Ein schöner, altmodisch klingender Phraseologismus ist in unseren Alltag eingezogen. Die stille Feiung ist das, worauf wir alle hoffen: durch unbemerkten Covid-19-Verlauf immunisiert werden. Der erste Teil ist relativ klar: "Still" oder auch "stumm" ist eine Infektion, wenn sie ohne Symptome erfolgt. Aber was hat es mit der Feiung auf sich? Bekannter als die Substantivierung dürfte das Partizip II des zugrunde liegenden Verbs sein: gefeit, was heutzutage viel öfter im übertragenen Sinne als auf Krankheiten bezogen verwendet wird. Das veraltete Verbum feien (mhd. veinen) bedeutet laut Duden-Herkunftswörterbuch "nach Art der Feen durch Zauber schützen". Darin steckt also tatsächlich die Fee in ihrer älteren Form Fei, beide über das (Alt-)Französische aus dem spätlateinischen Wort Fata (Schicksalsgöttin, vgl. Fata Morgana) zu uns gekommen. Wie unwissenschaftlich!
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