Das menschliche Gehirn ist schon ein absonderlicher Pilz. Mehr als vier Jahre lang habe ich – von gelegentlichem Blogbeitrags-Feintuning abgesehen – keine Zeile HTML geschrieben, doch heute brachte ich im Traum eine gefühlte Stunde damit zu, eine Homepage über Hunde (!) zu erstellen. Den Auftrag dazu hatte mir meine Mutter vermittelt, und ich sollte mich bei der Gestaltung an einer bereits vorhandenen Hunderassen-Seite orientieren. Der Quelltext dieser Vorlage war allerdings voll mit Javascript und CSS, und ich hatte keine Lust, mich damit zu befassen. "Muss auch ohne gehen!", sagte ich mir und versuchte daraufhin, die gesamte Ursprungsseite ausschließlich mithilfe von HTML-Befehlen nachzubauen. Dieses Wahnsinnsunterfangen bereitete, wie zu erwarten, enormen Frust. Wenn irgendwo etwas funktionierte, ging an einer anderen Stelle etwas schief; schon simpelste Dinge wie das Festlegen der Hintergrundfarbe missglückten mir. Nach einer Weile verwirbelte sich diese neue Variante des Prüfung-unter-Zeitdruck-Schreiben-Albtraums zu einem Hurrikan aus tanzenden Tags, falschen Formatierungen und heiteren Hundebildern. Noch bis zum Frühstück dröhnte mir der Schädel. Aber halt! Bevor ich aufwachte, träumte ich noch kurz, dass man eine weitere bizarre Aufgabe an mich delegiert hatte: Für die sächsische Klebstoff-Innung (?!) sollte ich eine Rede schreiben und halten. Da ich keine Ahnung von Klebstoff habe, leitete ich gleich im ersten Satz zum Thema nordrhein-westfälische Landespolitik über (wovon ich offenbar Ahnung habe) und lieferte eine Rede ab, die vor Esprit und Bonmots geradezu barst. Der innere Druck, die komische Köter-Website zu Ende zu basteln, schwand dabei nicht.
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