Damals lachte ich darüber, heute kann ich den Wutanfall nachempfinden. Was treibt Leute dazu, anderen Leuten ein fiktionales Werk auf diese Weise zu verderben? Bringt ihnen das Befriedigung? Ist der Wissensvorsprung nicht genug, um sich still und heimlich, also: innerlich zu freuen? Es wird ja immer schlimmer. Reichte es damals noch aus, spezielle Nerdanhäufungspunkte weiträumig zu umfahren, sind es mittlerweile Social-media-Kontakte und sogar Massenmedien, die einen beim unbedarften Browsen so bösartig überraschen. Ich scrolle mehr oder weniger aufmerksam durch die Facebook-Timeline – plopp!, taucht da auf einmal ein Foto aus der letzten Episode meiner Lieblingsserie auf, die ich sträflicherweise nicht gleich eine Stunde nach ihrer Ausstrahlung gesehen habe. Worst offender zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Beitrags: "Zeit online", deren Feuilleton-Knalltüten es sich nicht verkneifen können, "Game of Thrones"-Besprechungen mit höchst verräterischen Szenen-Screenshots zu versehen. "Here's a spoiler: You will die alone!" (Triumph the Insult Comic Dog)
Wenn der nächste Band von "A Song of Ice and Fire" erscheint, werde ich mich in einem anzumietenden Panikraum verkriechen und alle Verbindungen zur Außenwelt kappen. Das ist ohnehin eine gute Strategie.
Wenn der nächste Band von "A Song of Ice and Fire" erscheint, werde ich mich in einem anzumietenden Panikraum verkriechen und alle Verbindungen zur Außenwelt kappen. Das ist ohnehin eine gute Strategie.
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