- Käfergattung: Ips
- Reitersäbel: Pallasch
- jap. Gedichtform: Uta
- Holzart: Iper
- Rheinlastkahn: Aak
- polynesischer Kultplatz: Marae
- straffälliger Geistlicher: Demerit
- rinnenartige Profilierung: Kehle
- eng zusammengedrängt: kompress
- wachsartiger Blätterüberzug: Kutin
- Leguanart: Uma
- Bettelmönch: Mendikant
- Fabelname der Dogge: Ryn
- Futter der Militärpferde: Furage
- Buchgoldverzierung: Filete
- synth. Gummi: Buna
- Buschgelände: Loh
- Vorbehalt: Kautel
- dreieckiges Vorsegel: Klüver
- Kern einer Sache: Kredo
- Schneebeschaffenheit: Före
- gezogener Wechsel: Tratte
- kleine Schiffskabine: Gat
- großer Warenposten: Partie
- sumpfiges Gelände: Venn
- eine Hülsenfrucht: Erve
Montag, 30. Juli 2018
Warum diese 26 Kreuzworträtsel-Lösungen zu den obskursten gehören
Samstag, 28. Juli 2018
Freitag, 27. Juli 2018
Hitzegedanken
Draußen hat's 35 Grad, in meinem Wohnzimmer "nur" 28,5, weswegen ich dankbar bin, heute nicht das Haus verlassen zu müssen. Die Zutaten für einen wohltuenden Tomaten-Brot-Salat (Panzanella, s. Foto) hatte ich mir wohlweislich gestern besorgt.
Warum sprechen wir nur dann von "schlechtem Wetter", "Mist-", "Drecks-" oder "Sch**ßwetter" (= "Scheißwetter"), wenn es regnet, stürmt und dreckig-trüb, grau, bewölkt ist? Das momentan herrschende Wetter ist doch alles andere als schön, und dies ist auch das allgemeine Empfinden, aber niemand traut sich, klipp und klar zu sagen: Das Wetter ist schlecht, ja regelrecht mies. Oder was ist es sonst? Zu sommerlich? "Hyper-schön"?
Ob man am Ende des Monats trotz allem lesen wird, dieser Juli sei der kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnung gewesen? Naa, das glaube ich dann doch nicht.
Als würde es nicht reichen, dass die Sonne verrückt spielt, wird auch noch auf dem Mars Wasser in flüssigem Zustand nachgewiesen, und heute Abend gibt es eine Mondfinsternis. Ich habe übrigens geplant, während ganz Deutschland auf den sog. Blutmond starrt, den größten Diamantendiebstahl aller Zeiten durchzuführen. Wer bei dem historischen heist mitmachen will --> Kommentar abgeben!
(Rechts oben erkennt man meinen aus diesem Blog bekannten Ventilator.)
Mittwoch, 25. Juli 2018
Ganz schön albern, gel(l)?
Ich habe zwei weitere Sorten der Aromadusche-Serie "created by Michalsky" von Tetesept getestet. Nummer 03, ein transparentes Gel in weißer Flasche, heißt und enthält "Gletscherwasser | Baumwolle | Grüne Minze | Weißer Tee | Edelweiß" und kommt meiner Idealvorstellung eines Duschbades sehr nah. 9/10 Punkten.
Nummer 01, "Vulkanwasser | Aktivkohle | Hanf | Oud | Tabak", geht mir ein wenig zu sehr in Richtung Alte-Herren-Duft, ist dafür aber pechschwarz, weil an Aktivkohle offenbar nicht gegeizt wurde. Insgesamt wohlwollende 6/10.
Nummer 01, "Vulkanwasser | Aktivkohle | Hanf | Oud | Tabak", geht mir ein wenig zu sehr in Richtung Alte-Herren-Duft, ist dafür aber pechschwarz, weil an Aktivkohle offenbar nicht gegeizt wurde. Insgesamt wohlwollende 6/10.
Montag, 23. Juli 2018
Samstag, 21. Juli 2018
Ein Besuch im Deutschen Zusatzstoffmuseum
Knapp drei Jahre nachdem ich von der Existenz des Zusatzstoffmuseums zu Hamburg erfahren habe, hatte ich vor zwei Wochen endlich das Vergnügen einer persönlichen Besichtigung.
