In der FAZ erschien heute diese Anzeige:
Als ich das sah, hatte ich Fragen. Na, eigentlich nur eine Frage: Warum? Was bewegt den Weltkonzern Amazon dazu, an prominenter Stelle, nämlich auf Seite 5 des Wirtschaftsteils, für 80.410 Euro* darauf aufmerksam zu machen, dass man beim Kauf eines verdammten Glätteisens diese Woche 20 Prozent sparen kann? Richtigerweise ja "bis zu 20 %", also nicht einmal sensationell viel. Warum keine Collage mit mehreren Hammer-Schnäppchen zeigen, warum statt einer Auswahl an technischen Geräten dieses eine spezielle Produkt vorstellen? Hat man sich tatsächlich zusammengesetzt und entschieden: "Wir müssen unsere Black-Friday-Aktion bewerben, denn es haben noch nicht genügend Leute mitbekommen, dass wir diese Woche ohne Ende Rabatte gewähren. Einen richtigen Burner brauchen wir, ein Zugpferd, für das die garantiert überdurchschnittlich hairstyling-affine Leserschaft der FAZ sofort ihre Lektüre unterbrechen und bei uns vorbeisurfen wird!"? Bei der Besprechung in der Marketingabteilung hätte ich gerne Mäuschen gespielt. Oder war es die alleinige Entscheidung einer Einzelperson? In diesem Falle: Glückwunsch!
* Das ist indes nicht der teuerste Werbeplatz. Eine ganzseitige Anzeige auf S. 3 im Wirtschafts- oder S. 5 des Politikteils der Samstagsausgabe schlägt mit 88.760 € zu Buche.
Ich glaube, hier war eine sogenannte 'Künstliche Intelligenz' im Spiel. Das lieben die im Marketing, denn sie sind aus ihrer Profession heraus für 'Marketing-IT Marketing' sehr empfänglich. Geld und Stilempfinden spielen sicher keine Rolle.
AntwortenLöschen