Samstag, 30. April 2022

Tag der Ofentür

Es gibt Rezepte, die gleichermaßen einfach und aufwendig sind: Die einzelnen Schritte erfordern keine abgeschlossene Kochlehre, ziehen sich aber in die Länge und ermüden daher Körper und Geist. Das folgende Rezept fällt in diese Kategorie, und insbesondere die anspruchslose Tätigkeit des Zerschnibbelns nimmt hier einen großen Part ein, kann aber auch kontemplativ wirken. Man plane gut und gerne zwei Stunden für die Zubereitung ein. Es handelt sich um ein Rezept der australischen Kochseite taste.com.au, das ich ein wenig abgewandelt habe und das drei normalgroße Portionen ergibt.

Los geht's mit der angesprochenen Fitzelarbeit. Wir zerkleinern vier Frühlingszwiebeln, die Stiele (fein) von einem halben Bund Petersilie sowie die Blätter davon (grob). Außerdem können wir schon mal eine Zucchini in mundgerechte Stückchen würfeln. In einer großen Pfanne erhitzen wir reichlich Olivenöl und geben die Petersilienstiele, die Frühlingszwiebeln sowie zwei zerdrückte Knoblauchzehen hinein. Ein paar Minuten unter lässigem Quirlen weichkochen. Jetzt 1,5 TL gemahlenen Kreuzkümmel, 1 TL gemahlenen Koriander, 1 TL Paprikapulver rosenscharf und 1/4 TL Zimt dazugeben. Für etwas Schärfe habe ich eine Messerspitze einer mir geschenkten selbstgemachten (waffenfähigen) Chilipaste verwendet; gut eignet sich wahrscheinlich auch Harissa, einfach je nach Schmerzgrenze experimentieren. Alles 2 Minuten umrührend weiterkochen. Jetzt die Zucchini reinwerfen und großzügig Öl auffüllen. Abschmecken und bei gelegentlichem Umrühren 10 Minuten köcheln lassen.

In die Pfanne kommen sodann die Petersilienblätter, wobei man ein paar für die Dekoration am Ende aufbewahrt. Das Ganze wird aufgefüllt mit 700 g passierten Tomaten (Passata aus der Flasche) und 400 g Kichererbsen (abgetropft). 1 TL Honig dazu, alles aufkochen lassen und bei reduzierter Hitze abgedeckt circa eine halbe Stunde simmern lassen; immer mal umrühren und die Weichheit des Gemüses überprüfen. Nun den Inhalt der Pfanne in eine Auflaufform umfüllen und mit 250 g Halloumi in dünnen Scheiben bedecken. Die Form in den ("vorgeheizten", aber ihr wisst ja, was ich vom Konzept Vorheizen halte) Ofen geben und 20 Minuten oder länger backen, dabei nach der Hälfte der Zeit über den Käse einen weiteren TL Honig sowie 1-2 TL Sesamsamen verteilen. Hat der Halloumi eine schöne Farbe angenommen, holen wir die Auflaufform aus dem Backofen, garnieren den "Auflauf" (das Originalrezept spricht von einem bake) mit der verbliebenen Petersilie und servieren ihn mit Fladenbrot oder ähnlichem. Möge es munden!

Donnerstag, 28. April 2022

Der Glücksgroschen

Seit einer Weile habe ich keinen kostenlosen Zugang zu einem Multifunktionsdrucker mehr. Habe ich etwas zu scannen, zu kopieren oder auszudrucken (was gottlob selten genug vorkommt), muss ich "mich kümmern", ächz.
Neulich war es soweit, ein paar Textdateien wollten in Papierform gebracht werden. Ich begab mich zu diesem Behufe mit einem USB-Stick in die Stadtteilbibliothek. Die geneigte Leserschaft erwartet nun bestimmt, dass ich in epischer Breite schildere, wie viele technische Hürden dabei zu überwinden waren, aber sorry: Den dortigen Drucker zu überzeugen, das zu tun, was ich wollte, war simpel und sicher. Die einzige potenzielle "Schwierigkeit", die sich auftat, war, dass das Entgelt für diesen Service nur beglichen werden kann, indem man den Kopierer mit Münzen füttert. Ich als notorisch bargeldlos durchs Leben eiernde Person hatte Müh' und Not, das anfallende Kleingeld zusammenzukriegen, doch es ging sich aus – zumindest fast. Am Ende büßte ich zehn Cent ein, weil ich insgesamt einen Euro eingeworfen hatte, aber nur neun A4-Blätter à 0,10 € ausdrucken musste. Oder so ähnlich.
Dies ereignete sich an einem Montag. Am Donnerstag fiel nervigerweise eine neuerliche Print-Mission an. Ich schlenderte also abermals mit den zu materialisierenden digitalen Dokumenten im Gepäck (und diesmal ausreichend Hartgeld) zur Bibliothek. Dort setzte ich mich in den Arbeitsbereich an einen Rechner, schickte dem Drucker meine PDFs, ging dorthin ... und sah, dass die Guthabenanzeige bei einem Betrag von 10 Cent stand! Das war noch der Rest vom Montag! Weil seitdem niemand anders eine das Gerät betreffende Dienstleistung in Anspruch genommen hatte. Leute, was war ich happy!

