of Approval". Dieses Exemplar habe ich vor ein paar Jahren bei einer "Bestelle kostenlos eine Tasse mit deinem Wunschmotiv"-Aktion im Internet abgestaubt.

... genau wie diese Tasse. Der Courage Wolf ist dafür zuständig, mich schon während des Frühstücks zu motivieren. Klappt nicht immer.

Das ist ein ganz besonderes Stück. Es war Teil eines Presse-Promo-Packs zum Start des Shyamalan-Films The Village. Sieht langweilig aus? Im Normalzustand ja. Aber wenn man ein Heißgetränk hineingießt ...

... wird auf magische Weise ein Bild sichtbar. What a twist!

Schließlich noch dieser unspektakuläre Feiertags-Pott, der mir irgendwie ans Herz gewachsen ist. Wo er herkommt, weiß ich nicht mehr, aber ich fühlte mich als junger Bursch' immer ganz rebellisch, wenn ich außerhalb der Weihnachtszeit daraus getrunken habe.

Update: "Blogger/-innen zeigen ihre Lieblingstasse(n)" ist nun offenbar a thing.

Nachtrag: Bei dieser Gelegenheit möchte ich aufklären, was es mit der Tasse im Favicon dieses Blogs auf sich hat.
Die Tasse selbst gehört mir nicht und ist auch ohne Bedeutung, aber der Inhalt ist interessant. Das ist nämlich echter Kopi Luwak, von dem ich zusammen mit ein paar Kollegen Ende 2011 ein Päckchen per eBay bestellt habe. Die Portion, die hier zu sehen ist, hat circa 4,50 € gekostet, was ich nicht unangemessen finde. 

Mittwoch, 22. Januar 2014

Neues im Badezimmer

Yay, it's Kosmetikempfehlungstime!


Ich habe bisher nie Haarspülung benutzt und kann nicht behaupten, dass mir ohne sie irgendetwas gefehlt hätte, aber neulich unterhielt man sich bei der Arbeit über Haarpflege, und ein Kollege sagte: "Natürlich muss man Conditioner benutzen! Ich benutze schon immer Conditioner, und mein Erfolg bei Frauen gibt mir recht." Hm. Lohnt es sich bei kurzen Haaren überhaupt, tausend verschiedene (na gut: zwei) Dinge da hineinzuschmieren? Ist das nicht auch Wasserverschwendung? Und vor allem: Womit soll man sich beschäftigen, während der Conditioner einzieht? Nun, man kann die Inhaltsangaben lesen. Die pflanzlichen Zutaten werden im Fall dieses Alverde-Produkts leider nur bei ihren lateinischen Namen genannt. Aber wozu hat man das Latinum Internet? Bei der angegebenen Birke handelt es sich konkret um Hänge-Birke (Petula alba) und bei dem Salbei um Echten Salbei (Salvia officinalis). Außerdem enthalten: Lackbaum und Jojobastrauch. Das Versprechen der Flasche ("Beruhigt und pflegt mild") wird so lala erfüllt. Was den Zustand meines Haars angeht, merke ich ehrlich gesagt keinen großen Unterschied, und der Duft ist verhalten bis nicht vorhanden. Note: okay.


Das hingegen ist richtig geil, Alter! Balsam-Shampoo von Garnier mit Vanille-Milch und Papayamark − riecht genau so, wie man es sich vorstellt. Den beim Einmassieren sich bildenden Schaum möchte man am liebsten als Dessertcreme in eine Schale füllen und aufschmausen. Oh, wie fein das ist! Preiset Garnier! ("NEU"!)


Ebenfalls neu auf dem Markt: "Palmolive Thermal Spa Aqua Calm mit Lotusblume und Bambus". Was da jetzt genau vom Bambus drin ist (Bambusmilch? -zucker?), weiß ich nicht; die Flaschenrückseite spricht nur von "Bambusa vulgaris extract". Was der Lotus macht, kann ich auch nicht sagen. Jedenfalls überzeugt das Duschgel durch seinen mild-erfrischenden Duft und seine unverbrauchte Farbe (Blau, Gelb oder Grün wirken immer gleich besonders chemisch). Ja, Palmolive traut sich was und prescht weiter vor in der ohnehin nicht experimentierunfreudigen Duschbad-Szene. Weiter so!

Montag, 20. Januar 2014

Plötzlich Filmtitel!

