Für die Nachwelt (die es freilich in ein paar Jahrzehnten nicht mehr geben wird) sei hier festgehalten, was Wochenzeitungen und -zeitschriften derzeit auf ihre Titel packen:
Focus, 8. Juni: "Ich mag Fleisch. Ich fliege gern. Ich fahre Auto. 40 Ideen, wie Sie trotzdem klimafreundlicher leben können"
Zeit, 11. Juli: "Der Mythos vom Verzicht. Kein Fleisch, kein Flug, kein Auto – der Mensch soll auf immer mehr verzichten. Doch die Enthaltsamkeit des Einzelnen hilft nicht weiter."
Spiegel, 13. Juli: "Richtig und gut leben. Die Welt retten, ohne sich einzuschränken – geht das?"
In den jeweiligen Redaktionsstuben möchte man gern mal Mäuschen sein. "Der Leser mag weder Panikmache noch erhobene Zeigefinger. Er will in seinen Handlungen und Meinungen bestätigt und dabei nur ganz sanft erzogen werden. Lasst uns also die Leute dazu ermutigen, im Wesentlichen so weiterzumachen wie bisher, ihnen ein paar leicht umzusetzende Tipps an die Hand geben, und alle fühlen sich wohl!" Konsequent und schon wieder sympathisch fände ich ein Magazin, das folgenden Kurs einschlägt: "Lachend in den Untergang: Kreuzfahrt, Steak und Monsterjeep – so machen wir uns die letzten Jahre der Menschheit so angenehm wie möglich."
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