Seit ich den Beitrag "Lieder, die wir sangen" veröffentlich habe, bin ich gedanklich immer wieder in die Schulzeit zurückgegangen, um mir weitere Lieder, die wir sangen, in Erinnerung zu rufen.
Im Musikunterricht kamen auf jeden Fall noch dran: "Bella Ciao", "Freude schöner Götterfunken", der "Banana Boat Song" von Harry Belafonte, "Kookaburra Sits in the Old Gum Tree", "Der alte Schulhof", "Eternal Flame", "Summer Nights" aus "Grease" sowie – das muss spätestens in der 6. Klasse gewesen sein – "Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn" und "Auf der Mauer, auf der Lauer". Gut möglich zudem, dass wir in dem Jahr, in dem wir Musicals behandelten, noch mehr Musical-Hits gesungen haben. Ich habe übrigens bisher unterschlagen, dass zusätzlich irgendwann in der Sekundarstufe II fast jeder und jede Schüler/in individuell ein Lied einstudiert hat. Für eine Gesangskontrolle durften wir uns einen Song, egal welcher Richtung und aus welcher Ära, aussuchen, den wir allein oder zu zweit vor der Klasse interpretieren mussten. Zusammen mit einem Klassenkamerad entschied ich mich für "Arschgesicht" von Udo Lindenberg; in die engere Auswahl war außerdem "Hallo DDR" gekommen. Das taten wir dann "zum Vortrage bringen", wie es in "Sonderzug nach Pankow" heißt (Haben wir das nicht auch gesungen? Und "Ein Herz kann man nicht reparier'n" auch?), und zwar mit täuschend echt parodierten Lindenberg-Stimmen! Objektiv war das eine mehr komödiantische denn musikalisch anspruchsvolle Performance, die unsere Musiklehrerin nur auf Druck der vor Begeisterung johlenden Klasse mit 15 Punkten bewertete.
Dann wird's nebulös. Bei einer ziemlich wilden Swing-Nummer, die sehr oft in Klasse 10 oder 11 drankam, kann ich nicht mit einem Titel dienen, nur mit einer Zeile: "Rollmops, schubi-duda-Diana". So ging das darin, immer wieder, aber Google spuckt keine Treffer aus, in welcher Form ich diese "Wörter" auch eingebe. Wer kann helfen?
Rätsel zu lösen gibt es noch hinsichtlich einiger Erinnerungen an den Fremdsprachenunterricht. Für Französisch seien ergänzt "Alouette" sowie "La Liberté" von Patricia Kaas. Wir sangen aber auch einen Chanson, in dem es um Karl den Großen ging. Nein, ich meine nicht den herrlichen France-Gall-Hit "Sacré Charlemagne". Es war eine ruhige Ballade, und "Charlemagne" kam im Refrain vor, der eine entfernte melodische Ähnlichkeit mit der Stelle "Who Wants to Live Forever" in Queens "Who Wants to Live Forever" hatte. Ich kann beim besten Willen nichts dergleichen im Internet finden. Auch im Spanischunterricht wurde viel geträllert: nicht nur der von mir beim letzten Mal unterschlagene Gute-Laune-Folksong "De Colores", sondern auch Weihnachtslieder. Auch diesbezüglich gibt es Unklarheiten. Ich bin mir zu 99 % sicher, dass die spanische Version von "O Tannenbaum" nicht "Oh árbol de Navidad" hieß, wie man sie überall im Netz findet, sondern dass sie – metrisch viel sinnvoller – "Oh árbol fiel de Navidad" hieß ("treuer Weihnachtsbaum"). Auch "unser" Text von "Noche de paz, noche de amor" ("Stille Nacht, heilige Nacht") ging anders als der angeblich offizielle! Dabei werde ich nie vergessen, dass in der Fassung, die wir beigebracht bekamen, das Wort alrededor vorkam, bei dessen Aussprache wir uns sehr schwer taten. Was ist hier los? Mandela-Effekt? Nun, es kann sein, dass unsere Spanischlehrerin die Übersetzungen selbst angefertigt hat, das wäre ihr auf jeden Fall zuzutrauen gewesen. Was es mit dem Charlemagne-Lied auf sich hat, wüsste ich dennoch gern. Sonst drehe ich durch.
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