Schon die Lage ist außergewöhnlich: Das Gebäude versteckt sich inmitten eines rustikalen Industriegeländes zwischen Großmärkten und Obsthandelszentren. Dabei ist es leicht zu erreichen, von der Bushaltestelle Nagelsweg sind es nur ein paar Schritte bis zu dem durch Drehkreuze zu betretenden Areal. Wenn man allerdings wie ich zu dumm ist, Google Maps zu bedienen, fährt man mit der U-Bahn bis zur Station Hafencity/Universität und schleppt sich eine halbe Stunde am Oberhafen entlang. Durch einen Gitterzaun hindurch erblickt man irgendwann das Objekt der Begierde:
Doch da ist man noch lange nicht am Ziel! Über einen Schwenk am Billhafen vorbei überquert man eine Schleuse und dann dieselbe Schleuse noch einmal, bevor man bei einem Pförtner um Einlass in das am Wochenende wie ausgestorben ruhende Areal begehrt. Am sinnvollsten scheint mir die Anfahrt mit dem Auto zu sein (Voraussetzung: Auto).
Nachdem man einen geringen Eintrittspreis entrichtet hat, kann man sich auf einer ganzen Etage (Erdgeschoss) einen Überblick über alle möglichen Zusatzstoffe verschaffen. Die meisten "E"s kommen als unscheinbares Pulver daher, aber auch Flüssigkeiten sind geläufig. Kosten oder Proben entnehmen darf man leider nicht. Immerhin gibt es ein Geruchstestbrett mit zahlreichen "naturidentischen Aromen".
Zu bestimmten Uhrzeiten gibt die (einzige anwesende) freundliche Mitarbeiterin, bei der man natürlich auch Andenken und Geschenke erwerben kann, eine ca. 45minütige kostenfreie Führung. Ein so lehrreiches wie spaßiges Feature ist der integrierte "Supermarkt".
Den Regalen darin entnimmt man verschiedene "Produkte" (Täfelchen mit Barcodes) und bringt diese zu einem stationären Spezial-Handscanner.
Damit kann man aufdecken lassen, welche Zusatzstoffe sich in dem/den gewählten Lebensmittel/n befinden. Das Ergebnis darf man sich sogar ausdrucken.
Die letzte Station des Rundgangs ist ein Raum mit Fenstern, in dem eine kleine Auswahl an Getränken zu erwerben ist und ein Fernseher steht, auf dem eine thematisch passende Dokumentation in Dauerschleife läuft. Vorher passiert man Vitrinen mit Guar-Derivaten, Algenprodukten, Campingessen, sonstiger Fertignahrung und mehr. In der Mitte des Museums ist jede Menge über Milchverarbeitung zu erfahren. An der Decke hängt ein Euter:
Und hier ist ein gehäkeltes Stück Torte:
Fazit: Wer neugierig auf "die etwas andere Sehenswürdigkeit" ist, ein bisschen Interesse an Lebensmittelchemie und ein Stündchen Zeit mitbringt, sollte dieser Ausflugsstätte eine Chance geben. Besonders gefallen hat mir, dass mit dem Thema durchaus kritisch umgegangen wird. (Bereits dem Webauftritt ist die Losung "Zusatzstoffe gehören ins Museum. Nicht ins Essen" vorangestellt.)
Schon die Lage ist außergewöhnlich: Das Gebäude versteckt sich inmitten eines rustikalen Industriegeländes zwischen Großmärkten und Obsthandelszentren. Dabei ist es leicht zu erreichen, von der Bushaltestelle Nagelsweg sind es nur ein paar Schritte bis zu dem durch Drehkreuze zu betretenden Areal. Wenn man allerdings wie ich zu dumm ist, Google Maps zu bedienen, fährt man mit der U-Bahn bis zur Station Hafencity/Universität und schleppt sich eine halbe Stunde am Oberhafen entlang. Durch einen Gitterzaun hindurch erblickt man irgendwann das Objekt der Begierde:
Doch da ist man noch lange nicht am Ziel! Über einen Schwenk am Billhafen vorbei überquert man eine Schleuse und dann dieselbe Schleuse noch einmal, bevor man bei einem Pförtner um Einlass in das am Wochenende wie ausgestorben ruhende Areal begehrt. Am sinnvollsten scheint mir die Anfahrt mit dem Auto zu sein (Voraussetzung: Auto).
