Mittwoch, 15. Januar 2014
Wirklich, Spiegel?
"Spielen macht klug. Warum Computerspiele besser sind als ihr Ruf" ist das Titelthema des aktuellen Spiegel. Abgesehen davon, dass man mit dieser "Knaller-Aussage" im Jahr 2014 kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervorlocken dürfte: Welcher Teufel hat die Grafiker geritten, ausgerechnet die Schriftart von Grand Theft Auto zu verwenden – eine Spielereihe, die nun unter gar keinen Umständen in Kinderhände gehört und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht klugheitsfördernd ist; eine Reihe, deren jüngster Vertreter theoretisch alle Kriterien für eine Indizierung, wenn nicht gar ein Verbot erfüllt, allen voran eine ausführliche Folterszene, bei welcher der Spieler umso reicher belohnt wird, je mehr Foltermethoden er ausprobiert; mithin ein Musterbeispiel für ein Game, das die ewiggestrigen "Killerspiele"-Rufer heranziehen würden, um ihre kruden Vorstellungen über moderne Videospiele zu zementieren (Da kriegt man ja fürs Töten Punkte! Asoziales Verhalten bleibt ungesühnt! Diese realistische und unreflektierte Darstellung von Gewalt und fragwürdigen Lebensstilen verroht unsere Jugend!) ... äh, wie fing der Satz an? Ein Gestaltungsfail erster Kajüte jedenfalls!
Update:
VideoGameTourism und Plassmag widmen sich dem Artikel ausführlicher.
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