Samstag, 30. Oktober 2021

US Food Test 2021 (2): Campbell's Tomato Soup

Es ist eine Schande, dass ich so lange gewartet habe, bis ich zum ersten Mal Campbell's berühmte, in die Kunstgeschichte eingegangene Tomatensuppe probiert habe. Schon beim Öffnen war ich angetan: Der Wohlgeruch! Die satte Farbe! Die Sämigkeit!

Beim Verzehr fragte ich mich dann, ob die Konsistenz nicht ein wenig zu dicklich sei. Es handelte sich ja fast um Püree. Erst dann las ich auf dem Etikett, dass man die Tomatenmasse vor dem Aufwärmen mit derselben Menge Wasser strecken soll. It's official: Torsten ist zu blöd, eine Dosensuppe zuzubereiten. Ohne die Zugabe der verdünnenden Flüssigkeit fiel die Portion denn auch relativ klein aus. Geschmacklich war die höhere Konzentration natürlich ein Gewinn. Bestimmt gibt es da draußen "Puristen", die Campbell's-Suppen eh nur so genießen. Und der Sattmacheffekt? Hält sich in Grenzen. Ein Baguette oder wenigstens eine Scheibe Toast hätte ich dazu schon verzehren sollen, um nicht nach zwei Stunden wieder Hunger zu verspüren. Für die (wenn auch "verfälschte") Gesamterfahrung gebe ich nicht weniger als 7/10 Punkten.

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Ausflugstipp (nebst kleinem sprachwissenschaftlichen Exkurs)

Noch bis zum 31. Oktober kann man im Dom von Merseburg die zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehörenden Merseburger Zaubersprüche im Original anschauen. Anlässlich des tausendjährigen (!) Jubiläums der Domweihe wurde die Schrift aus dem Archiv geholt und wird als Teil der Sonderschau "Jahr1000Schätze" ausgestellt. Als ich davon in der Zeitung las, plante ich sogleich einen Stop-over, den ich auf eine anstehende gleisgebundene Ost-West-Reise legte. Ich möchte allerdings Entwarnung geben: Der Anblick könnte ein wenig underwhelming sein, handelt es sich bei den Sprüchen doch nur um einen unauffälligen (und schließlich erst 1841 entdeckten) Zusatzeintrag in einer Sammelhandschrift, die aufgeschlagen in einem Glaskasten liegt. Zwei der ältesten Zeugnisse der deutschen Sprachgeschichte, zumal welche von so singulärem Inhalt, in natura zu sehen, hat trotzdem etwas fürwahr Magisches; wer aber vorhat, die karolingischen Minuskeln aus wenigen Zentimetern Entfernung zu studieren, ist besser damit beraten, eine der vier digitalen, mit hervorragendem Erklärungsmaterial ausgestatteten Digitalversionen im nahen Multimediasaal aufzusuchen.

Die echte Handschrift durfte man nicht fotografieren.

Davon abgesehen ist der ganze sachsen-anhaltinische Ort an der Saale unbedingt einen Besuch wert. Neben dem imponierenden Dom gebietet die geschichtsträchtige ehemalige Bischofsstadt auch noch über ein gleichermaßen beeindruckendes Renaissanceschloss mit eigenem Museum. Kurzum: Die drei Stunden, die mir zur Verfügung standen, reichten kaum aus, um Merseburg in seiner vollen Pracht zu erkunden.

Zurück zu den Zaubersprüchen (ab hier brauchen im Grunde nur Nerds weiterzulesen). Sie sind für Merseburg derart identitätsstiftend, dass man sie groß auf eine Wand im Bahnhofsgebäude gepinselt hat:


Mir sind die "MZ" (gern benutzte Abkürzung) zum ersten Mal im Deutschunterricht der Sekundarstufe I begegnet, ich weiß noch, wie sie als bedeutender Punkt in einer Übersicht der deutschen Literaturgeschichte erwähnt wurden. Später an der Uni haben wir sie dann im Althochdeutsch-Seminar übersetzt, und auf Spruch Nummer 2 bin ich in meiner 2010 vorgelegten Dissertation, die sich mit dem Pferd bei den Indogermanen beschäftigt, eingegangen. Ich darf mich zitieren: 

"Im 2. Merseburger Zauberspruch (9./10. Jh. n. Chr.) spielt Balders Fohlen eine zentrale Rolle: Phol ende uuodan uuorun zi holza. Du uuart demo balderes uolon sin uuoz birenkit. ('Phol? und Odin fuhren in den Wald. Da verrenkte sich Balders Fohlen den Fuß.') Es ist nicht ganz klar, ob Odin auf Balders Fohlen reitet oder Odin und Balder auf ihren jeweiligen Pferden unterwegs sind. Entscheidend ist das Wort Phol, das entweder für nhd. Fohlen steht oder ein Synonym des Gottes Balder ist. Für letzteres spricht die Tatsache, dass der altenglische Ortsname Polesléah auch als Balderes lêg bekannt war ('Hain des Phol/Balder'). Als sich das Fohlen den Fuß verrenkt, wird es von Sinthgunt und Frija besprochen, doch erst Odin vermag das Tier kraft seiner Worte zu heilen:
Sose benrenki, sose bluotrenki, sose lidirenki: ben zi bena, bluot zi bluoda, lid zi geliden, sose gelimida sin.
Sei es Knochenverrenkung, sei es Blutverrenkung, sei es Gliederverrenkung: Knochen zu Knochen, Blut zu Blut, Glied zu Glied, so seien sie 'geleimt' (verbunden).
Ein identisches Schema taucht in einem Zauberspruch des Atharvaveda auf (s. Kap. 4.2.3.1), und auch im Germanischen gibt es weitere Parallelen. Der altsächsische Wurmsegen (1227 n. Chr.) soll den Wurm 'aus dem Mark in den Knochen, vom Knochen ins Fleisch, vom Fleisch in die Haut und von der Haut in den Pfeil' treiben, wobei mit 'Pfeil' (altsächsisch strala) vielleicht der pfeilförmige Hufstrahl des Pferdes gemeint ist. Aus derselben Zeit wie der 2. Merseburger Zauberspruch stammt der sog. 2. Trierer Spruch, dessen Anfang wie folgt lautet: 'Es kam Christus und St. Stephan zur Burg zu Salonae. Da ward St. Stephans Pferd verfangen. Wie Christus dem Pferde St. Stephans das Verfangensein heilte, so heile ich es mit Christi Hilfe diesem Pferde.' Es ist das exakte Muster wie beim 2. Merseburger Zauberspruch, nur mit christlichem Überbau. Ähnlich liest sich auch eine spätere schwedische Formel: 'Fylli ritt den Berg hinab. Das Pferd verrenkte seinen linken Fuß. Da begegnete er Freya. - Ich will dein Pferd heilen und das verstauchte Gelenk wieder einrenken!'"

Zum altindischen Atharvaveda habe ich dann dies geschrieben:

"Der im Hinblick auf das Thema 'indogermanische Dichtersprache' beachtenswerteste Spruch ist AVŚ 4.12 über eine Pflanze namens arundhatī, mit der man Knochenbrüche kurieren kann. Die formelhaften Wendungen nach dem Muster 'Haar zu Haar, Körperglied zu Körperglied' erinnern stark an germanische Texte, insbesondere den 2. Merseburger Zauberspruch, der die Heilung eines verletzten Pferdes zum Inhalt hat (vgl. Kapitel 8.2.1). AVŚ 4.12 bezieht sich zwar nicht auf Pferde, doch gibt es immerhin einen Vergleich zum Wagen: 'run forth, (as) a chariot with sound wheels' (4.12.6), 'may he fit him together, joint to joint, as the wagoner the parts of the chariot!'"

Die Einordnung der MZ in das große Ganze unter der Lupe der vergleichenden Sprachwissenschaft habe ich in der Ausstellung tatsächlich ein wenig vermisst. Ansonsten war ich erstaunt darüber, wie viele offene Fragen die umfangreiche Forschungsarbeit zu den Zaubersprüchen noch immer nicht schließen konnte. Einen erschöpfenden ersten Überblick bietet übrigens die Wikipediaseite zum Thema.

Dienstag, 26. Oktober 2021

Meine zehn zuletzt gesehenen Filme

The Guilty
Dieses dänische (Beinahe-)Einpersonenstück von 2018 spielt ausschließlich in der Telefonzentrale einer Polizeiwache und erinnert dadurch zunächst an "The Call", ist aber wesentlich "intimer" und intensiver und wartet zudem mit einem brutalen Twist auf. Was das kürzlich erschienene US-amerikanische Remake dem hinzuzufügen haben könnte, habe ich nicht vor herauszufinden. Mir erscheint das ganze Unterfangen, das eindringliche Entführungsdrama neu mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle aufzulegen, sinnlos (Drehbuch immerhin: Nic Pizzolatto); es ist ja nicht so, als müsste man das Szenario für ein internationales Publikum "übersetzen" oder an amerikanische Sehgewohnheiten anpassen. 

I Want Someone to Eat Cheese With
Bereits 2006 erstaufgeführt wurde dieses Independent-Kleinod von und mit Jeff Garlin, das die New York Times "laid back and affectionate" genannt hat. In den flott weggeguckten 80 Minuten hat sich vor allem der Impro-Szenen-Fan in mir gefreut, ist die Hauptfigur doch Ensemble-Mitglied der legendären Chicagoer Truppe "Second City", aus welcher sich zahlreiche Veteranen in kleinen Nebenrollen die Ehre geben. Beglückend wie immer ist auch Co-Star Sarah Silverman.

Ein Ticket für zwei (OT: Planes, Trains & Automobiles)
Zum ersten Mal in dieser meiner Reihe findet ein Mann Erwähnung, der als Regisseur und/oder Autor hinter nicht wenigen Filmen steckt, die – vor allem, aber nicht nur, in den USA – Kultstatus erlangt haben: "Kevin – Allein zu Haus", "The Breakfast Club", "Ferris Bueller's Day Off", "Die schrillen Vier auf Achse", to name a few. Mit "Planes, Trains & Automobiles" hat John Hughes 1987 einen Klassiker vorgelegt, den gesehen zu haben mich schon deshalb befriedigt hat, weil eine Szene aus "The Office" nun endlich Sinn ergibt (die Belegschaft macht einen Ausflug und singt im Reisebus lauthals den "Flintstones"-Titelsong). Steve Martin und John Candy (mein Gott, der ist auch schon fast 30 Jahre tot!) harmonieren glanzvoll und sorgen dafür, dass die allzu lehrbuchmäßige Dramaturgie eines Roadmovies der Figurenentwicklung nie im Wege steht. Natürlich, besonders fresh wirkt diese Komödie nach all den Jahren nicht mehr, aber gerade im Vergleich mit dem letztes Mal rezensierten, ebenfalls als "Kult" firmierenden Genrevertreter "Animal House" verdient sich "Ein Ticket für zwei" das Prädikat "zeitlos amüsant".

Cash Truck (OT: Wrath of Man)
Zuerst habe ich mich über den "deutschen" Titel ein wenig aufgeregt, aber im Laufe des Films habe ich mich damit versöhnt, denn das Wort cash truck, also "Geldtransporter", kommt auch im Original mehrmals vor. Ist ja auch nebensächlich. Festzuhalten ist, dass Guy Ritchie endgültig wieder auf seine Spur gefunden hat. Ganz so stark wie "The Gentlemen" (s. hier) ist dieser mehr action-orientierte Revenge-Reißer zwar nicht, verzichtet auf Komik und verbale Schlagaustausche, überzeugt mich aber in seiner trockenen Geradlinigkeit und der Art, wie die Zwiebelhäutchen der Verbrecherstory nach und nach entblättert werden. Und niemand anderen als einen No-nonsense Jason Statham möchte man in der Hauptrolle sehen.

Und täglich grüßt die Liebe (OT: Long Story Short)
Dieser deutsche Verleihtitel hingegen ist unglücklich gewählt. Er möchte verraten, dass hier eine Abart des "Groundhog Day"-Prinzips durchgespielt wird, führt aber insofern in die Irre, als der Protagonist dieser romantischen Dramedy eben nicht Tag für Tag dasselbe erlebt, sondern immer nach ein paar Minuten eines bestimmten Tages (dem Tag nach seiner Hochzeit bzw. dem Jubliäum desselben) je ein Jahr in die Zukunft katapultiert wird. Das hat mich als erfrischendes Konzept sofort überzeugt (nun ja, "Click" kommt einem in den Sinn), ist aber leider wenig durchdacht und in der Durchführung unsauber. Beispielsweise ist mir nicht klar, wie das "Zeitspringen" für Außenstehende erlebt wird und unter welchen Bedingungen die Ortswechsel damit einhergehen; wie wird entschieden, wo sich der Typ nach einem Jahr materialisiert? Da er normal altert und seine Kleidung wechselt, wäre das Phänomen eher zu beschreiben als "365-Tage-Blackout".
Am Ende dieser auch nicht herausragend gespielten und irgendwie billig produziert wirkenden Seichtigkeit hatte ich jedenfalls kaum noch Interesse an der Auflösung. (Wird der Fluch aufgehoben / rückgängig gemacht? Man kann sich's eh denken ...)

Sully
Gering waren auch meine Erwartungshaltungen bezüglich des Ausgangs von "Sully", denn wir wissen ja alle, wie die spektakuläre Notwasserung des Captain Sullenberger im Januar 2009 ausgegangen ist (glücklich). Zum spannungsbildenden Dreh- und Angelpunkt wird denn hier auch nicht die Landung des Flugzeugs im Hudson River gemacht (die obschon packend inszenierten real-life events lassen sich halt auch nicht beliebig strecken), sondern das Nachspiel: die Frage, ob Sullys Manöver naheliegend und alternativlos war. Deren Aufarbeitung ist freilich ebenfalls klar, bis heute gilt der Pilot als Nationalheiligtum. Nett übrigens, dass auch der von Aaron Eckhart verkörperte Co-Pilot eine Würdigung erfährt.
Im sich aufdrängenden Vergleich mit "Captain Phillips" ist "Sully" unterm Strich die weniger aufpeitschende, nahegehende Heldenverfilmung. Verteidigend muss man sagen, dass Tom Hanks für solche Rollen geboren wurde und dass Regisseur Clint Eastwood 2016 auch nicht mehr der Jüngste war.