Nachdem man einen geringen Eintrittspreis entrichtet hat, kann man sich auf einer ganzen Etage (Erdgeschoss) einen Überblick über alle möglichen Zusatzstoffe verschaffen. Die meisten "E"s kommen als unscheinbares Pulver daher, aber auch Flüssigkeiten sind geläufig. Kosten oder Proben entnehmen darf man leider nicht. Immerhin gibt es ein Geruchstestbrett mit zahlreichen "naturidentischen Aromen".
Zu bestimmten Uhrzeiten gibt die (einzige anwesende) freundliche Mitarbeiterin, bei der man natürlich auch Andenken und Geschenke erwerben kann, eine ca. 45minütige kostenfreie Führung. Ein so lehrreiches wie spaßiges Feature ist der integrierte "Supermarkt".
Den Regalen darin entnimmt man verschiedene "Produkte" (Täfelchen mit Barcodes) und bringt diese zu einem stationären Spezial-Handscanner.
Damit kann man aufdecken lassen, welche Zusatzstoffe sich in dem/den gewählten Lebensmittel/n befinden. Das Ergebnis darf man sich sogar ausdrucken.
Die letzte Station des Rundgangs ist ein Raum mit Fenstern, in dem eine kleine Auswahl an Getränken zu erwerben ist und ein Fernseher steht, auf dem eine thematisch passende Dokumentation in Dauerschleife läuft. Vorher passiert man Vitrinen mit Guar-Derivaten, Algenprodukten, Campingessen, sonstiger Fertignahrung und mehr. In der Mitte des Museums ist jede Menge über Milchverarbeitung zu erfahren. An der Decke hängt ein Euter:
Und hier ist ein gehäkeltes Stück Torte:
Fazit: Wer neugierig auf "die etwas andere Sehenswürdigkeit" ist, ein bisschen Interesse an Lebensmittelchemie und ein Stündchen Zeit mitbringt, sollte dieser Ausflugsstätte eine Chance geben. Besonders gefallen hat mir, dass mit dem Thema durchaus kritisch umgegangen wird. (Bereits dem Webauftritt ist die Losung "Zusatzstoffe gehören ins Museum. Nicht ins Essen" vorangestellt.)
Donnerstag, 19. Juli 2018
Traumprotokoll: Die Invasion
In der Redaktion, in der ich arbeite, fand sich eine Schulklasse ein. Es kommt tatsächlich manchmal vor, dass sich junge Leute ihre Vorstellungen von der schillernden Welt der Medien mit einem Besuch bei uns zertrümmern lassen, diese Gruppe war jedoch unangemeldet und außerdem beängstigend teilnehmerstark. Da ich seltsamerweise der einzige war, der an jenem Tag Dienst schob, konnte ich niemanden fragen, was es mit dieser jugendlichen Abordnung auf sich hatte. Jedenfalls ließen sich die Schülerinnen und Schüler schweigend und emotionslos an unseren Schreibtischen sowie am Konferenztisch nieder und begannen zu schreiben, teils an selbst mitgebrachten, teils an den büroeigenen Rechnern. Der Lehrer/Betreuer schritt zufrieden lächelnd durch die Räume, ohne auf meine Nachfragen, die ich mit wachsendem Unmut vortrug, zu reagieren. Ich wollte Chefredakteur Tim Wolff telefonisch um Rat fragen, doch seine Nummer war aus meiner Kontaktliste verschwunden und sein Name fehlte in sämtlichen Messengerdiensten – als hätte es ihn nie gegeben! Schließlich riss mir der Geduldsfaden: Ich schrie den Erwachsenen an, er solle sich entweder augenblicklich erklären oder mich mit seinem Vorgesetzten verbinden. Überraschend bereitwillig gab er mir sein Handy, wo sich am anderen Ende eine Art Oberschulrat oder Schulinspektor meldete. Diesem schilderte ich die Situation. "Und was wollen Sie jetzt von mir?", fragte er. Darauf ich, erstaunlich schlagfertig: "Dass Sie sofort Ihre Truppen abziehen! Was anderes als Militärsprache verstehen Sie ja nicht." Ohne Worte verschwand der lästige Trupp wenig später.
Festhaltenswert ist noch zweierlei: 1. dass ich mein Smartphone sehr realitätsnah bediente, inkl. erschwertem Scrollen wegen schwitziger Finger, 2. dass ich einmal mehr im Stande war, Buchstaben zu erkennen und Wörter zu erfassen.
Festhaltenswert ist noch zweierlei: 1. dass ich mein Smartphone sehr realitätsnah bediente, inkl. erschwertem Scrollen wegen schwitziger Finger, 2. dass ich einmal mehr im Stande war, Buchstaben zu erkennen und Wörter zu erfassen.
Dienstag, 17. Juli 2018
Vermischtes
Wenn man im Müslimischer von Mymuesli eine Zutatenkombo erwischt, die vor einem noch niemand gewählt hat, wird einem das am Ende des Bestellvorgangs mitgeteilt.
Letztens war es wieder soweit: Als Erster überhaupt hatte ich ein Müsli kreiert, das exakt aus Dinkel-Quinoa-Crunch, Pekannüssen, Joghurt-Orangen-Crunchy, Granatapfel und Pflaumen bestand. Klingt bärenstark, hat aber einen gewaltigen Haken: Die Fruchtstückchen bleiben an den Joghurt-Crunchys kleben und bilden so schwer zu brechende Klumpen, die den morgendlichen Genuss stark eindämmen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass euch dieselbe Kombination "gelingt": Lasst es! Und falls sich andere Zusammensetzungen ebenfalls als inkompatibel erweisen: Teilt diese Erfahrung! Wir könnten dann gemeinsam ein "Schwarzbuch der Mymuesli-Mixturen" erstellen.
Letztens war es wieder soweit: Als Erster überhaupt hatte ich ein Müsli kreiert, das exakt aus Dinkel-Quinoa-Crunch, Pekannüssen, Joghurt-Orangen-Crunchy, Granatapfel und Pflaumen bestand. Klingt bärenstark, hat aber einen gewaltigen Haken: Die Fruchtstückchen bleiben an den Joghurt-Crunchys kleben und bilden so schwer zu brechende Klumpen, die den morgendlichen Genuss stark eindämmen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass euch dieselbe Kombination "gelingt": Lasst es! Und falls sich andere Zusammensetzungen ebenfalls als inkompatibel erweisen: Teilt diese Erfahrung! Wir könnten dann gemeinsam ein "Schwarzbuch der Mymuesli-Mixturen" erstellen.
Montag, 16. Juli 2018
Und nun: ein Wetter (nicht DAS Wetter!)
Als ich diesen Screenshot von der Seite wetter.de machte (auf wetter.com war Ähnliches zu sehen), goss es bereits seit Stunden wie aus Eimern. Und nein, ich hatte nicht versehentlich die Daten für einen anderen Ort abgerufen. Das ist doch nicht mehr normal! In keinem anderen Feld wird seit einiger Zeit so viel gepfuscht. Aber spräche ich Jörg Kachelmann darauf an, würde er mich garantiert als Vollidioten beschimpfen und behaupten, dass "Risiko" sich selbstverständlich nicht auf die Niederschlagswahrscheinlichkeit bezieht, anstatt zuzugeben, dass die Metereologie womöglich doch nicht viel zuverlässiger ist als Gedärmeleserei und Vogelflugdeutung.
Update: Just am heutigen Tag schreibt Molinarius im Techniktagebuch darüber, "wie schwer es offenbar ist, [...] lokal begrenzt[e] Unwetter vorherzusagen, und wie sich die Wetterdienste dabei offenbar täuschen können".
Freitag, 13. Juli 2018
Rettet den Scheinfriedhof
Der Wikipedia-Artikel "Scheinfriedhof" (absichtlich nicht verlinkt) "ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt", wie es bedrohlich ebendort heißt. Der vorangestellten Warnung folgt ein Text, der zu interessant ist, um ihn in einer digitalen Gruft verschwinden zu lassen, weswegen ich ihn hier herüberrette.
