Die letzten zwei Wochen waren sehr aufregend für mich – nicht nur, weil ich gleich zweimal die Stadt verlassen habe, sondern weil ich es endlich gewagt habe, in die Welt der Porridges einzutauchen. Mir war klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis auch ich diesem Frühstückstrend erliege. Bislang hatte ich mich damit herausgeredet, dass morgendliches Milcherwärmen zu aufwendig sei, doch es ist gar nicht kompliziert: Wieviel Milch man benötigt und wie lange man sie in die Mikrowelle tun muss, hat man schnell raus; einzig das Umschütten in die Müslischüssel geht nie ohne Kollateralschweinereien über die Bühne. Während das Porrdige (meine erste Wahl: Mohn-Pflaume von der "Tiroler Biomanufaktur" Veríval) quillt, kann man sich beispielsweise die Haare waschen. Außerdem habe ich meinen ersten Flapjack gegessen. Flapjacks sind im Ofen gebackene Müsliriegel mit enormer Brösel- und Bröckelneigung, aber hohem Nährwert und je nach Sorte beachtlicher Leckerness. Ich verzichte auf Nennung von Firmennamen und Vertriebsorten, ehe das hier vollends zu einer Dauerwerbesendung gerät. (Googelt es halt.)
Gut zu wissen: Großraumtaxis in der Region Frankfurt berechnen inzwischen einen Aufschlag von 50 Prozent!
Im Supermarkt kaufte ich unter anderem Kamille-Toilettenpapier. Bevor die Kassiererin das Produkt scannte, hob sie es an, hielt es sich vors Gesicht und unterzog es einer intensiven Geruchsprobe. Da musste ich grinsen.
Nachtrag zu Stephen Kings "Finderlohn": Dass die "Mr. Mercedes"-Trilogie in einem Kosmos angesiedelt ist, in der Verfilmungen von King-Werken bekannt sind, hatte ich bereits notiert. Im zweiten Band findet sich ein weiteres Indiz dafür, als nämlich eine Protagonistin erklärt, der Soundtrack von "Die Verurteilten" gehöre für sie zu den besten Filmmusiken aller Zeiten.
Fress-Highlight: ein veganes, basisches Chili, das als "leicht scharf" deklariert war, aber eigentlich – positiv überraschend – "anständig scharf" zu nennen war. (Ich weiß gar nicht, was "basisch" bedeutet.)
Befriedigendster Moment der Woche: als ich einem unverschämt beschissen parkenden SUV einen Zettel mit der Aufschrift "Arschloch!!!" unter den Scheibenwischer geklemmt habe.
Den Fidget Spinner kennt ja mittlerweile jeder. Aber kennt ihr schon den Fidget Spinger? Es handelt sich zugleich um eine Neuheit und um einen Hype!
Als neulich gegenüber dem Haus, in dem ich lebe, eine Menschengruppe nächtlichen Radau veranstaltete, schrie die über mir wohnende Frau zuerst "Ruhe!", dann "Fresse!" und schließlich "Ihr sollt die Schnauze halten!" aus dem Fenster in Richtung der Lärmenden. Da habe ich mich gleich wieder ein bisschen verliebt.
Now playing: Radiohead - I Promise
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