Folgende Film- und Serientitel gibt es laut imdb schon:
  • Plötzlich Prinzessin
  • Plötzlich verliebt
  • Plötzlich Star
  • Plötzlich Model
  • Plötzlich Millionär
  • Plötzlich berühmt
  • Plötzlich reich
  • Plötzlich fett
  • Plötzlich Papa - Einspruch abgelehnt!
  • Plötzlich Opa
  • Plötzlich Onkel
  • Plötzlich erwachsen
  • Plötzlich 70!
  • Plötzlich wieder 16
  • H2O – Plötzlich Meerjungfrau
  • Vorzimmer zur Hölle III - Plötzlich Boss
Ich beanspruche hiermit ganz unverbindlich Titelschutz für:
  • Plötzlich Oheim
  • Plötzlich Uhu
  • Plötzlich 71!
  • Plötzlich Hexenmeister
  • Plötzlich Bademeister
  • Plötzlich Stalker
  • Plötzlich Stasi
  • Plötzlich Penis
  • Plötzlich rothaarig
  • Plötzlich Mittelmaß
  • Plözzlich Legastheniker
  • Plötzlich Millionär II: Plötzlich Milliardär (wegen Inflation)
  • Plötzlich plötzlich – Endstation Ejaculatio praecox
  • Plötzlich hat das Wort seine Bedeutung verloren. Wie das klingt: "plötzlich" ...

Sonntag, 19. Januar 2014

Drei kurze Traumprotokolle

1 Der Eistraum, reloaded
Dieses Mal gibt es an dem Eisstand, an dem ich bedient werde, ein Spezialangebot: Für nur 70 Cent bekommt man eine Kugel im kleinen "Probierformat". So kriegen entscheidungsschwache Kunden wie ich locker vier Sorten in eine Waffel. Drei Stück habe ich schon gewählt, allein bei Nummer vier packt mich angesichts des übergroßen Sortiments wieder die Qual der Wahl. Panisch wache ich auf.

2 Im interkulturellen Schwitzkasten
Ich freundete mich mit einer Familie an, die ich als halb hassidisch, halb koptisch identifizierte. War einerseits stolz auf meine kulturelle Kompetenz, bin andererseits trotzdem in etliche Fettnäpfchen getreten ("Ich muss mir doch eine Schürze umbinden, wenn ich Ihrer Frau einen Abschiedskuss gebe, oder?").

3 Ein Tagestrip, bitte
Das Gerücht, dass man im Traum nicht lesen könne, habe ich bereits widerlegt. Neuerdings weiß ich: Ich kann im Traum sogar schreiben! Auf einer Studienexkursion oder Klassenfahrt oder was bekamen wir Wind vom "seriösesten Drogenhändler der Welt". Der freundliche Mann arbeitete für ein Reisebusunternehmen und tarnte seine Drogendeals als Ausflugsticketverkäufe. Als Eingeweihter begab man sich zu dem ganz offiziellen Schalter und ließ sich ein Formular für die Teilnahme an einer Busreise aushändigen, füllte dann darin aber nur zwei bestimmte Felder aus, so dass der Händler wusste, was man wollte. Ich schrieb in das Feld Gesamtpreis der Reise "30 Euro" und setzte in den Kasten Unterschrift meine Signatur. Sodann bekam ich ein Tütchen feinen Inhalts ausgehändigt und einen schönen Tag gewünscht.

Samstag, 18. Januar 2014

Rätselhaftes aus meinem Mail-Archiv (9.11.2012)

ich habe diese idee, mit mir als opfer in der hauptrolle: ich am currywurststand, bestelle und verzehre eine currywurst. am ende kommt der moderator zu mir und sagt, dass ich jetzt bei VERSTEHEN SIE SPAß bin, sie hätten alles gefilmt. ich bin total überrascht, entdecke die kameras und schwöre, dass ich die ganze zeit wirklich nichts gemerkt hätte!
viele grüße,
E

Freitag, 17. Januar 2014

Albernes zum Wochenschluss

Warum Familien scheitern
(Dramolett)  

PERSONEN 
Malle, Vater: grobschlächtig, von Beruf Stelzenläufer, wiegt 110 kg 
Danara, Mutter: blaues Haar, Koffersprengerin, verheiratet
Bierstübl, Sohn: Druide der Stufe 12, chaotisch neutral, Spezialfertigkeit: Verwandlung in einen Wolf
Nullboom, Tochter: ist erst 17 Jahre alt, sehr hübsch, wohnt bei ihren Eltern (s.o.)

