In einem Reiseführer las ich neulich, dass Eisberge bis zu 1.000.000 t wiegen können. Eine Million Tonnen. 'Aha', dachte ich, 'was soll ich jetzt mit dieser Information anfangen?' Weder kann ich mir vorstellen, wie viel eine Million Tonnen ist, noch weiß ich, wie dieser Wert ermittelt wurde.
Wenn man nun nach Rekordmassen von Eisbergen googelt (oder wie man vielleicht bald sagen wird: alphabetet), bekommt man gar Werte von 7 oder 10 Millionen Tonnen um die Ohren gehauen. Da wird einem schwindelig! Schwindelig wird einem auch, wenn man sich vorstellt, was passiert, wenn die Eiskolosse schmelzen – und das geschieht schneller, als man noch vor ein paar Jahren angenommen hat. Man könnte das so "gewonnene" Wasser freilich in der Lebensmittelproduktion einsetzen. Denn wie wir diese Woche im Spiegel lesen, braucht man z.B. für die Herstellung von einem Kilogramm Käse 5060 Liter Wasser, für 1 kg Rindfleisch werden gar 15.500 l benötigt. Auch diese Werte bringen das Hirn zum Wabern, sagen aber nicht allzu viel aus, denn meine Formulierungen "braucht" und "benötigt" meinen sowohl den tatsächlichen Wasserverbrauch als auch das Verdunsten und Verschmutzen von Wasser während der Lebensmittelherstellung. Um "virtuelles Wasser" geht es hier; und dessen Messung hat durchaus seine Grenzen ("Fails as an indicator of environmental harm nor does it provide any indication of whether water resources are being used within sustainable extraction limits." Wikipedia).
Halten wir einfach fest: Eisberge sind ganz schön schwer, und der Mensch verbraucht sehr viel Wasser. Zahlengeilheit bringt uns dabei auch nicht weiter.
Wenn man pro Bundesbürger (Mann, Frau, Kind) 60 kg ansetzt, dann wiegen alle zusammen ca. 4.8 Millionen Tonnen und könnten problemlos mit einem Eisberg mithalten.
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