Eine ganz neue Kategorie von Versagensalbträumen feierte heute ihren Einstand: "Kalte Füße vor der Theaterpremiere". Ich muss präzisieren: In diesem Traum war ich kein Schauspieler im eigentlichen Sinne, sondern ein Synchronsprecher. Aufgeführt wurde nämlich ein Theaterstück eines fremdländischen Ensembles, dessen fremdsprachige Zeilen von der Gruppe, der ich angehörte, live übertönt wurden. Das Publikum sah also die Gastspieler agieren und deren Lippen bewegen, hörte aber die hinter den Kulissen eingesprochenen Stimmen der Synchronriege. (Gab/Gibt es etwas derartiges schon?)
Meine Bredouille: Ich war lediglich zur allerersten Probe erschienen, hatte nach einem Blick ins Dialogbuch erkannt, dass meine Rolle nur sehr wenig Text hatte, und war danach aus Blasiertheit nie zu einem der folgenden Treffen gekommen. Erstaunlicherweise war ich nicht ersetzt worden und hatte nun den Salat; insgesamt war mein Part nämlich doch umfangreicher als gedacht, und gerade die Stellen im hinteren Teil hatte ich noch nicht einmal gelesen. (Abermals konnte ich im Traum lesen. Unter anderem fiel mir ein Rechtschreibfehler in meinem Text auf: "Beicht" statt "Bericht".) Die Regisseurin, welche mich an eine Musiklehrerin aus meiner alten Schule erinnerte, beschwor mich zischend, ja keinen Fehler zu machen. Ich markierte meine Zeilen mit einem gelben Marker, sah aber nach einer Weile, dass dieser nichts markierte, sondern alles überfärbte und also unkenntlich machte. Da beschloss ich, dass der Traum zu Ende sei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen