Freitag, 30. Oktober 2020

Der neue King

... ist gar nicht sooo neu, aber ich habe If It Bleeds (deutsch: "Blutige Nachrichten") erst gestern zu Ende gelesen, weil ich, als ich das Buch zum ersten Mal der Bibliothek entliehen hatte, nur bis zur dritten der insgesamt vier Geschichten gekommen war. Nun bin ich durch und kann allen vier Novellen das Prädikat "Stephen King pur" (sorry für diese Formulierung!) verleihen.
"Mr. Harrigans Telefon" zum Beispiel ist im besten Sinne Standardkost: eine unheimliche Prämisse, ein bisschen Drama, Blut & Revenge, es menschelt hie und da, es gibt Bezüge zu modernen Entwicklungen und Problemen. Eine bessere "Twilight Zone"-Episode, die sich gut wegliest und einen hervorragend gewählten Einstieg darstellt.
"Chucks Leben" hingegen wagt sich was; es ist die am meisten experimentelle, ja avantgardistische Story. Ich stellte mir diesen chronologisch rückwärts erzählten Dreiteiler direkt als von Damon Lindelof verfilmte Miniserie vor. Auf jeden Fall interessant.
Die längste Novelle würde ich niemandem empfehlen, der mit der "Mr. Mercedes"-Trilogie nicht vertraut ist und/oder "The Outsider" noch nicht gelesen bzw. gesehen hat. Auf Letzteres gibt es nämlich zahlreiche Verweise, man kann sich "Blutige Nachrichten" im Grunde als Fortsetzung oder Epilog davon vorstellen. Vermutlich reicht es aber auch, die Inhaltsangaben zu studieren (womit man sich indes einiges entgehen ließe), denn das erste Stand-alone-Abenteuer von Holly Gibney ist auch ohne Kenntnisse des großen Ganzen spannend genug.
Zum Schluss präsentiert uns King ein – wie er im Nachwort selbst sagt – 
modernes Märchen, das mit einer allseits bekannten, nichtsdestoweniger atmosphärisch dicht und packend geschilderten Trope startet: Ein Schriftsteller zieht sich zum Schreiben in eine abgeschiedene Waldhütte zurück. Ich bin mir nicht sicher, ob man "Rat" (dt.: "Ratte") nicht entweder strecken oder straffen hätte können, doch gelangweilt habe ich mich an keiner Stelle. Wie im gesamten Schmöker nicht. (Heyne, 560 Seiten)

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Toptipp aus dem Abreißkalender


Leider war dann gar nicht zu erfahren, wie man Teppichflecken reinigt, damit sie schön frisch bleiben, sondern nur, wie man solche Flecken entfernt.
 

Dienstag, 27. Oktober 2020

Kurz notiert: Burgomeister

Interessanter Wortfund im hervorragenden Museum Schloss Fechenbach zu Dieburg:


Die amerikanischen Besatzer bezeichnen in einem frühen Bericht den Bürgermeister als burgomeister. Möglich, dass es sich hier nur um eine Falschschreibung der deutschen Amtsbezeichnung handelt, vielleicht aber auch von burgomaster, oder es ist ein Hybrid aus beidem bzw. das historisierende Wort diente als Vorbild.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Zwei Knabbereien

1. John John Handcooked Potato Crisps
Wieder einmal bot der örtliche Rewe in einem Spezial-Regälchen importierte Chips an, diesmal aus England. Ihr kennt mich: Bei solchen Aktionen muss ich einfach zuschlagen, zumal handgefertigte britische crisps meist das gewisse Extra aufweisen (vgl. Tyrrell's, Kettle). Ich entschied mich für die Sorte Suffolk Cheddar & Chives, es gab aber auch die üblichen verdächtigen wie Pfeffer'n'Salz, Salt & Vinegar ...
Wie gesagt, ihr kennt mich, deswegen dürfte bekannt sein, nach welchen Kriterien ich Chips, Nachos & Co. bewerte. Inhaltsstoffe: gehen in Ordnung, da ist nichts Bedenkliches drin. Preis/Leistung: naaa ja. Nachgeschmack: nicht vorhanden – gut. Mundgefühl/Textur/Konsistenz: schön knackig-cross, genau richtige Dicke. Und das Wichtigste, der Geschmack: Hier verdient sich das Produkt leider keine Lorbeeren. Ich habe schon deutlich käsigere Käsechips gegessen, und den Schnittlauch habe ich überhaupt nicht rausgeschmeckt. Da wäre mehr drin gewesen! Gesamtwertung daher leider nur 5/10 Punkten.


