Donnerstag, 29. November 2018

Die Horde

Heute Mittag wurde ich Zeuge von etwas sehr Befremdlichem. Ich war auf dem Weg zum Wochenmarkt und sah schon von weitem, dass sich an dessen Rand eine Gruppe Männer scharte. Zu einem anfänglichen halben Dutzend stießen immer mehr hinzu, bis es etwa 15 waren. Ich hörte, wie eine Passantin auf die Ansammlung deutete und zu ihrer Begleiterin sagte: "Sind das Polizisten?" Als ich mit meinen Marktbesorgungen fertig war und zurück ins Büro ging, war die Rotte auf mindestens 20 angewachsen und setzte sich just in diesem Moment in Bewegung, und zwar genau in dieselbe Richtung wie ich. Sie alle waren zwischen 20 und 30 Jahre alt, von "mitteleuropäischem Erscheinungsbild", trugen schwarze Jacken, aber keine sichtbaren politischen oder Fußballfantum-Bekenntnisse. An einem Platz nahe meiner Arbeitsstelle wurde der Tross von weiteren Exemplaren gleichen Phänotyps erwartet. Zweimal wurde wildgepinkelt.
Später suchte ich im Internet nach Aufklärung, konnte jedoch nur die Info finden, dass im Frankfurter Waldstadion die Begegnung Eintracht-Marseille ansteht und in diesem Zusammenhang bei einigen Anhängern der Gastmannschaft Schlagstöcke und Pyrotechnik sichergestellt worden seien. Um französische Fans konnte es sich bei den von mir Beobachteten jedoch nicht handeln, da ich hören konnte, dass sie sich auf Hochdeutsch unterhielten.
Wer weiß mehr???

Dienstag, 27. November 2018

Traumprotokoll: Brettspiele

Ich war auf einer WG-Party, und weil ich mich nicht am Partygeschehen beteiligen mochte, öffnete ich ein Fenster und guckte raus. Unten im Hof sah ich: Oliver Kalkofe neben einem riesigen Haufen Brettspiele, aus dem er eins nach dem anderen herausfischte, um es in einer neben ihm stehenden, geöffneten Mülltonne zu entsorgen. "Halt!", rief ich dem Fernsehmann zu. "Werfen Sie die nicht weg! Die kann man doch noch gebrauchen!" Darauf wurde Kalkofe so wütend, wie man ihn noch nie erlebt hat. "Ja ja", tobte er, "jahrelang wollte niemand damit spielen, aber wenn sie dann jemand aussortiert, regen sich alle auf. Es reicht!" Da machte ich das Fenster lieber wieder zu.

Sonntag, 25. November 2018

Meine zehn zuletzt gesehenen Filme

Da wird ja der MGM-Löwe in der Pfanne verrückt: Mehrere Filme in dieser Aufzählung waren gar nicht mal so übel!

Mission: Impossible - Fallout
Die für meinen Geschmack circa 15 Minuten zu lange Dauer und das Fehlen einer serientypischen Heist-Sequenz (Man denke an die großartige Unterwasserszene im Vorgänger!) führen dazu, dass M:I 6 nicht mein Favorit der Reihe wird, aber die Zutaten stimmen wie immer: Bombast-Action in neuen Maßstäben an pittoresken Schauplätzen, dazu ein scheinbar gar nicht mehr alternder Tom Cruise, eine Prise Humor, das passt. Gerne darf Christopher McQuarrie auch die nächste Fortsetzung inszenieren!

Hereditary
Ich habe es, glaube ich, bereits geschrieben: Mit grandiosen Horrorfilmen werden wir seit etwa fünf Jahren geradezu verwöhnt!* Immer öfter und überraschender erfindet sich das Genre neu, und "Hereditary" hat das Zeug, ein neuer "Exorzist" zu werden. Ein kompromisslos pessimistisches, nicht zu verkopftes, toll besetztes, leider (wie so oft) etwas zu lang geratenes Spukdrama für eine neue Generation.
* Aber, auch hier wiederhole ich mich womöglich: Genug Schrott wird in diesem Bereich gleichfalls produziert, s. weiter unten.

Mississippi Burning
Ein Südstaaten-Historiendrama von 1988, das in den 1960er-Jahren spielt und teils hochaktuell, teils schlecht gealtert wirkt. Ich habe in einigen Rezensionen dazu erstmals den Begriff "white saviour narrative" gelesen, und das trifft das Grundproblem recht gut. Auch die Legitimation von Gewalt als einziges Mittel der Unrechtsbekämpfung hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Trotzdem eine wichtige Studie über "die Wurzel des Hasses" (so der deutsche Untertitel) mit Hackman/Dafoe als leads, denen man gerne zusieht.

Rendezvous mit einer Leiche
Der obligatorische Agatha-Christie-Krimi, wieder mit Peter Ustinov als Hercule Poirot. Dass dieser mit 96 Minuten nicht übermäßig die Geduld strapazierende Whodunit aus demselben Jahr stammt wie "Mississippi Burning", glaubt man kaum, so altbacken und betulich wirkt das alles. Mir gefällt's, auch wenn das Rätsel und die Auflösung diesmal nur Hausmannskost sind. Dafür ist der Ort der Handlung (Qumran) wieder hübsch anzuschauen, und an einer Stelle äußert sich die belgische Spürnase eindeutig pro-israelitisch.

Daddy's Home 2
Hierauf hatte ich mich natürlich gefreut wie Bolle, wurde dann aber ein klein wenig enttäuscht. Der Witz sprüht nicht ganz so wild und willferrellsch wie noch im ersten Teil, was vielleicht am Harmonie erzwingenden Weihnachtsthema liegt. Dieses Mal werden, ein ähnlicher Kniff wie bei den "Fockers"-Komödien, zwei weitere Familienmitglieder eingeführt, nämlich die Väter der konkurrierenden Väter, prima verkörpert von John Lithgow und Mel Gibson, mit dem sich Hollywood offenbar ausgesöhnt hat.

Split
Endlich ein Shyamalan-Streifen, bei dem ich mich nicht in der Pflicht sehe, ihn zu verteidigen, denn die einschlägige Kritik spricht für sich: 76 % approval rating auf Rotten Tomatoes. Äußerst berechtigt! Ursprünglich war für die Hauptrolle Joaquin Phoenix vorgesehen, doch James McAvoy als Ersatz entpuppt sich als Glücksgriff. Ein unglaublich packender Thriller ohne übernatürliches Brimborium.

The Commuter
Ein Vertreter des Genres "Liam Neeson Movie", starring: Liam Neeson. Man fragt sich, an wie vielen Umsetzungen von Drehbüchern dieser Machart der inzwischen auch schon 66-Jährige noch mitwirken will. Zugegeben, langweilen tut man sich nie so richtig, aber unvoreingenommen betrachtet ist "The Commuter" nix anderes als "Non-Stop" in einem Zug statt in einem Flugzeug.

Der Elefantenmensch
Tja, muss man wohl mal gesehen haben. Ich mochte Lynchs Surrealismus noch nie, aber so wohl dosiert wie hier sagt er mir durchaus zu. Mir war übrigens, muss ich gestehen, bis dato nicht bekannt, dass John Hurt den Elephant Man und Anthony Hopkins den behandelnden Arzt spielt. Sie beide machen das fein.

Across the River
Und hier das Lowlight dieser Liste. Zitat eines imdb-Reviewers: "If 'that's 90 minutes of my life I'll never get back' was in the dictionary, this movie would be pictured." Als gestandener Medienkonsument habe ich ja mittlerweile die Traute, einen Film abzubrechen, wenn ich merke, dass er mir so überhaupt nicht zusagt. Leider hatte ich nach den ersten 40 Minuten von "Across the River" einen Pakt mit mir selbst geschlossen, der da lautete: Wenn innerhalb der nächsten fünf Minuten etwas Gruseliges passiert, schaue ich bis zum Ende weiter. Und dann passierte tatsächlich etwas Gruseliges. Das und eine weitere Szene waren in der Tat ganz wirkungsvoll, doch der Rest bestand nur aus den stinklangweiligen Bemühungen eines Tierfilmers/Wissenschaftlers, sich vor Dauerregen in Sicherheit zu bringen und mithilfe von Nachtsichtkameras seltsame Vorkommnisse im Wald aufzuklären. Die italienische Billo-Produktion spielt in Friaul-Julisch Venetien an der slowenischen Grenze, es regnet wie gesagt in einer Tour, und alles sieht, in einem Wort: beschissen aus. Kamera, Ausstattung und Szenenbild wirken derart amateurhaft, dass man es bisweilen für einen schlechten Scherz halten könnte; besonders die Innenaufnahmen sind so hässlich, chaotisch und irgendwie überladen, dass ich es oft meinen Augen kaum zumuten mochte. Die Ohren werden gleichermaßen beleidigt: ein unerträgliches Musikbett, weltfremde Dialoge, misslungene Synchro. (Gottlob wird insgesamt angenehm wenig gesprochen.) Dazu gibt es Logikaussetzer wie z.B. eine Radiodurchsage à la "Wir unterbrechen unser laufendes Programm für eine Sondermeldung", an deren Ende es heißt "Und nun zum Wetter". – Seit wann sind normale Nachrichtenblöcke Bestandteil von Eilmeldungen, die das Programm unterbrechen? Nein, nein, dreimal nein: Niemand sollte mit diesem Machwerk konfrontiert werden.

Die Vorsehung (OT: Solace)
Anthony Hopkins berät das F.B.I., aber nicht als kannibalistischer Psychologe, sondern als Hellseher. Der englische Titel "Trost" passt aus Gründen, die ich nicht verraten möchte, etwas besser als der deutsche. Trostlos sind viele Aspekte dieses Serienmörder-Mysterys allemal; gute Laune macht er nicht unbedingt.

Freitag, 23. November 2018

Da muss ich mich jetzt durchbeißen ...

Bei meiner letzten Mymuesli-Bestellung habe ich daneben gegriffen. Die Kombination Dinkel-Quinoa-Crunch, Aprikosen, gehobelte Tigernüsse und gepufftes Amaranth fällt leider allzu flockig-trocken-kleiig aus. Allenfalls eine zusätzliche Frucht- oder Schoko-Komponente hätte es retten können. Dies sei allen ins Stammbuch geschrieben, die beim nächsten Online-Müsli-Mixen auf denselben Gedanken kommen, was nicht abwegig ist, denn ich habe diesmal keine Einzigartigkeits-Benachrichtigung erhalten, was bedeutet, dass mindestens eine Person vor mir exakt diese Kombo ausgewählt hat.

Nicht nur die Misch-Ideen, auch die "lustigen" Namen gehen mir allmählich aus.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Ich habe neben erwähntem Produkt obendrein und gratis acht Portionsdosen mit unterschiedlichen Sorten erhalten; das war ein Bonusangebot für Bestellungen von über 20 Euro (die ich erreicht habe, indem ich noch zwei weihnachtliche Porridges geordert habe)!

Mittwoch, 21. November 2018

Aus der Mitte entspringt ein Land

Nachdem ich bereits vor einer Weile im Rahmen der Ausführungen zu dem kuriosen Streit um die Insel Hans den Begriff des Kondominiums eingeführt habe, möchte ich heute ein solches vorstellen, und zwar eines, das sich mitten in Europa befindet. Es handelt sich nicht um Andorra; das Kofürstentum Andorra war zwar nach allgemeiner Auffassung bis 1993 ein solches, seit der Verfassungsänderung gilt es aber lediglich als souveräner Staat mit zwei (fremdländischen!) Staatsoberhäuptern, nämlich dem Bischoff von Urgell (Spanien) und dem Präsidenten Frankreichs (in Nachfolge des Grafen von Foix).

Die Rede ist vom gemeinschaftlichen deutsch-luxemburgischen Hoheitsgebiet. Dieses umfasst im Wesentlichen die ca. 128 km lange Gewässergrenze zwischen Deutschland und Luxemburg, welche aus der Our, der Sauer und der Mosel besteht, wobei erstere in zweitere und zweitere in drittere mündet. Das heißt in der Theorie: Fahre ich beispielsweise auf der Höhe Perl (Saarland) mit einem Floß über die (bis zu >100 Meter breite) Mosel, befinde ich mich, wenn ich vom deutschen Ufer losgefahren bin, solange in Deutschland, bis ich das luxemburgische Ufer erreicht habe, und umgekehrt. Die Grenze dieses Gebiets ist dabei nicht einfach "das Ufer", sondern streng definiert als "Schnittlinie der Wasseroberfläche mit der Landoberfläche, die sich bei Mittelwasserstand frei fließend, in Staubereichen durch den hydrodynamischen Stauspiegel bildet".

Die Zone, über welche die beiden Nachbarländer gemeinsam herrschen, beinhaltet auch explizit den Luftraum oberhalb des Flusssystems sowie den Untergrund (Wortlaut im Vertrag von 1984: "die Luftsäule oberhalb sowie den Erdsockel unterhalb der Wasserfläche innerhalb seiner seitlichen Begrenzung"). Sie besteht übrigens – und jetzt wird's spannend – nicht nur aus den Grenzflüssen selbst: Von den 700,92 Hektar fallen 2,58 auf zwei kleine namenlose Inseln in der Sauer und in der Mosel; auf der Nordhälfte der Moselinsel liegt sogar ein halber Hektar Wald. Und dann gibt es natürlich noch Brücken, nicht weniger als 29, davon eine Eisenbahnbrücke und 21 für Kraftfahrzeuge. Die letzte, für Fußgänger und Radfahrer, wurde erst kürzlich bei Ralingen-Wintersdorf errichtet. Bau-, Sanierungs- und Unterhaltskosten für alle Brückenabschnitte, die im Kondominium liegen, stemmen die Bundesrepublik und das Großherzogtum zu je 50 Prozent. "Die Moselschleusen Grevenmacher und Stadtbredimus sind explizit vom Kondominium ausgenommen." (Wikipedia)

Eine weitere Besonderheit ist, dass das gesamte deutsch-luxemburgische Territorium ein gemeindefreies Gebiet darstellt. Was es mit dieser verwaltungsrechtlichen Sonderform auf sich hat, erkläre ich in einem separaten Beitrag.

Montag, 19. November 2018

Just dough it

Über die Berliner Bar, die rohen Keksteig (minus die Eier) als quasi Speiseeis-Alternative feilbietet, wurde bereits genug geschrieben, weswegen ich mich im Folgenden einigermaßen kurz fasse. Keksteig naschen ohne das lästige Backprozedere davor, das klingt erst mal nach dem ultimativen Kindheitstraum. Und natürlich wollte ich mir diesen Traum erfüllen, seit ich zum ersten Mal von jenem "Café" (es ist ein wirklich sehr kleines Geschäft mit gerade mal vier Sitzplätzen am Rand) las. Letztes Wochenende habe ich ihn mir nun erfüllt.

Aus den acht verschienden Sorten wählte ich "Caramel Overload" und "Brownie Peanut Crunch". Letztere war sogar vegan, was man an der fehlenden Butterigkeit durchaus schmeckte. Auf Toppings verzichtete ich, obwohl diese zum Teil auch sehr verlockend klangen (Streuselteigstückchen, Butterscotch-Soße). Das war weise. Noch weiser wäre es gewesen, sich auf eine einzige "Kugel" zu beschränken. Denn my-oh-my, hat man das Zeug schnell über! Nach dem Leeren meines Becherchens war ich jedenfalls nicht nur pappsatt, ich fühlte mich regelrecht mies und einfach nur voll. Unlecker sind die gut löffelbaren Massen keineswegs, aber das Gesamterlebnis tritt weit hinter der liebgewonnenen Erfahrung des Schüsselauskratzens zurück. "Das ist halt so eine Idee, die man spontan für genial hält, und dann setzt man es einfach um und es stellt sich heraus, dass es gar nicht sooo geil ist", fasste einer meiner Begleiter diese vermeintlich revolutionäre Süßspeisen-Innovation zusammen. Der Besucherflow scheint trotzdem konstant hoch zu bleiben. Man muss es eben einmal erlebt haben, werden sich die meisten sagen; dass sie wegen der Ernüchterung bzw. der sich einstellenden Selbsthassanfälle kein zweites Mal kommen, tut dem Erfolg keinen Abbruch. In einer Stadt wie Berlin hält genug auswärtige Laufkundschaft den Laden am Brummen. Zumal es zusätzlich eine Filiale in Stuttgart gibt und der Keksteig neuerdings auch für Zuhause erworben werden kann, sogar in ausgewählten Supermarktketten – wohlgemerkt nicht fertig, sondern als Mischung zum Selberanrühren ("Margarine oder Butter mit etwas Wasser oder Milch zur Cookie-Mischung geben und im Handumdrehen ist das cremig-köstliche Teigvergnügen fertig!"). Das werde ich aber nicht auch noch testen. Da kann man doch gleich richtig backen!

Mittwoch, 14. November 2018

Kurz verlinkt: Schuss-Wortwahl

Das "BildBlog" nimmt sich des Themas "deutschsprachige Berichterstattung bei schusswaffenbasierten Verbrechen in Amerika" an und kritisiert dabei vor allem die Übersetzung von shooting mit "Schießerei", die fast immer ungenau und meistens voreilig ist. Anlass ist der Massenmord von Thousand Oaks. Solange die Situation unklar ist, mag es sich anbieten, lediglich von "Schüssen" zu sprechen, da hier sowohl offen ist, wie viele Menschen geschossen haben als auch, ob jemand getroffen worden ist.
Mein Fazit: Solange wir nicht das englische Wort shooting samt seinem Bedeutungsspektrum entlehnen, bleibt die Situation kompliziert.

(Dies ist ein Update zu "Den Schuss nicht gehört".)


Dienstag, 13. November 2018

Wie seed das denn aus?!


Wenn ich so etwas im Regal eines Supermarktes (in diesem Fall: Tegut) stehen sehe, kann ich einfach nicht vorbeilaufen, ohne es mitzunehmen! Und 1,95 € zahle ich natürlich gern für ein Getränk, in dem etwas schwimmt, das aussieht wie Chiasamen. Es handelt sich allerdings um Basilikumsamen, basil seeds, und die werden auf einschlägigen Blogs bereits als "die neuen Chiasamen" gehandelt. Supergesund sollen sie sein und ein ähnliches Quellvermögen wie jene aufweisen, weshalb sie nicht nur ähnlich ausschauen, sondern auch vom Mundgefühl her nicht von Chia zu unterscheiden sind. 

Abgesehen von Basilikum, der in seiner Samenform übrigens nicht im Geringsten wie Basilikum schmeckt, steckt in dieser 290-ml-Flasche: Honig (steht ja auch drauf: "Honey Drink"), Zucker, Wasser, Gellangummi (E418; "gilt als völlig harmlos", lebensmittel-warenkunde.de), Zitronen- und Ascorbinsäure. Der unter der Marke "American Drinks" vertriebene Drink ist süß. Sehr süß. So honig-zuckrig, dass er frappant an ostasiatische Dosengetränke erinnert. So verwundert es denn auch kaum, dass dieser "Saft", den es übrigens noch in der Variante "Ananas" gab, in Vietnam hergestellt wird. Ordentlich gekühlt lässt er sich gut wegschlürfen. Leider kann ich unterm Strich nur 6/10 Punkten vergeben. Einen Punkt muss ich abziehen, weil die Flasche mit einem eigenartigen Kronkorkenmechanismus gesichert ist, von welchem mir beim Versuch, sie zu öffnen, die Lasche abriss und -- ach, es war eine Schinderei sondergleichen!


Dienstag, 6. November 2018

YFood – Why?

Einmal mehr begab es sich, dass in einem Supermarkt etwas rumstand, das ich noch nicht kannte und das darum sofort von mir gekauft werden musste.


