04.10. Spuk in Hill House 1.01
09.10. American Horror Story 9.01
American Horror Story 9.02
10.10. Spuk in Hill House 1.02
Spuk in Hill House 1.03
12.10. American Horror Story 9.03
18.10. Spuk in Hill House 1.04
American Horror Story 9.04
American Horror Story 9.05
20.10. Squid Game 1.01
21.10. Squid Game 1.02
24.10. Squid Game 1.03
Squid Game 1.04
Squid Game 1.05
26.10. Spuk in Hill House 1.05
American Horror Story 9.06
Doctor Who (Classic) 19.1.1
Doctor Who (Classic) 19.1.2
Doctor Who (Classic) 19.1.3
Doctor Who (Classic) 19.1.4
28.10. Spuk in Hill House 1.06
Spuk in Hill House 1.07
29.10. American Horror Story 9.07
American Horror Story 9.08
30.10. Squid Game 1.06
Squid Game 1.07
31.10. American Horror Story 9.09
Erstmals habe ich versucht, einen Monat ("Spooktober"!) einem Konzept zu unterwerfen. Ich wollte ausschließlich Horrorserien schauen. Bis auf Doctor Who ist es mir gelungen (das musste ich einschieben, weil der Spartensender ONE halt eine Classic-Story erstausgestrahlt hat, die ich nicht verpassen durfte). Squid Game ist zwar nicht im engeren Sinne Horror, fällt aber m.M.n. sehr wohl in das Genre Psychothriller; es ist etwas, das auch auf dem Fantasy Filmfest gezeigt würde, wenn dabei nicht Filme, sondern Serien im Mittelpunkt stünden, so meine Rechtfertigung. Eine Auswertung erfolgt im nächsten Monat, wenn ich damit durch bin.
Zu dem "Who"-Classic kann ich Folgendes sagen: "Castrovalva" war die erste Folge mit dem fünften Doktor, die ich gesehen habe, und wie bei allen anderen Regenerationen, die ich als langjähriger Fan miterlebt habe, konnte ich mich fix an den neuen Schauspieler gewöhnen, wobei Peter Davison hier noch relativ konturlos bleibt. Er hat kaum Möglichkeiten, seine persona zu entwickeln und darzustellen, weil der Doktor wegen ebenjener frischen Regeneration noch geschwächt und verwirrt ist. Die Handlungstragenden sind denn hier auch seine zwei Begleiterinnen Tegan und Nyssa, die nicht nur den Bechdel-Test mit Sternchen bestehen, sondern als mitdenkende, starke Frauenfiguren präsentiert werden, die besonders im Zusammenspiel miteinander besser funktionieren als vergleichbare Figuren der 2005er-Ära. Weniger gut gealtert sind der Look, die Effekte und die Präsentation ganz allgemein – ein Problem, das ich auch schon mit Serials der Doktoren 4 und 6 hatte (den siebten und den Film-Doktor durfte ich noch nicht erleben). Wir befinden uns bereits in den Achtzigerjahren, und doch wirkt die Darbietung "billiger" als das liebevolle, auf zaubrisch-gruselige Weise "organische" Setdesign der Schwarz-Weiß-Tage. Ich wage zu behaupten, dass die Serie exakt so, wenn nicht noch besser ausgesehen hätte, wäre sie zur selben Zeit in der DDR produziert worden. Erzählerisch und dramaturgisch bewegt sich der Vierteiler "Castrovalva" leider auch nur im mittleren Bereich. Wegen diverser netter Einfälle und der für mich neuen Helden war es trotzdem eine Seh-Erfahrung, die ich nicht bereue.
Die Anthologiereihe American Horror Story fällt seit langem in die Kategorie "hopp oder top". Ihre Ausgangsideen überzeugen regelmäßig auf dem Papier, aber ob die Prämisse über neun bis 13 Folgen trägt, bleibt jedes Mal die große Frage. Im Fall von "1984" lautet die Antwort: Jepp, es funktioniert! Einige der chronischen AHS-Krankheiten sind zwar auch diesmal ausgebrochen, werden aber einigermaßen in Zaum gehalten. So gibt es wie so oft kaum Charaktere, die als Empathieträger taugen. Für wen soll man rooten, wenn jede und jeder verachtenswert ist? Das Clevere in Staffel 9 ist, dass die Figurenentwicklung einem fröhlichen Hin und Her unterliegt: Als liebenswert eingeführte Personen bekommen durch einen Flashback eine düstere Note, Monster werden rückwirkend reingewaschen, gefallene Seelen leisten Abbitte. In "Apocalypse" (dem absoluten Tiefpunkt der Serie) handeln ja einfach alle durch und durch amoralisch, und die Untaten werden dadurch gerechtfertigt, dass die Agierenden entweder selbst unendliches Leid erfahren haben (was wir abermals in Rückblenden, welche allzu oft den Storybogen mehr zerfasern als begradigen, aufgetischt kriegen) oder dabei halt stylish und sexy aussehen (eine ekelhafte Marotte, die ich Ryan Murphy ankreide). Wie bei "Freakshow" muss es bei "1984" aber zum ultimativen (kollektiven) Sündenfall kommen, der die redemption ermöglicht, gleichzeitig aber eine Einbahnstraße ins desperate Nirgendwo asphaltiert. Ohne zu viel zu verraten: Die Zeit, in der die Serie spielt, ist quasi eine weitere Figur, ein Jahrzehnt wird zur Allegorie, örtliche Grenzen werden zu zeitlichen. Etwas krampfig – damit zurück zu den wiederkehrenden Minuspunkten – erscheint mir der Kniff, im letzten Drittel noch ein-zwei bekannte Gesichter aus vorangegangenen Staffeln durch den Vorhang zu schieben. Stört aber kaum.
Immer mal wieder gibt es Gelegenheiten für kleine satirische Spitzen (jedoch nicht in einem Maße wie im übrigens gänzlich ohne Supernaturalia auskommenden "Cult", wo ich sie allerdings sehr willkommen fand), die sich entgegen allen Erwartungen nicht in billigen "Hey, remember the eighties?"-Popkulturgags erschöpfen. Sicher, es gibt Frisurenwitze, man macht sich über Aerobic lustig, es werden "Scream"-artige selbstreferenzielle Horrorklischees bedient, jedoch ist das Gesamtpaket überzeugend und glaubwürdig. "AHS: 1984" ist eine formvollendete Mischung aus Drama, Slasherspaß und Bubblegum-Nostalgie. Absolut stimmig und die Laune hebend ist der Soundtrack. Es gab schon verdammt tolle Hits in den 80ern! Und dann erst das Intro: Der ohnehin stets hochwertige Vorspann ist visuell wie musikalisch genau das, was ich mir erhofft hatte. Herrlich! "Double Feature" (das nunmehr zehnte installment!) wird aber auf 2022 verschoben.