Dienstag, 26. April 2022

How Much is the Coffee in the Window?

Als ich im Sommer 2019 beinahe einen "neuen Trend" aus dem Umstand ableitete, dass manche Geschäfte, Gastronomiebetriebe und sonstige Dienstleistungseinrichtungen qua Infozettel darauf hinweisen, dass sie dieses oder jenes nicht anbieten ("Bei uns gibt's keinen Kuchen!"), war das gewiss übertrieben. Gerade mal zwei Beispiele vermochte ich aufzuzählen. Aber heute kann ich wenigstens von einem weiteren Fall berichten! Ein chinesisches Teehaus (nicht in China, sondern in Berlin) hatte in Versalien ganz oben auf eine Schiefertafel geschreiben: "Kein Kaffee!" Und warum auch nicht? Die Kundenfrage "Hamse ooch Kaffe?" wird bestimmt trotz schriftlichem Hinweis oft genug fallen.

Sonntag, 24. April 2022

Nomina sunt omina (2)

"Ein Team um die Biologin Melissa Bateson von der britischen Newcastle University brachte Bienen bei, dass sie bei einem bestimmten Geruch mit einer zuckerhaltigen Lösung belohnt und bei einem anderen Geruch mit bitterem Chinin bestraft werden."

[Süddeutsche Zeitung, 14.04.2022; Hervorhebung durch mich]

Freitag, 22. April 2022

Albernes zum Wochenschluss

TV-Werbespot

Ein Kinderzimmer bei Nacht. Zwei Jungs, ca. 8 und 11 Jahre alt, liegen wach in ihren Betten.

Junge 1: Papaaaa! Wir können nicht schlafen!
Vater (erscheint im Türrahmen): Schon wieder nicht? Na, zum Glück habe ich genau das Richtige für euch!

Der Vater holt hinter seinem Rücken eine 2-Liter-Flasche Sprite hervor. Binnen eines Wimpernschlages sind die beiden Kinder aufgesprungen, sie stehen jetzt in ihren Betten.

Jungs: Sprite!

Wir sehen in schnell geschnittenem Wechsel, wie der Vater jeweils ein Glas mit Sprite befüllt, das sodann von einem der beiden Jungen gierig geleert wird. Über diese hektische Montage – Eingießen und Herunterstürzen – legen sich an einem Punkt Zeichentrick-Wasserfälle, auf denen die zwei Jungs (als Trickfilm-Figuren mit Löwenmähnen) surfen. Der Vater steht inzwischen in einem Berg leerer Sprite-Flaschen. Schnitt: Ausgepowert liegen die Jungs im Bett und schnarchen. Schrifteinblendung: SPRITE. Schnitt: Der Vater liegt nun auch im Bett. Im Gegensatz zu seiner neben ihm ruhenden Frau hat er die Augen sorgenvoll geöffnet.

Vater (innere Stimme): Was soll ich nur tun? Ich kann die Hypothek nicht mehr abbezahlen. Oder aufnehmen, oder was immer man mit einer Hypothek macht. 200 Euro für Sprite pro Woche, das stürzt uns in den Ruin. Ich brauche einen Ausweg.

Des Vaters Blick fällt auf ein in den Händen seiner Gattin liegendes Buch: "Hänsel und Gretel". Zoom auf das Vatergesicht, eine Glühbirne erscheint darüber. Montage: Der Vater füllt eine leere Sprite-Flasche mit Wasser, Zitronensaft, einem Sack Zucker (durch einen Trichter) und schließlich einigen Tropfen aus einer Phiole, auf der ein Etikett mit einem stilisierten Totenkopf klebt. Schnitt: Die ganze Familie ist im Korridor.