ORT
Wohnzimmer / Abendbrottisch

Danara: [Mahlzeiten kredenzend] Soooo. Hier ist Nahrung. Brot mit Marmelade. Und jede Menge Konfitüre dabei. Schmecken soll's euch!
Nullboom: Mir ist nicht nach Essen zumute. Ich habe Bulimie.
Bierstübl: Haha! Mehr für mich!
Nullboom: Du bist doof! Ich esse trotzdem – nur um dich zu ärgern. Später kann ich's ja immer noch auskotzen. 
Malle: [von der Arbeit kommend] Ich habe Hunger wie ein Brüllaffe! Rieche ich hier Marmelade?
Danara: Ja, Malle. Lass es dir schmecken. Hier hast du ein Glas Wassers.
Malle: [trinkt, hält inne, klopft dann auf den Tisch] Dieses Wasser muss entsäuert und geflockt werden!!!
Bierstübl: Die Ananaskonfitüre ist sehr bekömmlich.
Danara: Danke.
Nullboom: Schleimer!
Malle: Ruhe! Ich bin kaputt vom Tagwerk. Meine neuen Stelzen sind 40 Meter lang. Das ist eine Zumutung, sag ich euch!
Danara: Wir werden morgen für dich beten.
Nullboom: Ich will nicht beten. Ich bin Heidin.
Malle: Was? Die Tochter verweigert das Gebet? Das verkrafte ich nicht. Sohn! Tritt an ihre Stelle!
Bierstübl: Biste doof, Alter, ey?
Danara: Bierstübl! Wie redest du mit dem Mann? Das soll nicht sein.
Malle: Hat sich denn die ganze Welt gegen mich verschworen?
Danara: Lass ab vom Hader! Wir haben Rum gekocht. Trinke Rum. Er wird dir gut tun. 
Malle: [schwingt einen Stuhl durch die Luft] Zuckerrohrschnaps, ick hör dir trapsen!
Nullboom: [holt eine Flasche] Trink, Malle. Trink um des Trinkens Willen!
Bierstübl: Das Getränk ist tödlich. Hihihi. Davon stirbt man.
Danara: Hör nicht hin, Malle. Nimm nur einen kräftigen Schluck.
Malle: [trinkt] Das mundet. Wenn das Zeug wirklich giftig ist, dann wird's zum doppelten Genuss!
Bierstübl: Ha! Der alte Bock wird einsichtig kurz vor seinem Tode. Das lob ich mir.
Nullboom: [rührt lustlos im Marmeladeglas] Da sind Stückchen drin, die Kirschen sind.
Danara: [ein Französischwörterbuch holend] Cerises!
Malle: Je suis mort! Au secours! [stirbt]
Danara: Was machen wir jetzt?
Bierstübl: Schalt das Radiogerät ein. Vielleicht bringen sie etwas über Vaters Tod!
Nullboom: [verträumt] Holst du jetzt den Ersatzvater, Danara?
Danara: Der ist noch nicht ausgepackt. Außerdem liegt er in der Garage.
Bierstübl: [aufschreckend] Huch! Vater war der einzige, der die Garage aufschließen konnte! alle: C'est la vie! Lasst uns die Marmelade preisen. [dies tun sie, tanzend]
[langsam ausblenden]
ENDE. 

Anmerkungen für die Nachwelt:
Diesen Text aus dem Januar 2005 finde ich bis zum letzten Drittel recht okay, ab dann aber extrem schlecht. An dem offensichtlichen Versuch, Eugen Egner zu imitieren, bin ich grandios gescheitert. Einige Hintergrundfakten sind dennoch ganz wiedergebenswert. "Bierstübl" wollte tatsächlich einmal ein Elternpaar seinen Sohn nennen; das Standesamt hat allerdings interveniert, wovon ich in der Zeitung las. Bierstübls Eigenschaften ("Druide der Stufe 12" usw.) stammen natürlich aus Dungeons & Dragons. "Lass ab vom Hader" ist die Übersetzung einer Sprichwortzeile aus dem Sanskrit, die mir gut gefiel. "Wasser entsäuern und entflocken" kam auf einem Aushang im Fachbereich Hydrowissenschaften der TU Dresden vor – darüber musste ich schmunzeln. Mit dem ungeschickten Satz "Da sind Stückchen drin, die Kirschen sind" hat unsere Französischlehrerin in der Schule einmal eine Clafoutis aux cerises umschrieben. Wie ich auf den Namen "Nullboom" gekommen, kann ich nicht mehr rekonstruieren.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Wirklich, Spiegel?


