Kurzer Privilegiencheck! Dankbar bin ich dafür, uneingeschränkten Zugang zur Medienwelt zu haben. Ich kann beim Wäscheaufhängen mal eben tagesschau24 einschalten, um zu gucken, was in der Welt los ist, ich rufe mehrmals täglich "Spiegel online" auf, und ich habe sämtliche FAZ- und Süddeutsche-Ausgaben der letzten fünf Jahre, nun ja: nicht durchgelesen, aber zumindest -geblättert. Ich scanne Überschriften, lese hie und da einen Kommentar oder einen Artikel, öffne die eine oder andere Eilmeldung auf meinem Telefon, kurzum: Ich halte mich zwar nicht für einen Auskenner, aber wenigstens für durchschnittlich gut informiert.
Ein umso größeres Vergnügen ist es mir, über ausgewählte Nachrichten und Themenkomplexe einfach hinwegzusehen. Auch dies ist nämlich ein Privileg. Erinnert ihr euch noch an das medienrechtliche Hickhack um die Tagesschau-App? Ich (auch) nicht. Keinen einzigen Text zu dieser Angelegenheit habe ich gelesen! Stefan Niggemeier hat gefühlte zehn Millionen Zeichen dazu geschrieben – was eine gewisse Wichtigkeit des Themas nahelegt –, ich aber sagte mir damals: "Nö, davon will ich nix wissen!"
Mein derzeitiges Lieblings-Ignorier-Thema ist der "Kampf um" bzw. die "Zerschlagung von Kaiser's Tengelmann". Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was da vor sich geht, und finde es herrlich. Was hat Sigmar Gabriel damit zu tun? Und Rewe? Bitte nicht antworten.
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