Vater: Kinder! Geht in den Wald und holt Feuerholz. Hier ist eine Flasche Sprite als Wegzehr!
Jungs (einander high-fivend): Hip hip hurra!

Schnitt:
Der Vater steht in Handschellen vor einem Strafrichter mit Perücke und Richterhammer.

Richter: Ich verurteile Sie zu lebenslanger ... Erfrischung!
Vater (mit Zeichentrick-Mähne in einem Wasserfall aus Sprite stehend): Yeeee-haw!

Mittwoch, 20. April 2022

Aller guten Dinge sind fünf

Wer in einer Stadt mit Straßenbahnverkehr aufgewachsen ist, kennt mit Sicherheit das ein oder andere Gleisdreieck. Allen anderen ist diese oft an Endhaltestellen und sonstigen neuralgischen Punkten zu findende Schienenfahrzeugwende- und Rangierkonstruktion bestimmt auch ein Begriff. Wer aber hat schon mal von einem Gleisfünfeck gehört? Ich bis vor kurzem jedenfalls nicht!

Ein Gleisfünfeck wird dem (äußerst faszinierenden) Wikipedia-Artikel zufolge auch "Wendestern" genannt, hat es doch die Form eines Sterns, konkret eines fünfzackigen. Stella di inversione ist denn auch der italienische Name für diese seltene Gleisfigur, die in der Tat ausschließlich in Italien, vornehmlich in Südtirol, vorzukommen scheint. Warum das Anlegen von "Schienenpentagrammen" örtlich und zeitlich (zwischen den Weltkriegen) begrenzt war, treibt die Eisenbahn-Community um. Zitat: "Über den Grund dieser kompliziert und kurios anmutenden Gleisfigur ist in Eisenbahnzeitschriften wiederholt spekuliert worden. Als unhaltbar hat sich die mehrfach geäußerte These erwiesen, die Gleisfünfecke seien Richtanlagen für Eisenbahngeschütze aus dem Ersten Weltkrieg".

Bahnhof Mals, Endstation der Vinschger Bahn [CC BY-SA 2.0 de]

Montag, 18. April 2022

Das BeNeLux der USA

Es regt mich auf – nein, aufregen ist ein zu starkes Wort: Ich finde es schade, dass die Delmarva-Halbinsel nicht "Delmarvi" heißt. Erklärung: Weil sich diese 274 Kilometer lange Halbinsel über die Gebiete dreier US-Bundesstaaten erstreckt, setzt sich ihr geographischer Name zusammen aus dem "Del" von Delaware, dem "Mar" von Maryland ... und dann eben nicht dem "Vi" von Virginia, sondern dessen Landescode gem. ISO 3166-2:US (VA).
Man hätte nur Buchstaben verwenden sollen, die innerhalb der Staatennamen unmittelbar aufeinanderfolgen. Noch eleganter wäre es freilich gewesen, die jeweils ersten Silben zusammenzuhängen, also "Demavir". Obwohl, das klingt irgendwie nach einem Kunstwort der Pharma-Industrie. (Googelt mal nach "Dermavir"!) Und Benelux heißt ja schließlich auch nicht "Belnelu".

Samstag, 16. April 2022

Awkward Easter dinner. Ein Sketch

Eine verhärmte vierköpfige Familie sitzt an einem tristen, aber immerhin einigermaßen feiertagsgemäß eingedeckten Esstisch. Stumm und gesenkten Hauptes wird gespeist.

