Sonntag, 7. August 2016

Als die Postings laufen lernten

Beim Durchscrollen meiner Facebook-Timeline bis ganz zurück an den Anfang fällt mir auf, dass sich das Trope der Early Installment Weirdness auch auf mein eigenes Schaffen in jenem sozialen Netzwerk anwenden lässt. Ist "Schaffen" ein zu prätentiöses Label für das Heruntertippen alberner Internet-Postings? Mitnichten! Ich gebe mir beim Schreiben meiner Facebook-Status genau so viel Mühe wie beim Schreiben meiner Blogartikel und versuche durchaus, etwas im (Kurzzeit-)Gedächtnis des Netzes Bleibendes zu schaffen. Früher jedoch ging es wild durcheinander, ohne Aussage, ohne Pointe, ohne Tiefsinn. Ein paar beispielhafte Screenshots aus dem Jahr des Herrn 2010:

Reden wir übers Wetter.

OKAY!

Was ist damit?

Wie interessant, erzähl uns mehr!

Wahrheitsgemäße Aussage.

Immerhin eine Art Witz. Darunter: Freizeitverabredungsversuche.

Notizen aus meinem packenden Alltag (damals noch in Dresden).
Irgendwie traurig, aber auch kaum sympathisch.

Noch eine "herrlich skurrile 'Beobachtung'", und darüber Tocotronic, warum auch immer.

Meinung – wer eine hat, hat's gut.

An die Ginseng-Story erinnere ich mich immer noch mit Vergnügen.

Die restlichen Einträge aus dieser Ära sind (tote) Links und Memebildchen.
Ich würde im Übrigen nur Hardcore-Fans anraten, die Beiträge aus den ersten Jahren dieses Blogs nachzulesen; da ging es fast ausschließlich um (Film- und Fernseh-)Übersetzungen (hence the name). Seinen "Ton", der natürlich gar kein expliziter "Ton" sein will, hat Kybersetzung erst gegen 2013 gefunden.

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