01.09. Person of Interest 2.06
Come Home 1.03
02.09. The Leftovers 3.01 (RW)
03.09. 15 Storeys High 1.01
04.09. Person of Interest 2.07
Master of None 1.08
Master of None 1.09
Master of None 1.10
05.09. Patriot 1.09
06.09. 15 Storeys High 1.02
The Leftovers 3.02 (RW)
08.09. Patriot 1.10
10.09. 15 Storeys High 1.03
19.09. The Leftovers 3.03 (RW)
21.09. 15 Storeys High 1.04
The Leftovers 3.04 (RW)
22.09. 15 Storeys High 1.05
Stephen 1.01
23.09. Stephen 1.02
24.09. The Leftovers 3.05 (RW)
The Leftovers 3.06 (RW)
25.09. Person of Interest 2.09
26.09. Person of Interest 2.08
Stephen 1.03
27.09. The Leftovers 3.07 (RW)
28.09. The Leftovers 3.08 (RW)
29.09. 15 Storeys High 1.06
Ja, ich habe einen Rewatch (RW) der dritten Staffel von The Leftovers gemacht. Das war mehr als sinnvoll, denn beim ersten Durchlauf waren mir ein paar Details entgangen. Nicht nur deswegen weiß ich die Abschluss-Staffel jetzt noch mehr zu schätzen: Hatte ich beim ersten Schauen noch den Eindruck, dass einige Handlungsstränge etwas gedrängt wirkten (aus Budget-Gründen gab es nur acht Episoden statt der zehn, die sich die Macher gewünscht hätten, um wirklich alle Geschichten zu Ende zu erzählen), fand ich den zeitlichen wie inhaltlichen Umfang nun vollauf angemessen, und ich war zufrieden damit, wie die Schicksalsfäden diverser Nebenfiguren aufgedröselt (statt abgeschnitten!) wurden. Nach wie vor bin ich auch der Meinung, dass dieser Geniestreich von Damon Lindelof und seinem Team eines der befriedigendsten Enden in der Geschichte des linearen Fernsehens hat. Season 3 ist definitiv die wahnsinnigste und dabei trotzdem so aufwühlend, mysteriös, dramatisch, traurig und komisch wie die ersten beiden. Eine der intensivsten Erfahrungen meiner TV-Biographie.
Weinen kann man auch bei Come Home, einer nordirischen BBC-Produktion, in der Christopher Eccleston wie schon in "The Leftovers" seinen Akzent dem Handlungsort anpasst, was ihm, wie ich las, wohl auch ganz passabel gelingt. (Seine Co-Darstellerin Paula Malcolmson hat übrigens in der "Watchmen"-Serie mitgespielt, womit sich der Kreis zu Damon Lindelof schließt.) Tja, viel fällt mir nicht ein, was ich über diesen Dreiteiler, in dem eine Familienmutter (warum klingt dieses Wort viel weniger vertraut als "Familienvater"?) von heute auf morgen ihren Mann und ihre Kinder verlässt, sagen könnte. Gut geschrieben und gespielt, mit einem, wie ich fand, versöhnlichen Schluss, der aber offenbar etlichen Zusehern sauer aufgestoßen ist.
Bleiben wir im Vereinigten Königreich: Der frühe Tod des Komikers und Gameshow-Panelists ("8 Out Of 10 Cats Does Countdown"!) Sean Lock hat mich sehr betrübt. Umso froher war ich, kurz darauf auf ein Sitcom-Kleinod gestoßen zu sein, das in zwei Staffeln von 2003 bis 2004 lief und von ihm selbst entwickelt und geschrieben wurde. In 15 Storeys High spielt Lock einen Bademeister, der sich zusammen mit Benedict Wong eine Wohnung in einem Londoner Plattenbau teilt. Die Storys sind teils banal, teils aberwitzig, in jedem Fall von erkennbar Lock'scher Absurdität. Es gibt auch immer wieder kurze Sequenzen aus den diversen flats des Hochhauses, so dass mitunter die Anmutung einer Sketchparade aufkommt. Ein wenig befremdet hat mich, dass in Episode 6 auf einmal Lacher vom Band eingesetzt werden. Dabei war ich auch ohne solche wiederholt zum Gickern gereizt worden. Das (in britischen Filmen selten genug zu sehende) Setting macht andererseits auf Dauer etwas depressiv.