Vater (nach einer Weile das Schweigen brechend): Der Braten ist hervorragend gelungen, Mutter!
Mutter: Danken wir dem Herrn, dass Er dir ein Kaninchen vor die Flinte gescheucht hat.
Vater: Amen!
Tochter (mit verengten Augen): Wisst ihr ...
Sohn: Lass gut sein! 
Tochter: Wisst ihr, an was beziehungsweise an wen mich dieser Braten erinnert? AN MEINEN BRUDER.
Vater (den Kopf nach hinten werfend): Here we go again ...
Mutter: Was meinst du bloß, Kind?
Sohn: Bitte! Fang nicht wieder an, Gretel.
Tochter: Ich will's erklären, gute Mutter. Der Braten lässt mich daran denken, wie Hänsel gestern um ein Haar von einer Hexe in den Ofen geschoben worden wäre!
Vater: Wäre. WÄRE!
Sohn (im Essen herumstochernd): Sag mal ... ist das etwa Pfefferkuchensoße?
Mutter: In der Tat! Artig, nicht?
Tochter: Findest du das nicht ein wenig makaber? Braten, Pfefferkuchen ...
Mutter: In dem Haus wohnt doch nun sowieso niemand mehr, da dachte ich, können wir die Bausubstanz doch weiterverwenden.
Vater: Eure Mutter ist eben pragmatisch. Wir müssen rationieren und haushalten, wo wir können, jetzund da wir wieder vier Personen sind.
Tochter: Ach jaaa, weil euer Plan nicht aufgegangen ist, uns IM WALD VERHUNGERN ZU LASSEN.
Vater (haut auf den Tisch): Keineswegs wäret ihr verhungert!
Mutter: Genau! Die Hexe hätte euch doch prächtig gemästet, bevor sie euch geschmort und gefressen hätte. Zumindest dich, Hänsel.
Sohn (stochert weiter in seiner Portion herum): Augenblick, seh' ich richtig? Ist der Braten mit Brotstückchen gefüllt? Sind das etwa die Krumen, die wir im Wald ausgelegt haben, um den Rückweg zu finden?
Mutter (druckst): Nun, also ...
Tochter: Wow. Einfach wow.
Vater: Die hätten sich doch sowieso die Vögel geschnappt.
Sohn (mit ausgestrecktem Finger auf seine Eltern deutend): DAS werde ich euch nie verzeihen!
Vater: Soll ich an dem Finger fühlen, ob du bald fett bist?
(Mutter, Tochter, Sohn schnappen entsetzt nach Luft.)
Vater: Ähem ... Okay, das ... das ging zu weit, Entschuldigung. Ist wohl zu früh für solche Scherze.
Mutter (gekünstelt lachend): Ha, wie wäre es mit Nachtisch? Seht, ich habe eine Lebkuchencreme gehext, mit Spekulatiusbröseln und Zimtsoße.
Sohn (sarkastisch): Ei, immer her damit. Ich habe schließlich kolossalen Hunger. Ihr wisst schon, weil ihr uns doch ZUM STERBEN IN DEN WALD geschickt habt!
Vater (in seinen Bart nuschelnd): Wenn ihr wenigstens ein paar Früchte mitgebracht hättet ...
Sohn: Was war das?!
Vater: Nichts.
Tochter: Ein toller Ostersonntag, wahrlich. Eisekalt ist es obendrein.
Vater: Ich wollte ja heute morgen Feuerholz holen, aber in den scheiß Gruselwald bringen mich keine zehn Pferde, lol.
Sohn: Wieso zieht's denn hier überhaupt so?
Mutter: Der Wind, der Wind, das himmlische Kind.
(Alle lachen wie aus einem Halse.)

Donnerstag, 14. April 2022

Videospieltipp: Lake

Obwohl ich noch nie einen gespielt habe, kann ich den Appeal und den irrsinnigen Erfolg von Landwirtschafts-, Bus- und anderen Simulatoren durchaus verstehen. Eine klare Aufgabe, eine strikte Zielvorgabe, das planbare Ausführen einer überraschungsarmen, selten hektischen Arbeit: Das ist Zen. Und Menschen, die in den entsprechenden Berufen tatsächlich arbeiten und trotzdem noch in ihrer Freizeit in die (immer realistischer umgesetzten) Software-Versionen eintauchen, sollen ja keine Einzelfälle sein.

"Lake", vom niederländischen Entwickler Gamious, ist nun das, was einem "Postboten-Simulator" am nächsten kommt, und wäre mir dieses Indiespiel im Vorfeld als solcher angepriesen worden, hätte ich dankend abgelehnt. Ich wusste allerdings gar nichts darüber, hatte nur ein paar Screenshots sowie die Gesamtwertung auf Steam ("Sehr positiv") gesehen, und da "Lake" im Xbox-Game-Pass enthalten war, installierte ich es.