Der Scheinfriedhof ist ein selten verwendetes Gestaltungselement der Gartenkunst. Es handelt sich um einen Platz unechter Gräber oder Grabsteine innerhalb einer Gartenanlage oder eines Parks. Der Scheinfriedhof dient also nicht der Bestattung von Toten. Er ist zu unterscheiden vom Ehrenfriedhof und Ehrenhain. Ein einzelnes Scheingrab heißt Kenotaph.Vielleicht verfügt ja jemand von euch über genug Wissen und/oder Recherchedrang, um den Beitrag zu verbessern und so vor der Löschung zu bewahren.
Der Scheinfriedhof zählt zu den stimmungsschaffenden Elementen im Rahmen aufklärerischer oder romantischer Gartenschöpfungen. Die Grabdenkmale können bestimmten Persönlichkeiten gewidmet sein, sie können aber auch namenlos oder mit fingierten Namen versehen sein. Der Scheinfriedhof dient der Schaffung einer feierlichen Stimmung, die dem Besucher die Vergänglichkeit menschlichen Lebens vermitteln soll, und soll als Vanitas-Symbol verstanden werden. Die Lage auf einer Insel inmitten eines ruhigen Gewässers steigert das Gefühl von Erhabenheit und Einsamkeit.
Beispiele für Scheinfriedhöfe finden sich im Irrhain in Kraftshof bei Nürnberg und im Parc del Laberint (Fals cementiri) in Barcelona. Auch die Rousseau-Inseln können aufgrund der landschaftlichen Gestaltung hier eingeordnet werden.
Mittwoch, 11. Juli 2018
Kurz notiert: Schneller herzen
Seit beinahe zweieinhalb Jahren habe ich die Instagram-App auf meinem Telefon installiert, und erst letzte Woche habe ich, indem ich jemand anderem aufs Display schielte, gelernt, wie man viel einfacher und rascher einen Beitrag liken kann. Statt – wie ich es bis dahin getan hatte – auf das winzige Herz-Icon zu tüpfeln, kann man zweimal kurz hintereinander auf das zu favorisierende Bild tippen! Wie lange es jetzt wohl dauert, bis mir diese Technik in Fleisch und Blut übergegangen ist?
Montag, 9. Juli 2018
Gut Wink will Weile haben
Kurz nach meinem letzten "Facebook und Sprache"-Beitrag fällt mir schon wieder etwas auf: Benutzen zwei Chattende die wozu auch immer gut seiende Winke-Funktion, erscheint im Chatfenster folgende Meldung:
Aber hier will ich nachsichtig sein. Neben dem korrekten Partizip gewinkt akzeptiert selbst der Duden inzwischen die Form gewunken, versieht sie gar mit dem Prädikat "häufig". Ein doppelt bemerkenswerter Prozess vollzieht sich hier. Zum einen wandelt sich ein Verb vom schwachen zum starken – üblich ist das Gegenteil (backte statt buk; schaffte statt schuf; in einem Seminar, an dem ich teilnahm, fiel sogar einmal der Übersetzungsvorschlag "er schwörte" und niemand nahm daran Anstoß). Zum anderen hat die "Stärkung" noch nicht das gesamte Paradigma erfasst: Anders als bei backen, schaffen et al. hat die alternative Konjugation von winken beim Partizip II begonnen und sich vorerst darauf beschränkt. An das Präteritum "wank" (analog zu sank und stank) hat sich noch niemand herangewagt.
Kennt eigentlich noch jemand "Gruscheln"?
Aber hier will ich nachsichtig sein. Neben dem korrekten Partizip gewinkt akzeptiert selbst der Duden inzwischen die Form gewunken, versieht sie gar mit dem Prädikat "häufig". Ein doppelt bemerkenswerter Prozess vollzieht sich hier. Zum einen wandelt sich ein Verb vom schwachen zum starken – üblich ist das Gegenteil (backte statt buk; schaffte statt schuf; in einem Seminar, an dem ich teilnahm, fiel sogar einmal der Übersetzungsvorschlag "er schwörte" und niemand nahm daran Anstoß). Zum anderen hat die "Stärkung" noch nicht das gesamte Paradigma erfasst: Anders als bei backen, schaffen et al. hat die alternative Konjugation von winken beim Partizip II begonnen und sich vorerst darauf beschränkt. An das Präteritum "wank" (analog zu sank und stank) hat sich noch niemand herangewagt.