Frau Rettich, die Czerni und ich
Meine Meinung hierzu möchte ich für mich behalten, da ich Personen kenne/kannte, die direkt oder indirekt damit zu tun hatten. 

Flatliners - Heute ist ein schöner Tag zum Sterben
Ach stimmt, "Flatliners" hat ja vor ein paar Jahren auch ein Remake spendiert bekommen ("Rotten Tomatoes"-approval rating von 4 %)! Werde ich mir sparen. Das stargespickte Original von Nineties-Regie-Ikone Joel Schumacher taugt mir jedenfalls. Die schwächeren Parts sind jene, wo es ins Esoterisch-Traumhafte abdriftet, aber der ganze Themenkreis Nahtoderfahrungen, Selbstversuche und Grenzen der Wissenschaft sorgt für Gänsehaut und Faszination.

Der Regenmacher
Nach der dritten John-Grisham-Verfilmung komme ich allmählich mit den Plots durcheinander ... Was war noch mal "Der Klient" und was "Die Jury"? Egal! Beim "Rainmaker" (im Juristenslang ein Anwalt, der geübt darin ist, lukrative Fälle – die das Geld "regnen" lassen – an Land zu ziehen) sieht man von Anfang bis Ende klar, die Akte (so heißt ja ein weiterer Grisham!) werden sauber aufgezogen, die Storylines sind ordentlich gearbeitet. Nicht weniger erwarte ich von einem Francis Ford Coppola.
Was ich mitgenommen habe, ist: 1.) Danny DeVito ist kaum zu überschätzen! 2.) Noch gestörter als das amerikanische Rechts- ist das dortige Gesundheits(versicherungs)system. 

Batman v Superman: Dawn of Justice (Ultimate Edition)
Ich deutete neulich bereits an, dass ich mit dem Marvel Cinematic Universe vorerst gebrochen habe. Die Gelegenheit, "Batman v Superman" bei Amazon Prime zu sehen, nahm ich zum Anlass, tiefer in das mir ungleich sympathischere DCEU einzutauchen. Als Fazit kann ich vorwegnehmen, dass mir der Dreistunden-Actioner von 2016 als zweischneidiges Schwert erschien. Einige lose Gedanken. Ben Affleck ist der mit Abstand farbloseste Dunkle Ritter, den es je gab. Gähn! Ebenso fehlbesetzt ist Jeremy Irons als Alfred. Sorry, an Michael Caine kommt einfach niemand ran (wobei auch Sean Pertwee in der "Gotham"-Serie in Ordnung geht). Oh, wie ich Jesse Eisenberg hasse! Hier versucht er vergeblich, als völlig erratisch angelegter Lex Luthor sämtliche Joker-Inkarnationen seit Heath Ledger zu channeln. Dafür, dass ich einst der Mainstream-Meinung aufgesessen bin, Eisenberg sei leicht mit dem herzensguten, talentierten Michael Cera zu verwechseln, möchte ich tausendfach Abbitte leisten. Henry Cavill als Clark Kent dagegen überzeugt durchaus. Ja, das ist Superman! Auch Amy Adams ist als Lois Lane passabel besetzt. Hans Zimmers Musik erfüllt bestenfalls ihre Pflicht, positiv heraus sticht allenfalls das Superman-Theme. Die Einführung von Wonder Woman (Gal Gadot) ist als ebensolche gar zu deutlich zu erkennen: Schaut her, die wird noch mal wichtig! Das ist unelegant bis holzhammermäßig. Tja, und zu guter Letzt sind sämtliche Batman-gegen-Superman-Kämpfe, mithin die Essenz dessen, was der Filmtitel verheißt, überflüssig (und m.M.n. zudem ermüdend), weil die beiden Heroen gegeneinander aufgehetzt wurden und sich im Finale, das böse Spiel durchschaut habend, sich ohnehin verbünden. Zack Snyders Regiearbeit ist seine bisher "mainstreamigste", mir ist das alles zu geleckt und dem MCU-Geist hinterher hechelnd.
Bei all der Krittelei ist es mir wichtig zu betonen, dass ich mich alles andere als gelangweilt habe! Als nächstes werde ich mir mit "Suicide Squad" die direkte Fortsetzung vornehmen (die im Gegensatz zu James Gunns "The Suicide Squad" eher mau sein soll).

Freitag, 22. Oktober 2021

*sport*

Ich habe ein neues Verb gelernt:

dufen
ich dufe
du dufst
er/sie/es duft
wir dufen
ihr duft
sie dufen

Zuerst begegnet ist es mir im dm auf einer Duschgelflasche.


Ich habe das Produkt trotz des blödsinnigen Namens "Invincible Sport" dann auch gekauft, aber (ich schwöre!) nicht nur, um es zu Hause abzufotografieren, sondern auch, weil ich daran interessiert war, wie Kampher riecht. Wann pflegt man sich schon mal mit Kampher, ja: Wozu wird Kampher eigentlich sonst so verwendet? Wikipedia schreibt: "Campher wird in Feuerwerkskörpern, teilweise in Sprenggelatine und in Mottenabwehrmitteln verwendet." Herrlich!