Die Ausgangssituation ist in den 1980er-Jahren angelegt und denkbar simpel: Als Programmiererin aus der großen Stadt kehren wir für zwei Wochen in den beschaulichen Ort unserer Kindheit zurück, weil sich unsere Eltern in Florida befinden. Nicht nur hüten wir deren Haus, wir übernehmen auch vertretungsweise den Job unseres Vaters und verteilen Briefe und Pakete. In einem altmodisch kastenförmigen Postauto suchen wir die zu beliefernden Adressen auf und er-fahren die malerisch an einem See gelegene Kleinstadt Providence Oaks. Es macht Spaß, anhand der jederzeit einblendbaren Karte die optimale Route zu planen. Rund ein Dutzend Empfänger ist an einem durchschnittlichen Tag abzuklappern, meistens sind es Privathaushalte, manchmal Geschäfte. Etliche Personen suchen wir im Laufe des Spiels mehrmals auf. Wie ich erst nachträglich gelesen habe, gibt es wohl die Möglichkeit, bereits besuchte Ziele per Autopilot anzusteuern, aber die habe ich nicht vermisst. Wie gesagt, das Ausknobeln der Touren auf eigene Faust ist befriedigend, zumal es kein Zeitlimit gibt – was dazu einlädt, einfach mal auszusteigen, die Natur zu genießen oder die Pfade abseits der Siedlungen entlang zu schlendern.


Hier macht sich dann leider das beschränkte Budget des kleinen Studios bemerkbar. Eine zu endlosem Umherstreifen einladende und mit üppiger Fauna gefüllte Open World darf man nämlich nicht erwarten. Man kann (und muss oft genug) zwar den See vollständig umrunden und auch mal in einen Wald einbiegen oder einen Hügel hinaufstapfen, aber nach wenigen In-game-Tagen werden Erkundungsfreudige die markantesten Ecken erblickt haben. An den Grenzen der Karte wendet unsere Protagonistin den Wagen einfach um 180 Grad, und auch in der mitunter spärlichen Landschaft gibt es unsichtbare Barrieren. Gebäude können bis auf wenige Ausnahmen nicht betreten werden, und die Feierabend-Sequenzen im elterlichen Refugium laufen als leidlich interaktive Cutscenes ab. Apropos Interaktion: In den Gesprächen, die sich hin und wieder ergeben, haben wir meist mehrere Dialogoptionen, je nach Antwort lösen sie sogar so etwas wie Nebenmissionen aus. Diese wenigen "Quests" sind unspektakulär bis banal. Unvorbereitet wie ich war, hatte ich anfangs noch den leisen Verdacht, dass das Spiel irgendwann ins Horrorgenre wechseln oder sich ein tiefschürfendes Drama entspinnen könnte, aber nada. Wir werfen unsere Briefe ein bzw. bringen unsere Päckchen zur richtigen Türschwelle, plaudern gelegentlich, arbeiten an den Beziehungen zu Freundinnen aus der Jugend oder später Hinzugezogenen, aber Plottwists oder zwischenmenschliche Abgründe tun sich nie auf (wobei es immerhin mehr als ein mögliches Ende gibt). Und wisst ihr was? Das mag ich! Durch das an einem bodenständigen Berufsalltag ausgerichtete Gameplay, die seicht dahinplätschernden Charakterentwicklungen und die nie überfordernden Zusatzaufgaben erlangte ich eine Mischung aus Tiefenentspannung und "One more level"-Syndrom.

Es ist insgesamt alles sehr wholesome. Zum Wohlfühlfaktor trägt freilich das Ambiente bei. Look und Klangteppich sind wirkungsvoll und mit spürbarer Liebe erschaffen worden, wenn auch hier technische Unperfektheit anzuzeigen ist: Hie und da matschige Texturen, zu spät aufpoppende Kulissen, plötzlich verschwindende Figuren, Staus ohne ersichtliche Ursache (Unfälle, Fahrzeugschäden oder Kollisionen mit Passanten sind übrigens nicht vorgesehen) und fehlerhafte Lippenbewegungen trüben das Erlebnis ein wenig. Einmal musste ich mich sogar ärgern: als ich in einem Graben neben einer Hütte stecken blieb und der letzte Speicherstand zwei Spieltage zurück lag. Manuelles Speichern sei also empfohlen. Für wen solche Low-Budget-Konsequenzen hinnehmbar und Handlung und Überraschungen nicht die Prioritäten bei einer "Lebenssimulation" sind, der sollte "Lake" unbedingt eine Chance geben.

Dienstag, 12. April 2022

Die drei ??? und der Geisterfinger

Ich mag mein Google-Phone, aber eine Sache wurmt mich, seit ich das Pixel 3a besitze.
Es hat auf der Rückseite einen Fingerabdrucksensor. Über diesen kann ich das Telefon entsperren, sowohl mit dem linken als auch dem rechten Zeigefinger, das habe ich ihm beigebracht. Die Trefferquote, mit der meine Fingerspitze wiedererkannt wird, liegt im Tagesmittel bei ... ich würde sagen 60 Prozent. Sie schwankt nämlich, und zwar geheimnisvollerweise dahingehend, dass die Identifizierung in den Morgenstunden so gut wie gar nicht klappt. Ich wache auf, greife nach dem Handy, drücke eine der zwei möglichen Fingerkuppen auf den Entsperrkreis und scheitere daran, dem Gerät klarzumachen, dass ich ich bin. Nicht nur einmal, sondern oft zweimal und manchmal sogar bis zur Meldung "Zu viele Versuche, bitte später noch einmal versuchen". (An diesem Punkt kann ich immer noch per Musterzeichnung zur Benutzeroberfläche gelangen.)
Woran liegt das? Ich vermute mal, technikseitig ist dem Pixel 3a nichts vorzuwerfen, ja ich hätte gar nicht erwähnen sollen, um was für ein Telefon es sich handelt. Vorstellbar ist weder, dass das Handy nach dem "Schlafen" noch nicht "fit" genug für die User-Identifikation ist, noch dass das Google-System sich aufgrund eines versteckten Firmware-Befehls weigert, mir zu bestimmten Zeiten Zugriff zu gewähren, nach dem Motto: "Es ist noch zu früh für Doomscrolling!"
Daher stelle ich die Hypothese auf, dass menschliche Fingerabdrücke am Morgen noch nicht zu ihren "Normalmustern" zurückgekehrt sind. So wie unsere Füße zum Nachmittag hin "wachsen", verformen sich unsere – Achtung, herrliches Wort: – Fingerbeeren über Nacht vielleicht dergestalt, dass nicht jede Linie, jede Papillarleiste an ihrem vorgesehenen Platz ist.
Wer erforscht's?

Sonntag, 10. April 2022

Wochenend-Quiz: Auflösung

a) Jörg Pilawa

b) Lady Gaga

c) Natalie Portman

d) Thomas Müller

Samstag, 9. April 2022

Wochenend-Quiz

Welche Prominenten sind hier als Karikaturen zu sehen?

(Quelle: Abreißkalender)

a) 

b) 

c) 

d) 


Mittwoch, 6. April 2022

Torsten testet Nachahmerprodukte (Doppelausgabe)

Ohne viel Federlesens und -lassens sei die Wertung für die folgenden zwei Produkte vorweggenommen: 7/10 Punkten.

Zum einen braucht sich der simpel benamste Knusperriegel von Ja! mit seinem selbstbewusst neben das Fairtrade-Siegel gesetzten Nutri-Score ("E") nicht hinter dem offensichtlichen Vorbild zu verstecken, i.e. der gegenwärtig in vier Varianten (Nuss, Erdnuss, Dark und Kokos) erhältliche Knoppers-Riegel. Mit diesem 2017 gelaunchten Storck ist Snack, äh: Snack ist Storck der große Wurf gelungen; es gibt in meinen Augen auf dem deutschen Schokoriegel-Markt kaum etwas Famoseres. Manchen sind die damit konkurrierenden Hanuta-Riegel zwar noch lieber, aber das ist eine Glaubensfrage, die für mich längst zugunsten von Knoppers beantwortet ist. Und dann kommt einfach mal das gute alte "Ja!" daher und schleudert für 50 Cent weniger ein Imitat in die Discounter-Regale, das dem nicht übermäßig gehobenen Nuss-Milchcreme-Jieper aufs Lobenswerteste Genüge tut. Chapeau!
Doch weh! Aus den meisten der erwähnten Regale ist der Schmaus inzwischen verschwunden. In "meinen" Rewe-Filialen sind die Knusperriegel jedenfalls zum Zeitpunkt dieser Niederschrift nicht zu finden. Schwelt da etwa ein Markenrechtsstreit?


Auch nicht von der Bettkante zu schubsen und auf dem Schlafzimmerteppich breitzutreten sind die Donut-Ringe von Rewe Beste Wahl. (Nein, ich schreibe nicht "Donut Ringe", sowenig wie ich "Knusper Riegel" schreibe.) Es handelt sich um eine nur in Nuancen, die zu verbalisieren mir schwerfällt, von der Vorlage abweichende Knabberei-Nachahmung oder von mir aus auch Co-Innovation.
"Aber Momentchen!", werden nun einige rufen, die noch einmal meine Rezension der Funny-frisch-Donuts durchgegangen sind. "Wieso bekommen die Rewe-Ringe 7 Punkte, während das Original mit lediglich 6,5 Punkten abgewatscht wurde?" Ganz einfach: Beim Bewerten eines Nachahmerproduktes lege ich das, was nachgeahmt werden soll, zugrunde und teste primär, wie nah es an dieses herankommt, unabhängig davon, wie hoch die Qualität des Vorbildes mir erscheint. Insofern sind diese Tests objektiver als "reine" Lebensmittel-Ersturteile. Tja, und da muss ich eben sagen, dass die "Donut-Ringe" (ist das nicht tautologisch?) ihrem eigenen Anspruch gerecht werden. So regelmäßig kaufen wie beispielsweise Erdnussflips werde ich aber beide nicht.  

 

Montag, 4. April 2022

Demnächst als Direct-to-VHS

The Long Night 2
Das bizarre Wochenende eines wahnsinnigen Paares nimmt eine ruhige Wendung, als eine apokalyptische Sekte und ihr hingebungsvoller Führer kommen, um eine albtraumhafte Prophezeiung zu erfüllen.

The Long Night 3D
Das apokalyptische Wochenende eines ruhigen Paares nimmt eine albtraumhafte Wendung, als eine wahnsinnige Sekte und ihr bizarrer Führer kommen, um eine hingebungsvolle Prophezeiung zu erfüllen.

The Long Ni4ht
Das wahnsinnige Wochenende eines albtraumhaften Paares nimmt eine hingebungsvolle Wendung, als eine ruhige Sekte und ihr apokalyptischer Führer kommen, um eine bizarre Prophezeiung zu erfüllen.

Hausaufgabe: Schreibe weitere Fortsetzungen! Wie viele verschiedene Inhaltsangaben sind möglich?

Samstag, 2. April 2022

Serientagebuch 03/22

01.03. Bodyguard 1.04
Ordinary Joe 1.08
Twelve Monkeys 1.10
02.03. Bodyguard 1.05
Family Guy 20.12
03.03. The Simpsons 32.12
Bodyguard 1.06
04.03. Ordinary Joe 1.09
Person of Interest 2.20
Doctor Who (Classic) 15.2.1
Doctor Who (Classic) 15.2.2
Doctor Who (Classic) 15.2.3
Doctor Who (Classic) 15.2.4
07.03. South Park 25.04
The Simpsons 33.13
Matrjoschka 1.01
Matrjoschka 1.02
Twelve Monkeys 1.11
08.03. Ordinary Joe 1.10
Person of Interest 2.21
Matrjoschka 1.03
12.03. Family Guy 20.13
14.03. South Park 25.05
Person of Interest 2.22
Matrjoschka 1.04
Matrjoschka 1.05
15.03. The Responder 1.01
16.03. This Is Us 6.07
The Simpsons 33.14
The Responder 1.02
Twelve Monkeys 1.12
18.03. Ordinary Joe 1.11
The Responder 1.03
20.03. South Park 25.06
The Responder 1.04
Doctor Who 13.01
22.03. The Responder 1.05
Family Guy 20.14
Twelve Monkeys 1.13
23.03. This Is Us 6.08
Matrjoschka 1.06
Matrjoschka 1.07
Matrjoschka 1.08
24.03. Doctor Who 13.02
25.03. Ordinary Joe 1.12
The Simpsons 33.15
28.03. Family Guy 20.15
29.03. Doctor Who 13.03
30.03. Ordinary Joe 1.13
The Simpsons 33.16

Uff, dann wollen wir mal ... Seht mir nach, dass ich bei der Fülle der Programme nicht bei jedem einzelnen in die Tiefe gehen kann.

Schon jetzt einer der Höhepunkte meines Serienjahres ist Bodyguard, eine Miniserie aus dem Jahr 2018, in der ein Kriegsveteran (Richard "Robb Stark" Madden) als Personenschützer in den Dienst der britischen Innenministerin (Keeley Hawes) eingesetzt wird. Erdacht und geschrieben wurde "Bodyguard" von "Line of Duty"-Schöpfer Jed Mercurio, und das merkt man in jeder Minute. Nicht ganz so vertrackt wie Letztgenanntes, spielen doch auch hier Intrigen und Verschwörungen eine tragende Rolle, und allein die erste Viertelstunde der Pilotfolge durchquirlt gehörig das Adrenalin.