2. Yinwa Wasabi Erdnüsse
Hier kann ich mich kurzfassen: Rewes hauseigene Alternative taugt mir viiiel mehr, und das, obwohl bei jener nur 0,003 % Wasabipulver drin ist, während diese mit satten 0,1 % echtem Wasabi aufwartet. Doch der Nachgeschmack ist einfach seltsam. Da mich noch jede Sorte Wasabinüsse angefixt hat und die Schärfe überzeugend ist, vergebe ich dennoch 6/10.


Freitag, 23. Oktober 2020

Traumprotokoll: Ärzte

Ich habe geträumt, ich wäre zu einer Record-Release-Party der Band Die Ärzte eingeladen worden, auf der ein neues Album sowie ein neues Buch vorgestellt werden sollten. Die Veranstaltung fand an einem Nachmittag in einer Lokalität statt, die mich an ein Karstadt-Restaurant erinnerte. Die Gäste – durchweg blonde, körperbetonte Sweatshirt-um-die-Schulter-Binder (Typ BWL-Student) und hanseatische Reederstöchter namens Victoria – wurden an altmodisch weiß eingedeckten Kaffeetafeln platziert und von freundlichen Damen bedient. Die Künstler ließen sich nicht blicken, stattdessen waren die zu erwerbenden Neuerscheinungen an allen Wänden auf Sideboards und Ständern drapiert. Ich griff mir ein Exemplar des Buches und las ein paar Absätze: Es ging ausschließlich darum, wie sich das glamouröse Leben eines Popstars anfühlt. Enttäuscht stellte ich das Buch zurück und fragte mich, ob alle Record-Release-Partys so ablaufen. Das einzige, was "ablief", war das Servieren von Kuchen. Ich bekam etwas, das einen Crumble darstellen sollte, der allerdings lediglich aus warmem Obst wie Kiwis (?) und harten Renekloden/Mispeln (?) bestand; die Streuseldecke war so gut wie nicht vorhanden. Eine anwesende Kollegin von mir, die dafür bekannt ist, sich jeden Nachmittag erlesenes Gebäck zum Tee zu gönnen, fand den Crumble überraschenderweise ganz okay. Wir unterhielten uns dann noch über Bundt cake und seine deutsche Entsprechung, die, wie wir uns erinnerten, nicht "Bundtkuchen" heiße, denn das sei etwas ganz anderes. (Das Äquivalent und vermutlich sogar Vorbild für den amerikanischen Kuchen ist tatsächlich Bundkuchen, eine andere Bezeichnung für den Gugelhupf, was ich im Traum nicht wissen konnte.) Ansonsten passierte nix mehr.
Bemerkenswertes Nebendetail: Obwohl derartige Events unter den aktuellen Umständen nicht möglich wären, spielte die Pandemie in meinem Traum keine Rolle. Immerhin: Eine Person trug eine (azurblaue Designer-)Maske.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Leute machen Kleiber

In meiner Social-Media-Blase ist es seit Wochen das brennendste Thema: die Wahl zum Vogel des Jahres 2021. Weil dieses Event zum nunmehr 50. Mal stattfindet, übernimmt ausnahmsweise nicht der NABU, der das traditionell gemeinsam mit dem Bayerischen Landesbund für Vogelschutz tut, die Kür, sondern lässt das gemeine Volk abstimmen. Mit regelrechtem Furor werden nun allseits Kandidaten gepusht, hartbandagige Image- und Verleumdungskampagnen geführt, wird Werbung betrieben, als ginge es um die Petition für eine Verfassungsänderung. 

Allein ich enthalte mich jeder Positionierung, nehme an keinen Diskussionen teil, habe keinen Favoriten. Mir sind alle Tiere gleich lieb. Außer die Stadttaube, das Mistvieh kann mir gestohlen bleiben! Ups, jetzt habe mich ja doch zu einer Aussage hinreißen lassen. Nun gut, da bereits die Turteltaube Vogel des Jahres 2020 geworden ist, hoffe ich, dass die Abstimmenden vernünftig genug sind, nicht erneut einer Vertreterin der Familie der Columbidae diese Ehre zuteil werden zu lassen. Zu wünschen bleibt weiters, dass niemand den Titel erringt, der ihn schon einmal innehatte (vgl. Feldlerche 1998 und 2019; Eisvogel 1973 und 2009; Weißstorch 1984 und 1994). Ein absoluter Newcomer hätte es verdient, etwa der Eichelhäher oder der Zilpzalp. Warum nicht ein politisches Zeichen setzen und einen eingewanderten Federling nominieren (z.B. Rosaflamingo)? Oder einen Irrgast wie den Krauskopfpelikan ernennen? Oder gar nicht eine ganze Art, sondern ein Einzelexemplar, nämlich jenen Schwarzbrauenalbatros, der sich seit 2014 regelmäßig auf Helgoland und Sylt sehen lässt? Okay, allmählich verstehe ich, wie man zu diesem Komplex starke Meinungen entwickeln kann ...

Montag, 19. Oktober 2020

Jetzt 'n Blogbeitrag.

In einem der in seinem Band "Gattin aus Holzabfällen" versammelten Fotofundstücke zeigt und kommentiert Max Goldt den Slogan einer Gattungskampagne der Printbranche: "Jetzt 'ne Zeitschrift". Diese Werbemaßnahme aus dem Jahr 2007 ist völlig an mir vorbeigegangen, obwohl sie mehrfach Objekt der damals schon sehr aktiven "Netzwelt" war (u.a. Sascha Lobo befasste sich damit und lobte zwei jener Anzeigen für ihre selbstironischen Ansätze) – umso herzhafter musste ich lachen, als ich die Zeile las. Ich finde generisches Marketing allgemein recht amüsant, sei es für Zucker, Holz, Kino, das Handwerk und was es noch alles gibt. Was es nicht gibt, sollte man sich mal überlegen! "Ohne Gewürze ist das Leben fad." / "Der Mulch macht's!" / "Eine Armbanduhr: läuft von früh bis spät." / "Wir bringen vielleicht kein Glück, aber dafür Wärme. Ihre Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger" ... Weitere Claims und Sprüche denke ich mir gegen geringes Honorar gerne aus!

Samstag, 17. Oktober 2020

Deutschland 2020

Interviewschnipsel aus dem aktuellen Stern:


Ich betone: aus dem aktuellen Stern, nicht etwa aus einer Ausgabe von 1620. Gute Güte!

Da muss ich an eine Begebenheit aus dem Februar dieses Jahres denken. Schon eine reichliche Zeitspanne vor dem Eintreten der allgemeinen Maskenpflicht hatte ich mir angewöhnt, bei Einkäufen und sonstigen Erledigungen einen Mundschutz zu tragen. Einmal lief ich nun also derart teilvermummt über meine lokale Einkaufsgasse, als ein Passant zu seinem circa sechsjährigen Sohn, auf mich zeigend, rief: "Kuck mal, der hat Corona!" Am liebsten hätte ich erwidert: "Wenn ich wüsste, dass ich Corona hätte, würde ich dich Arschloch jetzt mit Absicht anhusten! Was bist du eigentlich für ein Vorbild für dein Kind?"
["Curb Your Enthusiasm" theme starts playing in the distance]

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Vorhin auf dem Wochenmarkt

Ich laufe mit aufgespanntem Regenschirm zwischen den Marktständen entlang, da kommt mir ein mittelalter Herr entgegen und sagt: "Es regnet nicht!" Also klappe ich den Schirm zu, setze meinen Weg fort, denke nach circa fünf Sekunden 'Hä? Klar regnet es', nehme zur Überprüfung meine Brille ab, und siehe da:


Regentropfen!!! Am liebsten wäre ich dem Typen hinterhergerannt, um ihm die Brille (sowie meinen fühl- und sichtbar benetzten Schirm) zu zeigen und ihn anzupflaumen: "Sagen Sie mal, wer hat Sie eigentlich zum Experten für Niederschlag ernannt?!"
["Curb Your Enthusiasm" theme starts playing in the distance]

Dienstag, 13. Oktober 2020

Das Tür-in-Tür-Phänomen

You know what really grinds my gears? Riesige Türen, Pforten, Tore, in die eine kleinere Tür eingelassen ist! Was soll das? Da hat man schon zwei imposante Eingangsflügel an seinem Protzbau, aber weil man das Öffnen und Schließen offenbar als Zumutung empfindet, schneidet man ein Rechteck rein, durch das man dann 08/15-mäßig treten kann.


Diese Bausünde begegnet einem freilich nicht nur an Privathäusern aus mehreren Jahrhunderten, sondern auch und gerade an Schlössern, Kirchen, Amtsgebäuden et al.!


Ich werde jetzt anfangen, jedes Beispiel dieser Tor(!)heit, das ich sehe, zu fotografieren und zu posten, auf dass eine Dokumentation der Schande erwachse.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Ausflug in den Main-Kinzig-Kreis

Völlig unbekannt war mir bis heute der Ortsname Hammersbach-Marköbel. Dabei kann von dort aus eine erquickliche Tour durch fruchtbare Wetterau-Landschaften unternommen werden. In Hammersbach (unweit Hanau) selbst gibt es ein Unter- sowie ein Obertor, eine Pfarrkirche und Spuren eines gar nicht mal kleinen Römerkastells zu bestaunen.

Das Obertor von Hammersbach

Es bietet sich die Möglichkeit, einen Teil der historischen Handelswege Via Regia und Hohe Straße zu beschreiten. Alle paar Kilometer trifft man auf besondere Sitzgelegenheiten, die neben den weitläufigen Feldern und Wiesen aufgestellt wurden.




Bänke und Kunst

Von Interesse ist auch der Weiler Hirzbach, wo eine Kapelle der Antoniter steht. 


Von den Antonitern werden die wenigsten je gehört haben, denn dieser Hospitalorden, der auf die Pflege von Antoniusfeuer-Patienten spezialisiert war, war bereits im 17. Jahrhundert in Auflösung begriffen, nachdem die Universität Marburg einen Zusammenhang dieser mittelalterlichen Krankheit mit Mutterkorn-Verzehr festgestellt hatte, was zu starkem Rückgang solcher Vergiftungen führte. Die letzten zwei Klöster bestanden noch bis 1803.

Hinter der Kapelle: dieses Gebilde. Kirche + Kirsche, klar.

Nahe Butterstadt wiederum lässt sich eine zehn Meter hohe Holzkonstruktion namens Himmelsschaukel bezwingen. 


Butterstadt selbst wartet mit der Replik einer Jupiter-Gigantensäule auf.


Im benachbarten Rüdigheim schließlich gibt es eine Johanniter-Komturei sowie eine denkmalgeschützte Staatsdomäne.

Eine Klosteranlage mit Kakteenecke ist ganz nach meinem Geschmack.

Neben unzähligen Nutzpflanzen ist in dieser Gegend auch etliches Getier zu erspähen: Insekten auf Insektenwiesen (während der Insektenzeit), Greifvögel, Störche, Rinder, Pferde.


Mittwoch, 7. Oktober 2020

Torsten testet Nachahmerprodukte: Malti Nova

Manchmal findet man im Gespräch mit einem Menschen heraus, dass dieser Ovomaltine nicht kennt. Was für eine bemitleidenswerte Existenz!, denke ich mir da. Tatsächlich zähle ich das Schweizer Schoko-Malz-Trinkpulver, das in Teilen der anglophonen Welt und anderswo Ovaltine heißt, zu meinen All-time-Lieblingslebensmitteln, inklusive aller davon abgeleiteten Produkte, etwa Ovomaltine-Schokolade und vor allem der Crunchy Cream. (Das Müsli ist nicht so doll.)

Bei Rewe entdeckte ich nun einen Aufstrich des Labels Beste Wahl, der erkennbar jenen von Ovomaltine imitiert, aber mit dem halben Preis bei gleicher Menge eine starke Konkurrenzkampfansage macht: Malti Nova. Um es kurz zu machen: Zieht man das Vorbild aus Neuenegg nicht als Vergleichsmaßstab heran, hat man immer noch eine solide Frühstückszutat, die dank interessanter Knusprig- und Malzigkeit über den Genussfaktor schnöder Nougatcreme hinausgeht. Es ist natürlich keine Original-Ovomaltine verarbeitet, stattdessen leider Palmöl. Die Farbe erscheint mir dunkler zu sein, die Crunch-Stückchen weniger malzig, die Konsistenz sämiger. Trotzdem: Mir taugt's!

Wertung: 7/10


Montag, 5. Oktober 2020

Betr.: Törtlis, Beratung, Röster, Blogger

Neulich habe ich endlich gelernt, was der Unterschied zwischen Tortelloni und Tortellini ist. Beziehungsweise: Mir ist überhaupt erst klar geworden, dass es einen Unterschied gibt. Dieser besteht, wie man sich denken kann, in der Größe: Tortellini sind kleiner als Tortelloni. Erfreulich ist die seit Jahren ansteigende Vielfalt an Supermarkt-Tortelloni, womit ich natürlich die Nassfertiggerichte im Kühlregal meine (Steinpilz, Kürbis, Ziegenkäse und und und); bei Trockenfertiggerichten hat man meist nur die Wahl zwischen Vier-Käse, Spinat-Ricotta und Schweinefleisch.

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In meinem Viertel gab es eine Aids-Beratungsstelle, die irgendwann geschlossen wurde. Als ich dies mitbekam, wusste ich nicht, was ich diesbezüglich empfinden sollte. Einerseits ist es immer traurig, wenn eine etablierte Einrichtung, besonders im sozialen Bereich, ihre Pforten schließen muss, andererseits kann man ja froh sein: Offenbar besteht kein Bedarf mehr an Aids-Infos, weil die Gesellschaft ausreichend aufgeklärt ist und/oder die Krankheit so gut wie verschwunden ist.

