"Spiegel online" (ja, ich unterscheide immer noch zwischen "Spiegel online" und der Printausgabe, auch wenn seit einer Weile beides unter der Dachmarke Spiegel zusammengefasst ist) teaserte neulich: "Sein Name ist unaussprechlich, die Klimawirkung tausendfach stärker als CO2". Und wie heißt der Stoff? Sulfurylfluorid. Ich habe es versucht, und mir ist die Aussprache auf Anhieb gelungen.
Nun, man kann "Spon" gewiss Gewichtigeres vorwerfen als eine etwas dramatische Adjektivwahl. Hab ich in der Vergangenheit ja oft genug getan! Gehe ich meine Notizen rückwärts durch, fällt mir auf, dass ich früher viel mehr zu bekritteln hatte, schon in den Nullerjahren. Zwei einschlägige Posts aus meinem Ex-Blog:
[23.07.07]
Vergessen Sie alle Artikel, die Sie jemals auf "Spiegel online" gelesen haben - dieser hier stellt alle in den Schatten. Tipp für langweilige Montage im Büro: Wer schafft es, die meisten Zeilen zu lesen, ohne zu kotzen oder in die Tastatur zu beißen? Ich bin bis zur achten gekommen.
[13.08.08]
Wie sorgt man dafür, dass Klischees, Vorurteile und Allgemeinplätze, die längst aus der Mode gekommen sind, dennoch in der Mode bleiben? - Indem man immerfort darauf hinweist, dass sie aus der Mode gekommen sind. Beispiel: "Jetzt ist der Stuttgarter Abiturient Zivi in einer Jugendherberge. Und über 'Drückeberger' schimpft heute niemand mehr - das Klischee ist längst passé." - Na Gott sei Dank räumt "Spon" mal auf!
Ich erinnere mich auch noch an einen P.M.-Artikel des unsäglichen "Zukunftsforschers" Matthias Horx zum Thema Zukunft, in den ein Foto eingebettet war, das Heidi Klum und ihren Gatten Seal zeigte. Bildunterschrift: In ein paar Jahren werden solche Beziehungen nichts ungewöhnliches mehr sein. [...]
(Den letzten, nichts mit dem Spiegel zu tun habenden Absatz habe ich mit reinkopiert, weil M. Horx zuletzt wieder verstärkt durch die Medien gegeistert ist. Ab einem gewissen Bekanntheitsgrad bist du halt einfach eine "erste Adresse" für Prognosen einholende Redaktionen, auch wenn du über Jahrzehnte hinweg zuverlässig daneben gelegen hast.) Mittlerweile rege ich mich nur noch selten auf beim täglichen Durchscrollen, nachdem es eine Zeit gab (ich schätze, so 2016-19), wo ich hin und wieder "Ach komm, das ist mir zu doof" murmelnd den Browsertab schloss, noch bevor ich zum Kulturteil gekommen war.
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