Als ich neulich ein Super-Mario-Let's-Play schaute, in dem mal wieder der Eier werfende Wolken-Koopa Lakitu auftauchte, musste ich zum ersten Mal in 20 Jahren Nintendo-Fanatismus über den ungewöhnlichen Namen dieses Gegners nachdenken. "Moment mal", schoss es mir durch den Kopf, "ich beherrsche zwar überhaupt kein Japanisch, aber ich weiß genug, um zu erkennen, dass Lakitu kein japanisches Wort sein kann!" Wenn, dann müsste es Rakitsu oder Rakito heißen.
Gott sei Dank leben wir in einer Welt, in der Videospielfiguren enzyklopädischen Wert haben, und der Wikipedia-Artikel "Lakitu" verrät uns denn auch, dass Lakitu in der japanischen Version "Jugemu" heißt. Dieses Wort ist einer bekannten japanischen Erzählung entnommen. In dieser geht es um ein Ehepaar, dem kein Name für seinen neugeborenen Sohn einfallen will, weswegen der Vater seinen Priester konsultiert, der ihm eine Reihe von Namen für den Jungen vorschlägt. Der erste: Jugemu, wörtlich "grenzenloses Glück" oder "grenzenloses Leben" (ich verlasse mich auf Sekundärquellen). Ein anderer der Namen in dieser Geschichte ist Paipo, und so heißen in der Originalversion Stachis Eier (US: "Spiney's Eggs").
Woher kommt nun aber der ebenso exotisch, zumindest nicht-englisch klingende Name Lakitu? Enttäuschende Antwort: Man weiß es nicht. Auf der Diskussionsseite zu "Lakitu" schreibt ein Autor: "Quite probably the creator of the names Lakitu, Koopa, Podoboo, and so on (be it Miyamoto or someone else) will go down to his grave never explaining the meanings of the names. Maybe there literally is no meaning at all."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen