Samstag, 29. Juni 2019

Linsenweisheit


Diese Linsenchips der Hamburger Heimatgut GmbH habe ich nicht in einem völkischen Reformhaus, sondern in meinem Stamm-Rewe gekauft – für deutlich mehr Geld, als ich einst für ein ähnliches Produkt der Firma Funny-frisch hingelegt habe. Neben dem hohen Preis (für gerade mal 75 Gramm) und dem blöden Namen fällt das geringe Haltbarkeitsdatum negativ auf. Auf der Plusseite punkten die Prädikate bio, vegan und glutenfrei. Wer's braucht ... Sehr gut gefällt mir das Wortspiel auf der Rückseite der Packung: "Lins' doch mal was ich hier für dich habe". Und das Wichtigste: Die Sorte Sweet Chili überzeugt geschmacklich. Die Linsennote ist intensiver als bei dem vormals getesteten Funny-frisch-Produkt, womit ich kein Problem habe. Dass die Chips, welche u.a. Ingwer, Liebstöckel, Kurkuma und Lakritz, dafür aber kein Palmöl enthalten, ziemlich schnell sättigen, entschädigt für den wenigen Inhalt. 7/10

Mittwoch, 26. Juni 2019

Kurz notiert: Umtriebige Künstler

Manchmal finde ich erst nach Ewigkeiten, meist zufällig, heraus, dass irgendjemand, der etwas Bekanntes geschaffen hat, auch für etwas anderes bekannt ist. Jüngstes Beispiel: Kris Straub, Zeichner des witzigen, leider zurzeit pausierenden Webcomics Chainsawsuit, ist der Schöpfer der Online-"Kurzgeschichte" "Candle Cove" (vollständig hier zu lesen), des wohl berühmtesten Creepypastas – meines Wissens das erste, welches es zu einer filmischen Adaptation gebracht hat, nämlich (noch vor dem "Slenderman"-Film von 2018) zu einer TV-Serie bzw., genauer, zur ersten Staffel der Anthologie-Show "Channel Zero". Besagte Season (nach "Candle Cove" erschienen noch drei weitere auf Creepypastas basierende Storys) habe ich mir neulich mit wohligem Schauder angeschaudert, äh: -geschaut. Ich hoffe, der geistige Vater dieser modernen Gruselmär wurde angemessen dafür entlohnt. (Wie ich sehe, hat dieser Cartoonist auch noch etliche andere Projekte am Start.) 

Montag, 24. Juni 2019

Namen, die man nur in den Todesanzeigen der FAZ findet

Einmal mehr eine Person, die vor der Abschaffung des Adelsstandes – und zwar lange davor! – geboren wurde. Ob es die letzte in dieser Reihe gewesen sein wird?

Sonntag, 23. Juni 2019

Außergewöhnliche Printprodukte: Hurt You Bad

Kurz nach ihrem Erscheinen 2012 habe ich mir die Erstausgabe der gedruckten Version des inzwischen toten britischen Graffiti-Blogs "Hutyoubad" bestellt. Man muss solche Experimente unterstützen, dachte ich mir.


Hurt You Bad #1 – Concealed Intentions umfasst 104 durchgehend farbige Seiten auf wertigem Papier und versteht sich laut Editorial als "graffiti magazine with little to no graffit in it". Street art gibt es trotzdem zu sehen, Techniken werden vorgestellt, Künstler/-innen portraitiert und interviewt, auch Fiction kommt vor, in Form eines kurzen Drehbuchs. Dazwischen finden sich großzügig angelegte Strecken mit Straßenfotografie.



Highlight des Hefts ist das in 16 Bildern gezeigte Making-of des Kunstwerks "Pig to Paris", bei dem ein Schweinekopf auf kreative Weise umgeformt wird.


Warum ich erst jetzt, rund sieben Jahre später, darüber schreibe? Weil ich die ganze Zeit auf eine zweite Ausgabe gewartet habe, anhand derer ich etwas genauer analysieren wollte, was "Hurt You Bad" sein will. Ich denke aber, man kann endgültig davon ausgehen, dass die Geschichte auserzählt ist. Schade. 

Freitag, 21. Juni 2019

Ado und ade

1.
Ist der Titel des Shakespeare-Lustspiels "Much Ado About Nothing" mit "Viel Lärm um nichts" gut übersetzt? Ich finde nicht. Man muss dabei vielleicht anmerken, dass es bei August Wilhelm von Schlegel noch "Viel Lärmen um nichts" heißt, was mir aber auch nicht zu 100 % gelungen erscheint. Die Entsprechung von ado sollte eine sein, die auch in der Übersetzung der Wendung without further ado funktioniert. "Aufhebens" ist ganz nett und ähnlich antiquiert wie ado: "Viel Aufhebens um nichts"; "ohne weiteres/viel Aufheben(s)" – passt. Eine wörtliche Übersetzung wäre "Getue", was ich aber nicht so schön finde wie "Gehabe", wobei das nun wieder die Hauptbedeutung "Geziere", "gekünsteltes Benehmen" trägt. Im Sächsischen gibt es das Verb "mähren": Jemand, der sich mit einer Sache unnötig viel Zeit lässt, "mährt (sich nicht aus)". "Viel Gemähre um nüschd" könnte eine mundartliche Umsetzung des Stücks heißen.

2.
Auf koreanischen Speisekarten findet man oft die Kategorie "Ade". Es handelt sich dabei um das von lemonade abgetrennte Schein-Suffix -ade, welches als selbstständiges Lexem fruchthaltige Sprudelgetränke im Allgemeinen bezeichnet. Niedlich und clever!

Dienstag, 18. Juni 2019

US-Snack-haul 2019 (9)


Reese's Stuffed with Crunchy Cookie unterscheidet sich nicht nur dahingehend von den anderen Reese's-Produkten (vgl. Teile 1 und 3), dass es mit "Crunchy Cookie" "stuffed" ist (wobei der Kern im Wesentlichen seiner Linie treu bleibt), sondern auch in der Größe: Es sind in dieser Packung zwei Big Cups in "King Size" enthalten. Die Schokokrümel im Innern bräuchte es meinetwegen gar nicht, aber schaden tun sie auch nicht. Himmlisch! 9/10

PS: In der letzten Ausgabe habe ich geschrieben, dass ich "Golden Oreos" in Deutschland noch nicht gesehen habe. Seitdem stolpere ich in jedem popeligen Bahnhofslädchen darüber.

Freitag, 14. Juni 2019

Wer Filme dreht, soll zum Arzt gehen

Nachdem ich neulich einen Filmtrailer sah, in dem w i e d e r  e i n m a l  die Phrase "from visionary director XY" (ich glaube, es war Nicolas Winding Refn) eingeblendet wurde, fasste ich den Entschluss, einen Sammelbeitrag zu schreiben, in dem ich alle Regisseure (es sind ja in der Regel Männer) aufführe, die als "visionär" vermarktet werden. Dann googelte ich und stieß ziemlich schnell auf einen gut zwei Jahre alten Artikel auf der Seite "Screen Crush": "20 Trailers that prove 'visionary director' is the most meaningless phrase in movie advertising". So konnte ich mir die Recherche sparen.

Es würde mich interessieren, wie die jeweiligen Regisseure dazu stehen. Ist es ihnen peinlich, sind sie stolz drauf, haben sie überhaupt Einfluss auf die Trailertexte? Schämen sollten sich jedenfalls jene, die ganz offensichtlich nicht besonders visionary sind; sie werden's schon wissen! "[S]ome of them are so bad that their association with the phrase devalues it completely." Für mich gibt es nur einen Regisseur, dem ich dieses Attribut zugestehe: Christopher Nolan. Prinzipiell würde ich aber dazu raten, für ein paar Jahre gänzlich auf diese Formulierung zu verzichten.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Die Reifeprüfung (nicht bestanden)


Letzte Woche gab es bei Rewe ein Kilogramm (1 kg) Aprikosen für unschlagbare 1,79 €. Oder waren es gar 1,49 €? Egal, jedenfalls war es ein großer Fehler, der Kaufversuchung zu erliegen. Nach mehr als sieben Tagen sind diese Früchte (Ursprungsland: Italien) immer noch nicht nachgereift. Ungenießbar sind sie! Warum in meinem Körbchen trotzdem die ein oder andere Marille fehlt? Weil ich es mit meinem eisernen Willen tatsächlich geschafft habe, mehrere Gramm von diesem Ausschussobst runterzuwürgen. Sauer macht ja angeblich lustig.
Schäm dich, Rewe!

Montag, 10. Juni 2019

Neue Postfach-Poesie


Der Dichter Absender ist übrigens ein gewisser Hugo Kleid.

Sonntag, 9. Juni 2019

Fern-östlicher Duschwahn


Manchmal muss man sich was gönnen! Aber was heißt "gönnen"? Erstens ist das hier abgebildete Produkt nicht sooo teuer, zwotens hatte ich eh noch einen Gutschein für Douglas übrig. Dort habe ich kürzlich intensiv von den Duschprodukt-Testbecken Gebrauch gemacht. Tolle Sache! Von Rituals gibt es mehrere Duschschaum-Sorten, eine wohltuender und lieblicher duftend als die andere. Mitgenommen habe ich dann The Ritual of Sakura, enthaltend "organic rice milk & cherry blossom". Ein paar verquaste Worte auf dem Spender geben dieser japanischen Spezialität, die eine ungewohnte, Rasiergel ähnliche Konsistenz hat und von der man intuitiv immer zu viel in die Handfläche presst, einen esoterischen Anstrich, den man aber easy ignorieren kann.

Freitag, 7. Juni 2019

Meine zehn zuletzt gesehenen Filme

Lords of Chaos
Der Film zu dem Buch, das ich leider immer noch nicht gelesen habe (Michael Moynihan & Didrik Søderlind, 1998), zeichnet am Beispiel der Geschehnisse um Mayhem/Dead/Burzum etc. in den 1990ern die Geschichte des norwegischen Black Metal nach und macht dabei leider vieles falsch. Etliches wird verharmlost und/oder mit unangemessener Situationskomik "aufgelockert", manche Szenen sind unnötig gory, wichtige Aspekte werden ausgelassen, die Chronologie wird mehrmals durcheinandergebracht, und überhaupt sollten an der Materie Interessierte unbedingt hinterher ausgiebiges Fact-checking betreiben (aber bitte nicht auf dem – obschon unterhaltsamen – YouTube-Kanal des Idioten Vikernes). Zu loben ist Rory Culkin, der mir schon in der tollen Miniserie "Waco" positiv aufgefallen ist, in der Rolle des Euronymous.

Der Buchladen der Florence Green (OT: The Bookshop)
Ein Feel-good-Movie mit deutschem Feel-good-Feeling verheißenden Titel, dessen Ende dann doch ein bisschen zu bittersüß war. Davor gibt es Höhen und Tiefen, britische ländliche Lebensart und Hochgesänge auf die Lesekultur. Die Hauptfigur wird von der immer wieder bezaubernden Emily Mortimer verkörpert.

Deadpool 2
Der erste Teil hat mir schon enorm viel Spaß gemacht, die Fortsetzung kann es mindestens mit ihm aufnehmen. Manches Mal ist man zwar geneigt zu denken "Jetzt reicht's aber auch mal mit den Metagags und dem Vierte-Wand-Durchbrechen!", aber dann muss man sich in Erinnerung rufen, dass Deadpool der einzige Marvelheld ist, der sich bewusst ist, dass er sich in einem Comic befindet, und so haben die zahlreichen internen Querverweise und das Aufbrechen des eigenen Universums eben ihre Existenzberechtigung, zumal ja auch eine stringente und nicht eben banale Geschichte erzählt wird. Es gibt (teils kaum wahrnehmbare) Gastauftritte, fetzige Musik, Action und eine Pointe nach der anderen. Genial!

Der Himmel über Berlin
Muss man ja auch mal abgehakt haben! In Erinnerung bleiben: viele Berlin-Bilder als Achtzigerjahre-Zeitzeugnisse; der jüngst verstorbene Bruno Ganz, der hier unbeabsichtigt und ganz sacht in einigen Episoden quasi auf seine spätere Paraderolle verweist; der schon vor längerer Zeit verstorbene Peter Falk, der sich selbst spielt; lange Passagen, in denen man nichts als Wortfetzen versteht. "Meditativ" ist ein einer Kritik entnommenes Prädikat, das mir zu diesem Engelsdrama von Wim Wenders passend erscheint.

Don't Worry, He Won't Get Far on Foot
Schon vor längerem habe ich über die Hintergründe geschrieben, nun habe ich Gus Van Sants Biopic über den Witzbildzeichner John Callahan endlich gesehen. Ich hätte mir mehr Einblicke in die konkrete Arbeit des portraitierten Künstlers und ins Cartoonbusiness an sich gewünscht. Der Fokus liegt indes auf dem Teufel Alkoholismus, den AA und dem Zwölf-Punkte-Programm. Die potenziell unterhaltsamen Nebencharaktere sind regelrecht verschenkt. Joaquin Phoenix macht seine Sache gut.

Living in Oblivion
Eine kaum bekannte Low-Budget-Komödie über Low-Budget-Filme von 1995, gedreht von Tom DiCillo, der jahrelang als Kameramann für Jim Jarmusch gearbeitet hat. Man sieht, hier weiß jemand, von was er da erzählt. Im Wesentlichen ist es eine Aneinanderreihung von Sketchen, gegen Ende wird's aber etwas tiefgründiger. Außerdem wird mit Farbe bzw. dem Nichtverwenden von Farbe gespielt. Und: Peter Dinklage!

Ghost Stories
Noch ein episodischer Film, genauer: drei Horrorgeschichten ("Ghost Stories" halt), die durch eine Investigations-Rahmenhandlung verknüpft sind, welche wiederum am Ende wenig befriedigend und viel zu surreal aufgelöst wird. Dieser vierte Teil oder Epilog wäre meiner Ansicht nach nicht nötig gewesen. Die drei Geistergeschichten beinhalten sehr klassische Motive und Themen, sind aber ordentlich gänsehauterzeugend inszeniert, besonders die erste. Die britische Produktion wirbt mit Martin Freeman als Hauptdarsteller, obwohl der erst in Fall Nummer drei auftaucht.

Oklahoma City
Diese Dokumentation über das Oklahoma City bombing, den bis heute schwersten Fall von domestic terrorism in den USA, sah ich zufälliger- und unheimlicherweise am Jahrestag des Anschlags. Sie ist wie zu erwarten schwer verdaulich, hat mir aber mir bisher nicht bekannte Hintergründe vermittelt, vor allem jenen, dass die Initialzündung für die Tat McVeighs tatsächlich das Waco-Massaker war (von welchem der eingangs erwähnte TV-Mehrteiler handelt).

Hotel Ruanda
Und noch ein düsteres Kapitel der Neuzeit, über das ich weniger weiß als ich sollte. Anlässlich des 25. Jahrestags habe ich auf Amazon Prime diese von bereits 2004 stammende fiktionalisierte Wiedergabe der Rettungsaktionen eines Hotelmanagers (brillant: Don Cheadle) in Kigali während der Zeit des Völkermords an den Tutsi gesehen. Sollte jede/r tun!

Holmes & Watson
Zum Schluss dann noch etwas Lustiges und gleichzeitig Unlustiges. Man kann getrost behaupten, dass "Holmes & Watson" der wohl schlechteste Film mit Will Ferrell ist. Aber selbst der mieseste Will-Ferrell-Film ist launiger als jede andere Durchschnittskomödie, zumal der wunderbare John C. Reilly als zweite Hälfte des legendären Duos einen soliden Job macht. Die Crux ist: Hätte man die beiden nicht Sherlock Holmes und Dr. Watson genannt, wäre eine einigermaßen witzige Parodie auf Rätselkrimis und period pieces im Allgemeinen rausgekommen. Sherlock Holmes so darzustellen, wie es Ferrell mit seinem typischen, normalerweise herrlichen Ferrell-acting tut, funktioniert einfach nicht, weil die Figur Holmes von Haus aus komische Charakterzüge trägt, die in anderen Verfilmungen bereits gelungener ausgelotet und persifliert worden sind. Hier ist er einfach nur ein überheblicher, begriffsstutziger Geck mit Inspektor-Gadget-Anleihen. Die Pippi-Kacka-Scherze und die aus awkwardness resultierenden Fremdscham-Momente wirken ebenfalls komplett fehl am Platze. Ärgerlich! Auf der Habenseite stehen die einigermaßen durchdachte Handlung (trotz Logiklöchern und historischen Fehlern) und die superbe Besetzung (Kelly Macdonald; Ralph Fiennes; Hugh Laurie).

Mittwoch, 5. Juni 2019

Formaggio follows function

Erinnert ihr euch noch an meinen Tipp, Käsekrümel einzuschmelzen, aushärten zu lassen und als Knabbersnack zu genießen? Ein vergleichbares Endprodukt gibt es als Italo-Import fertig zu kaufen! Weil ich einen gewissen Betrag für eine sog. qualifizierte Plus-Bestellung bei Amazon erreichen musste, blätterte ich mich durch das Lebensmittelsortiment und stieß dabei auf etwas, das ich mit Vergnügen dazuorderte:


Groksi! Allein der Name ist super. Die 60 Gramm sind rasch verspeist, was allerdings nicht ganz einfach ist. Wegen der Kleinteilig-, ja: Krümeligkeit des Produkts muss man einen Teelöffel zum Verzehr bemühen. Vielleicht ist aber auch einfach bloß die Packung auf dem Transportweg gequetscht worden. 8/10

Montag, 3. Juni 2019

Kurz notiert: Japanische Namen

Aus der FAZ vom 1. Juni 2019:

"[...] formt sich in Japan ein Bestreben, international zur herkömmlichen Schreibweise von Namen zurückzukehren. [...] die Reihenfolge von Vor- und Familiennamen soll sich ändern. Der Ministerpräsident hieße dann im Deutschen oder im Englischen nicht mehr Shinzo Abe, sondern Abe Shinzo.
Traditionell setzen die Japaner erst den Familiennamen (im Beispiel: Abe) und dann den Namen (Shinzo), den Deutsche – für Japan unpassend – als 'Vornamen' oder als 'Taufnamen' bezeichnen. Im Englischen oder Deutschen aber drehen Japaner ihre Tradition um und passen sich meist an das westliche Muster an, erst den Vornamen und dann den Familiennamen zu verwenden. Japan hebt sich dadurch von anderen asiatischen Völkern und Staaten ab. China, Taiwan, Süd- und Nordkorea folgen auch in ausländischen Sprachen ihrer Tradition und setzen den Familiennamen an den Anfang. So ist Chinas Präsident aus der Familie Xi im Deutschen Xi Jinping und Südkoreas Präsident aus der Familie Moon im Deutschen Moon Jae-in." (Anm.: Das bessere Beispiel wäre hier freilich die nordkoreanische Kim-Linie gewesen.)

"Diese Sonderrolle Japans in der Namenschreibung hat historische Wurzeln. Während der Modernisierung und Öffnung des Landes nach der Meiji-Restauration in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blickte Japans Elite intensiv nach Europa, um zu lernen und Wissen zu sammeln. Damals habe der westliche Stil Fuß gefasst [... und] sei dann durch Englischunterricht verbreitet worden.
Heute lässt sich der sprachliche Sonderweg Japans im Kreis seiner Nachbarn als Zeichen des typischen japanischen Pragmatismus sehen, um Verwirrung zu vermeiden."

Ich befürworte diese – noch zögerlich anlaufenden – Bestrebungen, das klassische Muster zu reaktivieren. Allzu kompliziert ist es ja nun wirklich nicht.