Die "fruchtig-orientalische Note", die der Aufdruck auf der Rückseite verspricht, kann ich bestätigen; ganz leicht wurde ich an Ingwer erinnert. Wie hoch der Anteil an K/Campher ist, wird leider geheimgehalten. Hoffentlich nicht zu hoch, denn: "Campher wirkt auf das zentrale Nervensystem und die Niere, in höheren Dosen auch (analeptisch) auf das Atemzentrum. Er ist durchblutungsfördernd und schleimlösend, kann aber auch zu Übelkeit, Angst, Atemnot und Aufgeregtheit führen. In Überdosis oral eingenommen, kommt es zu Verwirrtheits- und Dämmerzuständen, Depersonalisation, extremen Déjà-vu-Erlebnissen, Panik und akuten tiefgreifenden Störungen des Kurzzeitgedächtnisses bis hin zu Amnesie und epileptischen Anfällen. Die tödliche Dosis für einen Erwachsenen liegt bei 0,1 g/kg Körpermasse." Aber ich bin bisher eh noch nicht in Versuchung gekommen, das Zeug zu trinken.

Mittwoch, 20. Oktober 2021

US Food Test 2021 (1): Cookie Dough Bites

Los geht das fröhliche Verkosten! Sowohl Klassisches als auch Neuartiges, Unbekanntes steht auf dem Speiseplan, von Trash bis Gourmetessen (na ja, Zweiteres nicht wirklich).

Den Anfang machen Cookie Dough Bites. Dabei scheint es sich um eine etablierte Süßigkeit zu handeln, die es in zahlreichen Varianten gibt. Birthday Cake ist eine der neueren. Was erst einmal ziemlich genial und suchtfördernd klingt, entpuppt sich leider als Enttäuschung, so wie Geburtstagstorten halt auch meistens optisch mehr versprechen, als sie geschmacklich zu halten vermögen. Die Konsistenz ist zwar nicht uninteressant, hat aber mit Keksteig so wenig zu tun wie der Geschmack, der mich an irgendetwas erinnert hat, auf das ich jedoch meine Zunge nicht legen kann. Viel Chemie steckt in den Bällchen, deren Anblick Bilder vom Gelege extraterrestrischer Wasserlebewesen heraufbeschwört. Das laut Website des deutschen Zusatzstoffmuseums "nicht empfehlenswerte" Allurarot (E 129) steckt ebenso drin wie Erythrosin (E 127), welches "wegen seiner ungeklärten Nebenwirkungen auf die Schilddrüse widerrufen werden" sollte (ibid.). Das ist zwar in den hier vorliegenden Anteilen nichts, wovor man sich bei moderatem Genuss fürchten müsste, das mit maximal 4/10 Punkten zu bewertende Gesamtergebnis rechtfertigt es aber nicht.

Mittwoch, 13. Oktober 2021

US Food Test 2021 (Teaser) // Blogpause

Als neulich bei einem großen, auf amerikanische Lebensmittel spezialisierten Importhändler ein Online-Ausverkauf stattfand, habe ich eine Bestellung aufgegeben, deren sämtliche Einzelposten ich in den kommenden Wochen zu rezensieren gedenke. Hier schon mal eine Vorschau:


Bei der Dose "Spaghetti & Meatballs" handelt es sich um eine Fehlsendung. Der gewünschte Artikel ist inzwischen eingetroffen und von mir verspeist worden.

Bis meine Erfahrungsberichte zu lesen sein werden, muss ich allerdings (leider!) um ein wenig Geduld bitten. Nach circa einer Woche Funkstille geht es hier im gewohnten Posting-Turnus weiter.

Montag, 11. Oktober 2021

Marketing gone wild

In den 1980er Jahren rief die Gastronomiekette Pizza Hut in Amerika folgende Aktion ins Leben. Wer den Satz "Make it large for medium charge" auf einen Zettel schrieb und diesen beim nächsten Pizza-Hut-Besuch vorzeigte, bekam ebendies: eine große Pizza (bzw. einen pizza pie, wovon ich immer noch nicht genau weiß, was das ist) zum Preis einer bzw. eines normalen. Das Prozedere wurde in TV-Werbespots erklärt, womit schon mal ein Teil der potentiellen Kundschaft ausgeschlossen wurde (Haushalte ohne Fernseher), was den Konzern letztlich weniger kostete. Auch dass bei diesem Promo-Stunt Druck- und Distributionskosten gespart werden konnten, weil die Speisenden ja quasi ihre eigenen "Coupons" anfertigten, kann nur clever genannt werden.

Woher ich von dieser ungewöhnlichen Kampagne weiß? Ich habe davon in der jüngsten Episode von "That Week in SNL" erfahren (#80: Madonna/Simple Minds). In diesem Podcast werden ausgewählte Folgen von "Saturday Night Live" besprochen, und in jener Ausgabe, welche den Season-Opener der berüchtigten 11. Staffel auseinandernahm, widmeten sich die Moderatoren eben auch den damals ausgestrahlten Werbeunterbrechungen und spielten die Spots in ganzer Länge ein. Zuerst dachte ich "Das geht jetzt aber doch ein bisschen zu weit!", aber spätestens bei dem genannten Pizza-Hut-commercial war ich absolut begeistert. Was für eine unschätzbare, faszinierende Zeitreise! Der Sound, die Theatralik, die Stimmen des Jahres 1985 sind unnachahmlich und kommen nie mehr wieder. Ich wünschte, ich hätte während dieser einzigartigen Ära in den USA gelebt! Bei der "Make it large"-Aktion hätte ich garantiert auch mitgemacht. 

Samstag, 9. Oktober 2021

Die lockere Schraube

Die schönste Korrektur, die ich seit langem in einer Tageszeitung gelesen habe, stand diese Woche in der FAZ:

Die Schraube, die wir in unserer Samstagsausgabe auf Seite 1 abgebildet haben, gibt es so nicht: Die Agentur Action Press hat uns ein spiegelverkehrtes Bild geliefert, sodass der Eindruck einer linksdrehenden Spax-Schraube entstand. Was von vielen Lesern als Kommentar zum Grünen-Vorsitzenden Habeck und der politischen Richtung der Sondierungen gedeutet wurde, war ein Versehen. 

Darunter das Foto, so wie es sein sollte, mit der Bildunterschrift "Zurückgespiegelt: Jetzt rechtsrum". Die Leserschaft der Frankfurter Allgemeinen wäre ohnehin tiefgehende Studien wert.

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Einmal Mäuschen spielen (und nie wieder)

Was passiert eigentlich zu Hause bei Deutschlands Intellektuellen – oder denen, die als solche gelten? In der Süddeutschen Zeitung konnte man es kurz nach der Bundestagswahl ausschnittweise erfahren. Unter vielen anderen wurde Maxim Biller gebeten, seinen Wahlabend zu schildern, was er auch tat. "Zuerst gab es Kaviar, dann zwei Teller Borschtsch, und dann saßen wir noch ziemlich lange auf dem Balkon ...", und so weiter, bis schließlich: "'Marine Le Pen hätte in Deutschland keine Chance', sagte Anna plötzlich ernst. 'Und Matteo Salvini?', sagte ich. 'Höchstens als abgewrackter Ex-Politiker im Dschungelcamp.' 'Und Putin?' 'Der würde ganz schnell im Knast landen – als Mafiaboss.'"
So was hört man also bei unseren Top-Geistesmenschen: Dialoge wie unter Vierzehnjährigen, die ihre politische Bildung ausschließlich aus satirischen Fernsehsendungen speisen, und unhinterfragte Thesen, die jede/r Außenstehende selbst im Krimsekt-Rausch vom Balkontisch wischen könnte.
Am Ende gab's noch "einen letzten Teller Borschtsch".

Dienstag, 5. Oktober 2021

Wissen macht *gähn*

Was mich, nun ja, "aufregt" wäre ein zu starkes Wort ... Was mich die Augen rollen lässt, ist, wenn ein uraltes Mysterium der Natur aufgeklärt wird und die Lösung geradezu trivial, um nicht zu sagen banal ausfällt. Beispiel: der "singende Sand". Wüstendünen geben unheimliche Geräusche von sich, die seit Jahrhunderten wahlweise als Brummen oder Dröhnen beschrieben werden, während die Ursache(n) im Trüben blieben. Ich hatte wiederholt von diesem Phänomen gelesen; meine Enttäuschung, als 2004 die Erklärung geliefert wurde, kann man sich vorstellen: "Französische Forscher der Université Paris 7 haben das Geheimnis nun gelöst. 'Die mysteriösen akustischen Signale stammen aus Lawinen, in denen Sandkörner aufeinander prallen und elastische Wellen auf der Dünenoberfläche erzeugen'." ("Spiegel online")

Ein zweites recht bekanntes Wüstenrätsel war das der scheinbar wandernden Steine im Death Valley. Im kalifornischen Wüstensand fanden sich immer wieder von Felsbrocken hinterlassene Schleifspuren, deren Zustandekommen aber nie jemand hatte beobachten können. 2013 dann wurde eine der zahlreichen im Laufe der Jahrzehnte aufgestellten Thesen bestätigt. "Eines Nachts passierte es: "Nachdem es geregnet hatte, bildete sich ein flacher See auf der Hochebene, er gefror. Millimeterdünnes Eis umschloss die Steine. Im Tauwetter am Morgen zerbrach es in Abertausende Schollen, die vom Wind getrieben wurden. Eingekeilt im Eis nahmen auch die Steine Fahrt auf. Die Forscher entdeckten frische Schleifspuren hinter vielen Brocken." (Nochmals "Spiegel online") Das ist schon leidlich interessanter; ernüchternd und gleichzeitig ulkig ist dabei aber, dass die These nur deshalb ewig nicht verifiziert werden konnte, weil Aufnahmen mit fest installierten Kameras im Tal des Todes nicht erlaubt sind.

