Jahrelang habe ich bei allen möglichen Gelegenheiten herumposaunt, dass die Insel Grönland größer sei als der Kontinent Afrika; das hätte ich mit eigenen Augen auf einer Weltkarte gesehen! Viel zu spät lernte ich, dass solche Weltkarten auf Grundlage der Mercator-Projektion erstellt worden sind, welche wegen ihrer Winkeltreue Landflächen umso stärker verzerrt, je mehr man sich den Polen nähert. Das von mir ungefragt verbreitete Partywissen war nur scheinbar korrekt.
Allgemein lässt sich sagen, dass es die perfekte Weltkarte nicht gibt: "Klassische Atlanten zeigen Länder häufig viel zu groß oder klein. Nun haben Forscher eine radikal neue Karte der Erde entwickelt." Dies ist heute in der Süddeutschen Zeitung zu lesen. Die Wissenschaft dahinter ist nicht unkomplex und braucht hier keine Rolle zu spielen. Ich möchte lediglich auf zwei Personennamen betreffende Kuriosa aufmerksam machen:
1. Einer der Schöpfer der neuen Karte heißt Richard Gott. Es ist nur folgerichtig, dass ein Gott die Erde geschaffen hat und ein anderer Gott deren Darstellung als Lebensinhalt hat.
2. Die bislang als am tauglichsten bewertete Methode, welche auch die National Geographic Society bei ihren Karten anwendet, ist die Winkel-Tripel-Projektion. "Sie stellt einen Kompromiss aus Flächen- und Winkeltreue dar", ihr Name hat aber nichts mit Winkeln zu tun, sondern verweist auf den Mann, der sie 1921 vorstellte: Oswald Winkel. Das erinnert mich an den berühmten Doppler-Effekt, der, obschon er sich u.a. auf doppelte Frequenzen und Doppelsterne bezieht, lediglich nach seinem Entdecker Christian Doppler benannt ist.
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