Kennt eigentlich noch jemand "Gruscheln"?
Freitag, 6. Juli 2018
Sommerdrinktrend 2018: Kochtails
Michele Heinrich, deutscher Bartender des Jahres 2017, hat der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein Interview gegeben ("[Der Long Island Iced Tea] ist unserer Meinung nach kein Cocktail, der wirklich schmeckt, sondern einfach was, mit dem man sich volllaufen lassen kann.") und fünf Cocktailrezepte vorgestellt. In der Hoffnung, einen oder mehrere davon vielleicht mal selbst zu mixen, las ich mir alle aufmerksam durch. Die Zutatenlisten waren nicht gänzlich unzumutbar (wobei ich bis dahin weder Verjus noch Falernum kannte), aber die Zubereitung ...
Das erste Rezept, "Louies Highball", beginnt so: "Kurkuma und Kardamom-Kapseln mit Bourbon bei 72 Grad für 90 Minuten im Sous-vide-Bad kochen." Ooooookay. Lieber weiter mit dem "Joyce Punch": "Bananen mit 1l Bourbon bei 75 Grad für 90 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen. Petersilie mit 1l Bourbon bei 52 Grad für 99 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen." Hm. Was ist mit dem "Flamboyant Redhead Punch"? "Estragon mit Salbei und Gin für 90 Minuten bei 52 Grad im Sous-vide-Bad infusionieren." Next: "Pete Parsley". "Gin mit Petersilienwurzel bei 72 Grad 90 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen." Zu guter Letzt der "Bruno": "Tonkabohnen mit Granatapfelkernen und Bourbon für 90 Minuten bei 72 Grad im Sous-vide-Bad ziehen lassen." Weitere Arbeitsschritte der verschiedenen Rezepturen beinhalten Trauben mit Zucker vakuumieren, Traubenmatsch zwei bis drei Tage ruhen lassen, doppeltes Abseihen sowie eine Zuckermasse aufkochen.
Nennt mich altmodisch, aber bei sommerlichen Getränken gelten für mich zwei Regeln: 1. Die Zubereitungszeit sollte die Konsumierzeit nicht überschreiten; 2. Es sollte niemals erforderlich sein, Dinge zu erwärmen, geschweige denn zu garen. Kosten würde ich die genannten Cocktails dennoch gerne.
Das erste Rezept, "Louies Highball", beginnt so: "Kurkuma und Kardamom-Kapseln mit Bourbon bei 72 Grad für 90 Minuten im Sous-vide-Bad kochen." Ooooookay. Lieber weiter mit dem "Joyce Punch": "Bananen mit 1l Bourbon bei 75 Grad für 90 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen. Petersilie mit 1l Bourbon bei 52 Grad für 99 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen." Hm. Was ist mit dem "Flamboyant Redhead Punch"? "Estragon mit Salbei und Gin für 90 Minuten bei 52 Grad im Sous-vide-Bad infusionieren." Next: "Pete Parsley". "Gin mit Petersilienwurzel bei 72 Grad 90 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen." Zu guter Letzt der "Bruno": "Tonkabohnen mit Granatapfelkernen und Bourbon für 90 Minuten bei 72 Grad im Sous-vide-Bad ziehen lassen." Weitere Arbeitsschritte der verschiedenen Rezepturen beinhalten Trauben mit Zucker vakuumieren, Traubenmatsch zwei bis drei Tage ruhen lassen, doppeltes Abseihen sowie eine Zuckermasse aufkochen.
Nennt mich altmodisch, aber bei sommerlichen Getränken gelten für mich zwei Regeln: 1. Die Zubereitungszeit sollte die Konsumierzeit nicht überschreiten; 2. Es sollte niemals erforderlich sein, Dinge zu erwärmen, geschweige denn zu garen. Kosten würde ich die genannten Cocktails dennoch gerne.