Auf welt.de las ich nun heute etwas, das mich sofort an diese Art von Entzauberung erinnerte: "Geheimnis der schwebenden Steine ist gelöst". Es geht um jene flachen Steine, die häufig beispielsweise auf dem gefrorenen Baikalsee vorzufinden sind und lediglich von einer dünnen Eissäule getragen werden. Die Physik dahinter ist allerdings komplexer, als ich zuerst befürchtete, und ich möchte den Artikel gerne weiterempfehlen.

(Mit Dank an Sebastian S.!)

Montag, 4. Oktober 2021

Kurz notiert: Januswörter

Via TYWKIWDBI habe ich eine englischsprachige Bezeichnung für "Wörter, die (auch) ihr eigenes Gegenteil bedeuten", kennen gelernt: Janus words. In dem verlinkten Artikel werden ein paar schöne Beispiele angeführt, über die ich bisher nie nachgedacht hatte. Das Verb to scan etwa heißt wahlweise "etwas gründlich mit den Augen abtasten" oder "etwas überfliegen" (Beispielsätze a.a.O.). Wem schöne deutsche Januswörter einfallen, der möge sie in die Kommentare schreiben. (Ich selbst bin in diesem Beitrag kurz auf das Phänomen eingegangen.)

Samstag, 2. Oktober 2021

Serientagebuch 09/21

01.09. Person of Interest 2.06
Come Home 1.03
02.09. The Leftovers 3.01 (RW)
03.09. 15 Storeys High 1.01
04.09. Person of Interest 2.07
Master of None 1.08
Master of None 1.09
Master of None 1.10
05.09. Patriot 1.09
06.09. 15 Storeys High 1.02
The Leftovers 3.02 (RW)
08.09. Patriot 1.10
10.09. 15 Storeys High 1.03
19.09. The Leftovers 3.03 (RW)
21.09. 15 Storeys High 1.04
The Leftovers 3.04 (RW)
22.09. 15 Storeys High 1.05
Stephen 1.01
23.09. Stephen 1.02
24.09. The Leftovers 3.05 (RW)
The Leftovers 3.06 (RW)
25.09. Person of Interest 2.09
26.09. Person of Interest 2.08
Stephen 1.03
27.09. The Leftovers 3.07 (RW)
28.09. The Leftovers 3.08 (RW)
29.09. 15 Storeys High 1.06