UK zum Dritten: Stephen ist nach "Des" (s. 02/21) und "The Pembrokeshire Murders" (s. 03/21) eine weitere True-Crime-Miniserie von ITV, die sich weniger an den Ausführungen eines Gewaltverbrechens (hier: die Tötung des schwarzen Teenagers Stephen Lawrence 1993) ergötzt, sondern die untersuchungstechnischen und juristischen Umstände und Konsequenzen in den Mittelpunkt rückt. In diesem Fall geht es um die Frage, wie und mit welchen Schwierigkeiten eine Anklage einzuleiten ist, wenn die betreffende Straftat fast zwei Jahrzehnte zurückliegt. Der eigentliche Mord, das ist recht innovativ, wird lediglich in Form eines polizeilichen re-enactments gezeigt. Den Ermittler, der den alten Fall wieder aufrollt, spielt übrigens Steve Coogan, was irritieren mag, sofern man Coogan nur aus Comedyformaten kennt; aber er macht seinen Job anständig und ist nie "fehl am Platze".
Immer wieder waren mir Elogen auf Patriot begegnet, insbesondere im "Something Awful"-Forum wurde die Amazon-Produktion als sowohl hochwertig als auch binge-worthy angepriesen, also habe ich die erste (von zwei) Staffeln nun endlich geschaut. Auch wenn sich die Geschichte um die CIA, das iranische Atomprogramm und Auftragsmorde dreht, darf man keinen Polit-Thriller à la "Homeland" erwarten. Im Zentrum steht ohnehin nicht so sehr die leidlich komplexe Handlung, sondern der Protagonist als Mensch, ein melancholischer, nicht durchweg liebenswerter Undercover-Agent/Singer-Songwriter, der sich permanent in Situationen wiederfindet, in denen er sich sichtlich unwohl fühlt. Als "Groteske [...], die die Sensibilität eines Wes-Anderson-Films mit burlesken Quentin-Tarantino-Szenen zusammenzwingt", hat die FAZ die Serie gelobt, und wer möchte da widersprechen? Manchmal verhebt sich die Regie meiner Meinung nach mit den kunstvoll arrangierten Szenenbildern, etwa wenn in perfektem Timing nacheinander fünf aus verschiedenen Richtungen antrottende Gesprächspartner an einem Ort eintreffen, um mit der dort passiv kauernden Hauptfigur zu interagieren. Andere Experimente wie ein gefühlt mehrere Minuten währendes Schnick-Schnack-Schnuck-Duell gelingen. Die gelegentlichen Längen sind ebenso verzeihlich wie die (zumindest in der deutschen Synchro) nicht immer sitzenden Dialoge. Ach ja, und es wird für meinen Geschmack zu viel uriniert. Heimlicher Star ist im Übrigen das hübsche, im Mainstream-Kino sträflich vernachlässigte Luxemburg als Schauplatz, außerdem habe ich mich gefreut, Terry O'Quinn mal wieder zu sehen.
Aziz Ansaris semi-autobiographische Dramedy Master of None ist hervorragend geeignet, wenn man mal flugs eine halbe Stunde rumkriegen muss. Dabei fallen die meisten Folgen gar nicht mal besonders rasant oder bemüht kurzweilig aus, es wird sich sogar oft viel Zeit genommen. Es werden humoreske Slice-of-life-Geschichten auf so locker-beschwingte wie zurückhaltende Art erzählt, dass sie einen einfach mitreißen. Ernste Themen, teils dem Alltag, teils der Welt des Showbusiness entnommen, werden nicht umgangen, auch wenn mir die gesellschaftskritischen Töne, die Ansari und sein Schreibpartner Alan Yang (zu Recht) anzuschlagen haben, manchmal ein wenig shoehorned erscheinen. Wird auf jeden Fall fortgesetzt!
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