"This is Food" aus dem Hause YFood (München) behauptet von sich nicht nur, Nahrung (wörtlich: eine "ausgewogene Trinkmahlzeit") zu sein, sondern preist sich gar als "Ernährung der neuen Generation" an. Erhältlich war es bei Rewe in 500-ml-Flaschen zu je 2,69 € und in den Sorten "Alpine Chocolate", "Fresh Berry" und "Smooth Vanilla". Ich entschied mich für letztere. Der Geschmack ist tatsächlich vanillern, die Konsistenz liegt irgendwo zwischen Milch und Shake. Ein ganz leicht pulverig-sandiges Mundgefühl stellt sich ein, alles schreit geradezu "Vollwert-Fitness-Protein-Drink". Insgesamt aber durchaus genießbar. 
Nun die entscheidende Frage: Ersetzt der Flüssigmisch tatsächlich ein vollwertiges Essen? Laut Verpackungsaufdruck deckt der Inhalt 25% des Tagesbedarfs an Energie, 31% an Fett, 67% an Eiweiß. In absoluter Zahl sind es exakt 500 Kilokalorien, die man sich in den Korpus schüttet. Man sollte mithin für ein paar Stunden gut gesättigt sein, right? Weit gefehlt! Offensichtlich sind 500 kCal für mich entschieden zu wenig, denn bereits um 15 Uhr – zwei Stunden nach Einnahme des Getränks – hatte ich schon wieder Hunger und musste mir im hervorragenden, nahe meinem Arbeitsplatz gelegenen Laden "Wurst - Backwaren - Milch" ("WuBaMi") ein Schälchen Nudelsalat holen.
Ungesund ist "This is Food" keineswegs. Neben allerlei Vitaminen enthält das (glutenfreie) Produkt eine ordentliche Schippe an Mineralien, darunter sogar Selen, Mangan und Molybdän! Die die Basis bildende Milch (Fettgehalt 1,5%) ist laktosefrei, zudem wird auf Zuckerzusatz verzichtet. Als Süßungsmittel kommen Acesulfam-K und Sucralose zum Einsatz, wobei die Mengenangaben fehlen – leider: Denn während Zweiteres einhellig als unbedenklich gilt, möchte ich von Ersterem ungern mehr als 15 mg konsumieren (Blogleser/innen wissen mehr).
Fazit: Als eine Art "mächtigeres" Dessert taugt dieser Trunk allemal. Eine der drei Hauptmahlzeiten des Tages damit zu ersetzen, kann ich mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen. Ich vergebe 5/10 Punkten.
Übrigens lädt das deutsche Start-up auf seiner Homepage "Influencer" dazu ein, es "zu unterstützen", also vermutlich, sich für ein paar Gratisflaschen YFood-verherrlichend auf Instagram zu inszenieren. Igitt.

Sonntag, 4. November 2018

2x13 obskure Kreuzworträtsel-Lösungen

  • Geburtsvorgang beim Schaf: Lammen
  • Eckbronzen an alten Möbeln: Chute
  • Orgelregister: Jeu
  • gotisches Türmchen: Fiale
  • warmer Saharawind: Leste
  • Löcher in einer Eisdecke: Waken
  • livländischer Kümmellikör: Allasch
  • altes Rundholzmaß: Palm
  • Getreideschober: Seim
  • Paket aus Geldrollen: Grupp
  • Zielgerät: Diopter
  • Schiffsfracht: Fret
  • Dachform: Shed
  • europ. Affenart: Magot
  • osteurop. Gewicht (400 g): Funt
  • Giftpflanze: Germer
  • Stufe des alpinen Trias: Nor
  • eine Edelsteinfassung: Pave
  • heißer Saharawind: Harmattan
  • kleinasiat. Gebetsteppich: Melas
  • staatl. Dienstflagge (Auto): Stander
  • alte Kreidestufe (geolog.): Gault
  • sandalenartiger Schuh: Opanke
  • Abart des Quarzes: Mocha
  • Kirchenlesepult: Ambo
  • Feingehaltsstempel für Gold: Repunze

Freitag, 2. November 2018

RoSS-Post

Eine Premiere in meinem Spamordner: die erste Mail aus dem Südsudan (amtlich: Republic of South Sudan [RoSS])!


Nun gut, wie man unschwer erkennen kann, wurde die Nachricht von einer portugiesischen Adresse versendet. Trotzdem freue ich mich, mal was anderes als Werbung für Gartenschläuche und Antischnarchmittel vorzufinden.