Ja, ich habe einen Rewatch (RW) der dritten Staffel von The Leftovers gemacht. Das war mehr als sinnvoll, denn beim ersten Durchlauf waren mir ein paar Details entgangen. Nicht nur deswegen weiß ich die Abschluss-Staffel jetzt noch mehr zu schätzen: Hatte ich beim ersten Schauen noch den Eindruck, dass einige Handlungsstränge etwas gedrängt wirkten (aus Budget-Gründen gab es nur acht Episoden statt der zehn, die sich die Macher gewünscht hätten, um wirklich alle Geschichten zu Ende zu erzählen), fand ich den zeitlichen wie inhaltlichen Umfang nun vollauf angemessen, und ich war zufrieden damit, wie die Schicksalsfäden diverser Nebenfiguren aufgedröselt (statt abgeschnitten!) wurden. Nach wie vor bin ich auch der Meinung, dass dieser Geniestreich von Damon Lindelof und seinem Team eines der befriedigendsten Enden in der Geschichte des linearen Fernsehens hat. Season 3 ist definitiv die wahnsinnigste und dabei trotzdem so aufwühlend, mysteriös, dramatisch, traurig und komisch wie die ersten beiden. Eine der intensivsten Erfahrungen meiner TV-Biographie.
Weinen kann man auch bei Come Home, einer nordirischen BBC-Produktion, in der Christopher Eccleston wie schon in "The Leftovers" seinen Akzent dem Handlungsort anpasst, was ihm, wie ich las, wohl auch ganz passabel gelingt. (Seine Co-Darstellerin Paula Malcolmson hat übrigens in der "Watchmen"-Serie mitgespielt, womit sich der Kreis zu Damon Lindelof schließt.) Tja, viel fällt mir nicht ein, was ich über diesen Dreiteiler, in dem eine Familienmutter (warum klingt dieses Wort viel weniger vertraut als "Familienvater"?) von heute auf morgen ihren Mann und ihre Kinder verlässt, sagen könnte. Gut geschrieben und gespielt, mit einem, wie ich fand, versöhnlichen Schluss, der aber offenbar etlichen Zusehern sauer aufgestoßen ist.
Bleiben wir im Vereinigten Königreich: Der frühe Tod des Komikers und Gameshow-Panelists ("8 Out Of 10 Cats Does Countdown"!) Sean Lock hat mich sehr betrübt. Umso froher war ich, kurz darauf auf ein Sitcom-Kleinod gestoßen zu sein, das in zwei Staffeln von 2003 bis 2004 lief und von ihm selbst entwickelt und geschrieben wurde. In 15 Storeys High spielt Lock einen Bademeister, der sich zusammen mit Benedict Wong eine Wohnung in einem Londoner Plattenbau teilt. Die Storys sind teils banal, teils aberwitzig, in jedem Fall von erkennbar Lock'scher Absurdität. Es gibt auch immer wieder kurze Sequenzen aus den diversen flats des Hochhauses, so dass mitunter die Anmutung einer Sketchparade aufkommt. Ein wenig befremdet hat mich, dass in Episode 6 auf einmal Lacher vom Band eingesetzt werden. Dabei war ich auch ohne solche wiederholt zum Gickern gereizt worden. Das (in britischen Filmen selten genug zu sehende) Setting macht andererseits auf Dauer etwas depressiv.
UK zum Dritten: Stephen ist nach "Des" (s. 02/21) und "The Pembrokeshire Murders" (s. 03/21) eine weitere True-Crime-Miniserie von ITV, die sich weniger an den Ausführungen eines Gewaltverbrechens (hier: die Tötung des schwarzen Teenagers Stephen Lawrence 1993) ergötzt, sondern die untersuchungstechnischen und juristischen Umstände und Konsequenzen in den Mittelpunkt rückt. In diesem Fall geht es um die Frage, wie und mit welchen Schwierigkeiten eine Anklage einzuleiten ist, wenn die betreffende Straftat fast zwei Jahrzehnte zurückliegt. Der eigentliche Mord, das ist recht innovativ, wird lediglich in Form eines polizeilichen re-enactments gezeigt. Den Ermittler, der den alten Fall wieder aufrollt, spielt übrigens Steve Coogan, was irritieren mag, sofern man Coogan nur aus Comedyformaten kennt; aber er macht seinen Job anständig und ist nie "fehl am Platze".
Immer wieder waren mir Elogen auf Patriot begegnet, insbesondere im "Something Awful"-Forum wurde die Amazon-Produktion als sowohl hochwertig als auch binge-worthy angepriesen, also habe ich die erste (von zwei) Staffeln nun endlich geschaut. Auch wenn sich die Geschichte um die CIA, das iranische Atomprogramm und Auftragsmorde dreht, darf man keinen Polit-Thriller à la "Homeland" erwarten. Im Zentrum steht ohnehin nicht so sehr die leidlich komplexe Handlung, sondern der Protagonist als Mensch, ein melancholischer, nicht durchweg liebenswerter Undercover-Agent/Singer-Songwriter, der sich permanent in Situationen wiederfindet, in denen er sich sichtlich unwohl fühlt. Als "Groteske [...], die die Sensibilität eines Wes-Anderson-Films mit burlesken Quentin-Tarantino-Szenen zusammenzwingt", hat die FAZ die Serie gelobt, und wer möchte da widersprechen? Manchmal verhebt sich die Regie meiner Meinung nach mit den kunstvoll arrangierten Szenenbildern, etwa wenn in perfektem Timing nacheinander fünf aus verschiedenen Richtungen antrottende Gesprächspartner an einem Ort eintreffen, um mit der dort passiv kauernden Hauptfigur zu interagieren. Andere Experimente wie ein gefühlt mehrere Minuten währendes Schnick-Schnack-Schnuck-Duell gelingen. Die gelegentlichen Längen sind ebenso verzeihlich wie die (zumindest in der deutschen Synchro) nicht immer sitzenden Dialoge. Ach ja, und es wird für meinen Geschmack zu viel uriniert. Heimlicher Star ist im Übrigen das hübsche, im Mainstream-Kino sträflich vernachlässigte Luxemburg als Schauplatz, außerdem habe ich mich gefreut, Terry O'Quinn mal wieder zu sehen. 
Aziz Ansaris semi-autobiographische Dramedy Master of None ist hervorragend geeignet, wenn man mal flugs eine halbe Stunde rumkriegen muss. Dabei fallen die meisten Folgen gar nicht mal besonders rasant oder bemüht kurzweilig aus, es wird sich sogar oft viel Zeit genommen. Es werden humoreske Slice-of-life-Geschichten auf so locker-beschwingte wie zurückhaltende Art erzählt, dass sie einen einfach mitreißen. Ernste Themen, teils dem Alltag, teils der Welt des Showbusiness entnommen, werden nicht umgangen, auch wenn mir die gesellschaftskritischen Töne, die Ansari und sein Schreibpartner Alan Yang (zu Recht) anzuschlagen haben, manchmal ein wenig shoehorned erscheinen. Wird auf jeden Fall fortgesetzt!