2016 beschert Teilen der Welt eine totale (9.3.) und eine ringförmige Sonnenfinsternis (1.9.); in Europa kriegt man davon nichts mit. Das chinesische Jahr des Affen ist zugleich das Internationale Jahr der Geographie, der Kamele und der Hülsenfrüchte. Wir feiern 500 Jahre Reinheitsgebot, 150 Jahre Prager Frieden und den 200. Geburtstag des Erfinders der Sachertorte. Der Rest ist langweilig.
Wie immer spannend dagegen: die Natur des Jahres. Mit Feuersalamander, Stieglitz, Hecht, Feldhamster und Echtem Kümmel wurden die Kategorien Lurch, Vogel, Fisch, Wildtier und Arzneipflanze des Jahres recht konventionell besetzt; der Stachelbeerspanner als Schmetterling des Jahres weiß allerdings zu überzeugen, auch Sommer-Drehwurz (Orchidee d.J.), Gemeine Binsenjungfer (Libelle), Höhlenlangbein (Höhlentier) und der Lilastielige Rötelritterling (Pilz) dürfen als solide Entscheidungen gelobt werden. Der Verband Deutscher Sporttaucher, die Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft sowie die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie lassen sich wie immer noch etwas Zeit mit der Bekanntgabe von Wasserpflanze, Alge resp. Mikrobe des Jahres (*streng räusper*).
Was wird uns sonst noch so erwarten? Sicherlich das Ableben einiger liebgewonnener Prominenter und abertausender weniger bekannter Menschen. Zudem: Terroranschläge, Naturkatastrophen, Flugzeugabstürze, diverse "Gates", Wetterkapriolen, beschissene Kinofilme, fruchtlose Debatten und schreckliche Dinge, die wir uns heute noch gar auszumalen wagen. Überhaupt wird bestimmt alles immer schlimmer und schlimmer. Trotzdem guten Rutsch!
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