Mich interessiert Zirkus generell herzlich wenig, und Akrobatiknummern – zumal wie bei den Wallendas ohne Netz und doppelten Boden – kann ich mir gar nicht angucken, aber die goldene Ära der Manegenstars mit ihren markant gestalteten Plakaten und tollen Namen à la "Der Große Sowieso" wecken in mir eine ähnliche Faszination wie das Alte Hollywood. Im Taschen-Verlag ist ein großartiger Bildband "The Circus. 1870s-1950s" erschienen, den ich soeben auf meine Amazon-Wunschliste gesetzt habe. Außergewöhnliche Lebenswege wie der des Karl Wallenda beeindrucken mich sowieso. Mehr über sein Schaffen erfährt man in der deutschsprachigen Wikipedia, die englische hat Erwähnungen der "Flying Wallendas" in der Popkultur sowie einen Stammbaum.
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Donnerstag, 15. Juli 2021
Wer war Karl Wallenda?
Wie viele Menschen es wohl gab, die in Magdeburg geboren und in San Juan auf Puerto Rico gestorben sind? Vermutlich mehr als solche, die im thüringischen Schlotheim (dessen Wappen ein Pentagramm ziert!) geboren und in Santa Tecla (El Salvador) gestorben sind. Letzteres kann zumindest der Geist von Carlos Hartling (1869-1920), dem Komponisten der honduranischen Nationalhymne, von sich behaupten. Ersteres wiederum trifft auf Karl Wallenda zu, der 1905 geboren wurde, 1928 nach New York auswanderte, in Amerika als Zirkusartist ("The Great Wallenda") berühmt wurde und 1978 standesgemäß bei einer missglückten Hochseilnummer ums Leben kam. Dieser Absturz in Puerto Ricos Hauptstadt war der fünfte derartige Todesfall innerhalb der Zirkusfamilie Wallenda, deren Karriere übrigens mit Lloyd Bridges verfilmt wurde und die bis heute aktiv ist: Karls Urenkel Nik ist ebenfalls ein in den USA gefeierter (und auch dort geborener) Daredevil.
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