Die Rubrik "Ausflug am Wochenende" in der Freitags-FAZ ist Gold wert! Wo es in einer normalen Wegbeschreibung heißen würde "Gehen Sie geradeaus dem Bach entlang bis zu einem roten Gebäude, dann biegen Sie rechts ab und folgen Sie dem Wegweiser nach Falkenstein", steht bei Thomas F. Klein, dem 77jährigen Verantwortlichen der Glosse:
"Fast alle Wanderzeichen weisen ins Urselbachtal. Deshalb muss keines hervorgehoben werden. Ausgangs der Partie durch das zunächst offenere Terrain und dem kurzzeitigen Wechsel auf die – in Gehrichtung – rechte Bachseite vor einem roten Gebäude heißt es ohnedies ab der Rückkehr über den Holzsteg vorerst ohne Markierung weiterlaufen, wenn wir uns gegenüber nach 'Falkenstein' einreihen."
Man liest solche Passagen vier-, fünfmal, und wenn man ungefähr zu ahnen glaubt, was gemeint ist, wird man von (bei dieser Textsorte besonders "sinnvollen") Zeitsprüngen überrascht ("Dieser [schwarze Punkt] wird auch relevant, nachdem es vorerst geradeaus weiterging"), wird von "zwar"-Sätzen, denen kein "aber" folgt, irre gemacht oder findet sich beim gedanklichen Skizzieren von Aussagen wieder wie "Ab dem nahen Felsklotz ist allein der Punkt links über ein Pfädchen maßgeblich, das sich auch nach Kreuzen des von den Abkürzenden benutzten Weges fortsetzt". Das Wort "hinan" spielt auch oft eine Rolle.
Am Ende tut einem der Schädel mehr weh als die Waden. Trotzdem isses immer wieder schön.
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