(Gleich geht's um Video- und Computerspiele. Wen das nicht interessiert, der/die möge jetzt die Augen schließen.)
In seinem satirischen Lexikon "The Devil's Dictionary" definiert Ambrose Bierce das Wort "achievement" so: "The death of endeavor and the birth of disgust." Das kann man natürlich auf Achievements im modernen Sinne anwenden: Jene kleinen Awards, die man in vielen Games für das Erfüllen gewisser Aufgaben erhält, lassen manchen das eigentliche Spiel völlig aus den Augen verlieren und zu stumpfen Planerfüllungsrobotern verkümmern. Eine Unsitte ist es, Auszeichnungen dafür zu geben, dass man einen Spielabschnitt abgeschlossen hat, dass man es also geschafft hat, einfach nur das Spiel bis zu einem bestimmten Punkt zu spielen. Tutorium abgeschlossen – "Achievement unlocked!" / Ersten Gegner besiegt – "Achievement unlocked!" / Spiel gespeichert – "Achievement unlocked!" Albern!
Dieser unschönen Trends ungeachtet mag ich Achievements sehr gern. Die Batman-Spiele der "Arkham"-Reihe beispielsweise haben mir dank der anspruchs- und reizvollen Neben-Herausforderungen so manche kurzweilige Postgame-Phase beschert. Die aufwendigste, albernste, sinnloseste, frustrierendste, aber auch spaßigste Zusatzmission, die ich je erlebt habe, war "Apollo Zwerg" in dem exzellenten Spiel "Half-Life 2: Episode 2". Dabei muss man einen Gartenzwerg (!), den man am Anfang findet, bis zum Ende mit dem Gravitron mitschleppen und dann in eine Rakete setzen. Als ich das Achievement erhielt, gehörte ich zu den wahnsinnigen 1,4% der bei Steam Registrierten, die das ebenfalls geschafft hatten. Das war am 26.4.2008. Inzwischen haben ganze 3,6% aller Spieler das Gartenzwerg-Achievement freigeschaltet, darunter auch der Bloggerkollege han_man, dessen Treiben ich im Allgemeinen wärmstens empfehlen kann.
Achievements sollte es auch im Real Life geben. Diesen Gedanken hatte ich nicht als erster, vgl. diese Seite.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen