Warum Kritik an der Facebook-Tricolore unsympathisch ist, erklärte uns heute die Süddeutsche Zeitung. Warum dieser Kommentar wiederum überheblich und keineswegs hilfreich war, wird uns morgen ein beliebiges Watchblog darlegen. Diese fruchtlose Partie Belehrungs-Pingpong wird sodann die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung auf einer halben Seite im Medienteil zerpflücken. In der Woche darauf wird das Ganze noch einmal unter philosophischen Gesichtspunkten in einem überregional relevanten Feuilleton behandelt; die Neon wird das Thema für Twens küchenpsychologisch in der Rubrik "Darum ist das so" aufbereiten; und nächsten Monat wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit endlich jemand die berechtigte Frage stellen, was es über unsere Gesellschaft aussagt, wenn wir kurz nach einer schrecklichen Tat nicht mehr nur über die Tat debattieren, sondern mit derselben Hitzigkeit über unsere Verarbeitung dieser Tat in sozialen Netzwerken.
Die zehnte Auseinandersetzung ermüdet mich dann vielleicht wieder weniger.
(Für Leute aus der Zukunft: Die "Facebook-Tricolore" bezeichnete die Option, über sein Facebook-Profilbild die Flaggenfarben Frankreichs zu legen, um sein Mitgefühl mit den Opfern der Pariser Terroranschläge des 13. November 2015 zu zeigen.)
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