Zum heutigen Halloween-Tag soll es nicht, auch wenn's passend wäre, um Scream-Queen Jamie Lee Curtis gehen, sondern um Scream-Princes(ses), i.e. Kinder (für die der beliebte westliche "Feiertag" ja auch da ist). Ich möchte keineswegs den Pfad eines Altherrenkolumnisten einschlagen, aber ab und an muss ein kritisches Wort bezüglich unseres Nachwuchses erlaubt sein. Sollten those goddamn kids heute Abend an meiner Tür schellen, werde ich ihnen nicht eher Süßigkeiten in den Eimer werfen, bevor sie mir diese Frage beantworten: Warum schreit ihr immer so??? Nein, Quatsch, selbstverständlich werde ich den Blagen gar nicht erst öffnen. Trotzdem wüsste ich gern, was mit denen los ist. Mein Arbeitsplatz befindet sich direkt neben einer Grundschule, die sich selbst als "Schule aller Kinder" bezeichnet, weswegen ich davon ausgehe, dass die dort aufbewahrten Schüler/innen exemplarisch für ihre Alterskohorte sind – und damit auch deren liebste Beschäftigung: Brüllen wie am Spieß. In jeder Hofpause hört man sie gellen, und damit meine ich nicht, dass sie sich besonders hochamplitudig unterhalten würden, nein, sie geben einfach nur unartikulierte Laute von sich. Sie quieken, kreischen, plärren, und ich habe weder eine Ahnung, was sie währenddessen treiben (ich kann ja nicht wie ein Creep über die Schulmauer lugen), noch wie ihre zierlichen Lungen und Zwerchfelle derartige akustische Meisterleistungen zu vollbringen in der Lage sind. Andererseits: Soll man sie daran hindern, sich ein paar Mal am Tag für wenige Minuten richtig auszuleben, sich abzureagieren? Den armen Rackern wird in ihrem Leben gewiss noch oft genug der Mund verboten werden.
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