Was mich, nun ja, "aufregt" wäre ein zu starkes Wort ... Was mich die Augen rollen lässt, ist, wenn ein uraltes Mysterium der Natur aufgeklärt wird und die Lösung geradezu trivial, um nicht zu sagen banal ausfällt. Beispiel: der "singende Sand". Wüstendünen geben unheimliche Geräusche von sich, die seit Jahrhunderten wahlweise als Brummen oder Dröhnen beschrieben werden, während die Ursache(n) im Trüben blieben. Ich hatte wiederholt von diesem Phänomen gelesen; meine Enttäuschung, als 2004 die Erklärung geliefert wurde, kann man sich vorstellen: "Französische Forscher der Université Paris 7 haben das Geheimnis nun gelöst. 'Die mysteriösen akustischen Signale stammen aus Lawinen, in denen Sandkörner aufeinander prallen und elastische Wellen auf der Dünenoberfläche erzeugen'." ("Spiegel online")
Ein zweites recht bekanntes Wüstenrätsel war das der scheinbar wandernden Steine im Death Valley. Im kalifornischen Wüstensand fanden sich immer wieder von Felsbrocken hinterlassene Schleifspuren, deren Zustandekommen aber nie jemand hatte beobachten können. 2013 dann wurde eine der zahlreichen im Laufe der Jahrzehnte aufgestellten Thesen bestätigt. "Eines Nachts passierte es: "Nachdem es geregnet hatte, bildete sich ein flacher See auf der Hochebene, er gefror. Millimeterdünnes Eis umschloss die Steine. Im Tauwetter am Morgen zerbrach es in Abertausende Schollen, die vom Wind getrieben wurden. Eingekeilt im Eis nahmen auch die Steine Fahrt auf. Die Forscher entdeckten frische Schleifspuren hinter vielen Brocken." (Nochmals "Spiegel online") Das ist schon leidlich interessanter; ernüchternd und gleichzeitig ulkig ist dabei aber, dass die These nur deshalb ewig nicht verifiziert werden konnte, weil Aufnahmen mit fest installierten Kameras im Tal des Todes nicht erlaubt sind.
Auf welt.de las ich nun heute etwas, das mich sofort an diese Art von Entzauberung erinnerte: "Geheimnis der schwebenden Steine ist gelöst". Es geht um jene flachen Steine, die häufig beispielsweise auf dem gefrorenen Baikalsee vorzufinden sind und lediglich von einer dünnen Eissäule getragen werden. Die Physik dahinter ist allerdings komplexer, als ich zuerst befürchtete, und ich möchte den Artikel gerne weiterempfehlen.
(Mit Dank an Sebastian S.!)
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