"Spielen macht klug. Warum Computerspiele besser sind als ihr Ruf" ist das Titelthema des aktuellen Spiegel. Abgesehen davon, dass man mit dieser "Knaller-Aussage" im Jahr 2014 kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervorlocken dürfte: Welcher Teufel hat die Grafiker geritten, ausgerechnet die Schriftart von Grand Theft Auto zu verwenden – eine Spielereihe, die nun unter gar keinen Umständen in Kinderhände gehört und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht klugheitsfördernd ist; eine Reihe, deren jüngster Vertreter theoretisch alle Kriterien für eine Indizierung, wenn nicht gar ein Verbot erfüllt, allen voran eine ausführliche Folterszene, bei welcher der Spieler umso reicher belohnt wird, je mehr Foltermethoden er ausprobiert; mithin ein Musterbeispiel für ein Game, das die ewiggestrigen "Killerspiele"-Rufer heranziehen würden, um ihre kruden Vorstellungen über moderne Videospiele zu zementieren (Da kriegt man ja fürs Töten Punkte! Asoziales Verhalten bleibt ungesühnt! Diese realistische und unreflektierte Darstellung von Gewalt und fragwürdigen Lebensstilen verroht unsere Jugend!) ... äh, wie fing der Satz an? Ein Gestaltungsfail erster Kajüte jedenfalls!


Update:
VideoGameTourism und Plassmag widmen sich dem Artikel ausführlicher.

Montag, 13. Januar 2014

26 nicht unobskure Kreuzworträtsel-Lösungen

  • Meridianmarke: Mire
  • schräge Stütze: Steife
  • Schiffstau: Brasse
  • Schiffsschlepptau: Treidel
  • Wachssalbe: Zerat
  • Rammpfahl: Pilote
  • Gelenkwellenart: Kardan
  • Pappdruckmatrize: Mater
  • Werg: Hede*
  • durchsichtiger Stoff: Voile
  • Kulturbodenzustand: Gare
  • Sand- oder Kieswälle: Oser
  • Hauptteil der Ackererde: Gein
  • eingedeichtes Land, Polder: Koog
  • Kantenband aus Furnier: Umleimer
  • kleiner Gang (Bergbau): Trum
  • Malerstift: Rötel
  • Stahlnagel der Schuster: Täks
  • Konsole in der Architektur: Krage
  • Kuhkrankheit: Galt
  • Pechkohle: Jett
  • Gerberfett: Degras
  • Borte, Tresse: Galone**
  • Ziersäumchen: Biese
  • weiches Mineral: Wad
  • chemische Verbindung: Elain
* Definition "Werg": vgl. 26.06.13
** andere Form von "Galon", vgl. 24.12.12

Sonntag, 12. Januar 2014

Die besten Webcomics

Heute: Two Guys and Guy. Updates Montag, Mittwoch, Freitag. Drei-Panel-Comics, bei denen sich der Humor fast ausschließlich aus den Mono- und Dialogen ergibt. Nummer 400 (!) erscheint in Kürze. (Zur Großansicht der Beispielcomics draufklicken.)