Mittwoch, 4. Juli 2018
Dienstag, 3. Juli 2018
Süß: Kartoffelkrapfen
Ich würde mich gerne mal in einem Rundumschlag so richtig auskotzen über die ganzen entsetzlichen Menschen, die mittlerweile fast jede Nacht dafür sorgen, dass ich vor Wut kaum einschlafen kann, von Trump über Seehofer über Alphonso bis Lewitscharoff und Poschardt undundund. Aber ich flüchte mich lieber in Lebensmittelrezensionen, Smiley!
Die neuen Sweet Potato Churros der in Sachen Mexican food bewährten Marke Fuego überzeugen mich nur bedingt, was vielleicht daran liegt, dass ich weder einen Airfryer noch eine echte Friteuse besitze. Im Backofen geraten die Krapfenartigen – wie übrigens auch Süßkartoffelpommes – jedenfalls nicht so bissfest, wie ich es mir gewünscht hätte, gehen eher in Richtung pappig-mehlig. Zudem weiß man nicht, ob man sie herzhaft oder süß genießen soll. Einerseits empfiehlt die Verpackung das Dippen der Churros in Nacho-Salsa, andererseits möchte man das Fettgebäck ganz klassisch mit Puderzucker bestreuen. Ich habe beides probiert, und beides funktioniert nur so halb. Außerdem beinhaltet eine Tüte zu viel für eine Person, aber zu wenig für zwei. Nach dem Verzehr fühlte ich mich einigermaßen schlecht. Da hätte ich mich ja gleich mit den ganzen entsetzlichen Menschen wie Spahn und Dobrindt und von Storch und von Uslar und Reichelt undundund befassen können!
4/10
Die neuen Sweet Potato Churros der in Sachen Mexican food bewährten Marke Fuego überzeugen mich nur bedingt, was vielleicht daran liegt, dass ich weder einen Airfryer noch eine echte Friteuse besitze. Im Backofen geraten die Krapfenartigen – wie übrigens auch Süßkartoffelpommes – jedenfalls nicht so bissfest, wie ich es mir gewünscht hätte, gehen eher in Richtung pappig-mehlig. Zudem weiß man nicht, ob man sie herzhaft oder süß genießen soll. Einerseits empfiehlt die Verpackung das Dippen der Churros in Nacho-Salsa, andererseits möchte man das Fettgebäck ganz klassisch mit Puderzucker bestreuen. Ich habe beides probiert, und beides funktioniert nur so halb. Außerdem beinhaltet eine Tüte zu viel für eine Person, aber zu wenig für zwei. Nach dem Verzehr fühlte ich mich einigermaßen schlecht. Da hätte ich mich ja gleich mit den ganzen entsetzlichen Menschen wie Spahn und Dobrindt und von Storch und von Uslar und Reichelt undundund befassen können!
4/10
Sonntag, 1. Juli 2018
Kleines TMNT-Update
Erinnert ihr euch noch an das von xkcd erfundene Spiel "Wikipedia-Artikelnamen mit zur Teenage-Mutant-Ninja-Turtles-Titelmelodie singbarem Betonungsschema finden"? Nein? Macht nichts. Auch ich hatte ewig nicht daran gedacht, bis ich vergangene Woche dieses Blatt aus dem guten Manufactum-Apfelkalender in der Hand hielt:
"Weißer Sommer Taubenapfel / Weißer Sommer Taubenapfel" ertönte noch stundenlang als Variation des TMNT-Themes in meinem Hirnkastl. Einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat diese Apfelsorte leider nicht. Wohl aber das ebenfalls ins Muster passende Lied "Kleine weiße Friedenstaube" – für mich übrigens die heimliche Nationalhymne der DDR.
"Weißer Sommer Taubenapfel / Weißer Sommer Taubenapfel" ertönte noch stundenlang als Variation des TMNT-Themes in meinem Hirnkastl. Einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat diese Apfelsorte leider nicht. Wohl aber das ebenfalls ins Muster passende Lied "Kleine weiße Friedenstaube" – für mich übrigens die heimliche Nationalhymne der DDR.
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