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Hinweis für Fans der österreichischen Küche: Marillen- bzw. Zwetschgenröster, die beliebten Palatschinken-Toppings, findet ihr in eurem Supermarkt möglicherweise nicht bei den Konfitüren, sondern in der Kompott- und Dosenobstabteilung! Rein zufällig sah ich in meinem Stamm-Rewe neulich die Gläser ebendort.

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Die Benutzeroberfläche von Blogger hat sich in den vergangenen Monaten wieder einmal geändert. Der Wechsel von der klassischen zur neuen Version war lange Zeit optional; währenddessen waren verschiedenste Macken zu erdulden. Mittlerweile nutze ich die aktualisierte Oberfläche und komme damit zurande, allein eine Sache stört mich: Beim Erstellen eines Beitrags wird standardmäßig ein Leerzeichen am Anfang eingefügt, das ich jedes Mal entfernen muss. Was soll das?

Donnerstag, 1. Oktober 2020

[Rubrik wieder da!] Serientagebuch 09/20

Diese Serienepisoden habe ich im vergangenen Monat geguckt. Latenight-, Game-Shows u.ä. sind wie immer ausgenommen.

01.09.    The Expanse 2.06
02.09.    The Fall 2.04
03.09.    The Fall 2.05
07.09.    Arrested Development 3.09
10.09.    The Fall 2.06
12.09.    The Marvelous Mrs. Maisel 2.05
              The Marvelous Mrs. Maisel 2.06
13.09.    The Expanse 2.07
15.09.    Norm 2.19
              The Expanse 2.08
17.09.    The Expanse 2.09
19.09.    Arrested Development 3.10
21.09.    Arrested Development 3.11
              Arrested Development 3.12
22.09.    The Marvelous Mrs. Maisel 2.07
              The Marvelous Mrs. Maisel 2.08
24.09.    Lovecraft Country 1.01
              The Expanse 2.10
              The Expanse 2.11
28.09.    Arrested Development 3.13
29.09.    Lovecraft Country 1.02
              The Expanse 2.12
30.09.    Family Guy 19.01
              Norm 2.20
              The Expanse 2.13

Die 2. Staffel von The Expanse hat mir noch besser als die erste gefallen, auch weil ich der Handlung besser folgen konnte. Ich bin science-fiction-mäßig ja ziemlich unbeleckt, aber "The Expanse" hat das Potenzial, zu meinem Favoriten in diesem Genre zu werden.
The Fall war ein nordirisches Kriminaldrama mit durchgängiger Story, sehr behutsam und eindringlich, mitunter schwermütig und behäbig erzählt, mit einer fantastischen Gillian Anderson in der Hauptrolle und einem geschickt ausgewählten Nebencast (darunter einige "Game of Thrones"-Köpfe).
Mit der dritten (und damit letzten Original-)Staffel von Arrested Development habe ich mir zu viel Zeit gelassen – leider! Denn ab der Hälfte nimmt sie gagmäßig ordentlich an Fahrt auf, und trotzdessen, dass jede Szene auf Pointe geschrieben ist, wurde erkennbar viel Energie und Geist in einen stringenten und gottlob nachvollziehbaren Plot gesteckt. Ich habe gestaunt, wie viele Tabubrüche und schweinigelige Zweideutigkeiten (von denen man sich heute etliche nicht mehr trauen würde) seinerzeit vom Sender Fox durchgewinkt wurden.
Hierzulande kaum bekannt sein dürfte die Sitcom Norm a.k.a. The Norm Show, die von 1999 bis 2001 auf ABC lief und ebenfalls oft mit für Network-Verhältnisse überraschender Derbheit und Edginess daherkam. Der Humor von Hauptdarsteller Norm Macdonald ist jedenfalls klar erkennbar. Auch kann man sich an zahlreichen Gastauftritten sowie an Laurie Metcalf und Max Wright in Nebenrollen erfreuen. Gibt's komplett bei YouTube!
Meine Einschätzungen zu den übrigen Serien reiche ich beim nächsten Mal nach; was ich schon mal sagen kann, ist, dass ich bzgl. Lovecraft Country zwiegespalten bin. Es ist ganz anders, als ich erwartet hatte, aber jetzt, da ich weiß, dass es sich eher um eine Monster-of-the-week-Serie als um einen zehnstündigen Film handelt, werde ich an die nächste Episode ganz anders herangehen.