Freitag, 10. Januar 2014

Eine Studie in Drosselweiß

In der ersten Folge der dritten Staffel von Sherlock erscheint in der Praxis von Dr. Watson eine Patientin mit der Diagnose "thrush". Man sieht die Frau nicht, es wird aber angedeutet, dass dieser Befund nur wenig appetitlich sein muss. Das hat mich natürlich neugierig gemacht. Um euch bzw. Ihnen den Gang zum Pschyrembel zu ersparen (bah, diese Fotos!), hier meine Rechercheergebnisse:
  • Thrush ist eine alte Bezeichnung für candidiasis, eine Pilzinfektion. Der Name ("Drossel") spielt auf die dabei auftretenden Flecken an, die denen auf der Brust des namensgebenden Vogels ähneln.
  • Candidiasis wiederum, deutsch Kandidose oder Candidosis, bezieht sich auf eine die Krankheit hervorrufende Hefegattung, Candida, benannt nach der weiblichen Form des lateinischen Adjektivs candidus "glänzend weiß, weißschimmernd, schneeweiß".
  • Bis ca. 1920 hieß die Krankheit auch Moniliasis, weil man Pilze der Gattung Monilia dafür verantwortlich machte. Monilia kommt von lat. monīle "Halsband, Halskette", weil die Sporen rund bis oval und kettenförmig verzweigt sind.
  • Ein veraltetes Synonym im Deutschen ist Soor, anzuschließen an ein altes, im Germanischen weit verbreitetes Erbwort (engl. sore; das Grimmsche Wörterbuch kennt auch sehr, seer und sör "wund", vgl. versehrt). 
  • Im Englischen existiert zudem die Bezeichnung oidiomycosis, also Pilzbefall (Mykose) durch die Gattung Oidium, zu der u.a. der Echte Mehltau gehört. Oidium geht zurück auf altgriechisch ōiídion "kleines Ei".
Was aber macht Kandidose?
"Die Kandidose gilt als opportunitische Erkrankung. Das heißt, die Erreger befinden sich natürlicherweise im Körper, lösen aber bei normaler Körperabwehr keine Erkrankung aus. [...] Der Pilz siedelt sich hauptsächlich in Hautfalten der Leistengegend, an den Geschlechtsteilen sowie um den After herum an. Es entstehen juckende, hochrote Flecken, die oft schmierig belegt sind, sowie Pusteln. Bei Kleinkindern kann der Pilz eine chronische Hautrötung auslösen (Windel-Dermatitis). Auch eine Infektion der Mundschleimhaut (Mundsoor) kann auftreten. Dabei entstehen weiße, abkratzbare Beläge, die vor allen bei Säuglingen und im Alter bei Gebissträgern auftreten. Sie können sich über den Rachen bis in die Speiseröhre ausdehnen und dort zu Entzündungen führen. Befällt der Erreger innere Organe, kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen." (NetDoctor) Wieder was gelernt.


Mittwoch, 8. Januar 2014

The Lost Symbols

Spannend finde ich die Tatsache, dass wir Piktogramme in Computer-, Telefon- und sonstiger Software auch dann problemlos verstehen, wenn das Dargestellte längst nicht mehr in unserer Lebenswirklichkeit vorkommt. Ich könnte mich jetzt in semiotischem Mumbojumbo verlieren, stattdessen möchte ich mein Geschwurbel lieber anhand von vier Beispielen konkretisieren:

 Thunderbird blendet einen Brief in der Taskleiste ein, wenn eine neue Mail eingegangen ist. Verständlich – noch! Aber möglicherweise stirbt der physische Brief irgendwann aus; wird er dann immer noch als universeller Repräsentant von Mails/SMS/Nachrichten verwendet und verstanden werden?

  Das klassische Symbol für "Speichern": eine Diskette (hier aus dem Libre Office Writer). Die Diskette dürfte bei sagenwirmal Achtzehnjährigen kaum als Speichermedium bekannt sein; dennoch wird jede/-r Achtzehnjährige bei der Erstbenutzung eines Programms intuitiv auf die Diskette klicken, wenn er oder sie etwas saven möchte.

 Bei Twitter klickt oder fingert man auf die weiße Feder, wenn man einen neuen Tweet verfassen will. Moderne User kennen die Feder als Schreibutensil höchstens aus Museen oder historischen Filmen, dennoch geht Twitter von der Eindeutigkeit des Bildchens aus.

 Auch eine Lupe dürfte in den wenigsten Haushalten der zivilisierten Welt zur Standardausstattung gehören. Trotzdem weiß man um ihre Funktion. Interessantes Nebendetail: Lupen vergrößern eigentlich nur; ein Minuszeichen auf der Lupe (etwa im Adobe Reader) zeigt aber an, dass es auch in die andere Richtung geht, also Verkleinern gemeint ist.

Die Aufzählung ließe sich mühelos erweitern. Spontan denke ich z.B. an eine Filmrolle, die für alles stehen kann, was mit Film und Video zu tun hat. Auch die Wecker-Icons auf Smartphones sind fast immer jenen klassischen mechanischen Geräten nachempfunden, die auf den Nachttischen unserer Großeltern standen. Wann hat man so etwas zum letzten Mal gesehen? 

Ist diese spezielle Art kulturellen Wissens womöglich vererbbar? Das wüsste ich zu gerne. Vielleicht sollte ich doch mal dieses Mem-Buch von Richard Dawkins lesen ...


Update: Das Angeber-Schlagwort zu diesem Beitrag ist Skeuomorphismus.

Dienstag, 7. Januar 2014