An "Line of Duty" hat mich teilweise auch The Responder erinnert, denn eine (angebliche?) Korruptionsaffäre bei der Polizei (hier: Liverpool) hat dafür gesorgt, dass ein degradierter Bobby zu den undankbarsten, meist nächtlichen Einsätzen am Rande der Gesellschaft geschickt wird. Neben dem nervenzehrenden Dienst plagen den Responder familiäre Sorgen so wie eine aus dem Ruder laufende Drogengeschichte, es geht um falsche Freunde, Dämonen der Vergangenheit, Außenseiter; Verlierer, Vertrauen, Verrat. Harter Stoff. Mit Martin Freeman in der Hauptrolle ist der Fünfteiler prominent besetzt, aber auch der Neben-Cast braucht sich nicht zu verstecken. Eine zweite Staffel wurde für 2023 bestellt.

Erst kurz bevor die 25. (!) Staffel von South Park startete, habe ich gelesen, dass man die vier in unregelmäßigen Abständen gesendeten extra langen Spezialfolgen nachträglich zu einer "Season 24" erklärt hat – ähnlich wie es mit der 5. Staffel von "Futurama" gehandhabt wurde. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich natürlich festgehalten, wann ich die "Pandemic Specials" angeschaut habe, und eine Rezension dazu verfasst.
Die neuen sechs Episoden – welche diese Staffel zur bislang kürzesten machen – haben mich jedenfalls mindestens genau so prächtig amüsiert wie die Spezialfilme, wobei mir die zweite ("The Big Fix") am besten gefallen hat. Dass diesmal endlich wieder auf eine durchgehende Handlung verzichtet wurde, entpuppte sich als Gewinn.

Als Gurke entpuppte sich hingegen die direkt nach Ausstrahlung der ersten Staffel abgesetzte Dramaserie Ordinary Joe, in die ich wegen ihrer Prämisse einige Hoffnung gesetzt hatte. Es geht um einen Highschool-Absolventen, der sich am Tage seiner Abschlussfeier entscheiden muss, welchen Weg er beschreitet: Soll er mit seiner besten Freundin zusammenkommen und unter den Augen ihres Vaters Medizin studieren, soll er in die Fußstapfen seines am 11.9.2001 umgekommenen Vaters treten und Polizist werden, oder soll er eine musikalische Karriere anstreben? In drei "Was wäre, wenn ...?"-Szenarien springen wir nun zehn Jahre in die Zukunft des jungen Mannes, oder besser: in alle drei möglichen Zukünfte.
Was eine spannende Mischung aus "This Is Us" und Paralleluniversums-Spaß hätte werden können, bleibt trotz punktueller Dramatik leider bestenfalls belanglos, oft öde und gipfelt schlimmstenfalls in Fremdschäm-Momenten. (Ich bin zu faul, Beispiele zu liefern.) "Ordinary Joe" wurde entwickelt von Russel Friend und Garrett Lerner, die maßgeblich für "Doctor House" verantwortlich waren. So unrealistisch das Krankenhaus-Treiben bei "House" oft dargestellt wurde*, mit so weltfremdem Blick wird hier das Leben des "kleinen Mannes" gezeichnet, dem die Serie qua Titel sich zu widmen vorgibt. Talk about Hollywood elites! Ich meine: Jeder der drei Joes ist nur zehn Jahre nachdem er die Schule beendet hat, was Anständiges geworden, Arzt, Polizist oder Rockstar, quartum non datur! Zitat dazu aus dem guten Something-Awful-Thread "Media that didn't age well": "I think it's funny that the premise is 'A person's life could branch off in infinite directions and we're going to illustrate that by going with the three most over represented jobs in TV: a cop, a doctor, and an entertainer.'" Und dass der/die durchschnittliche amerikanische Student/in mit einer mindestens fünfstelligen Schuldensumme ins Berufsleben startet, wird auch unter den Tisch gekehrt.
Ugh, was für eine Zeit(achsen)verschwendung!
(* Es wird ja oft geschrieben, dass man die glaubwürdigste Repräsentation von Klinikalltag ausgerechnet in einer Comedyserie findet: bei "Scrubs".)

Noch nicht zu 100 % "abgeholt", wohl aber angefixt hat mich Twelve Monkeys. Die vier Staffeln, die lose die Handlung des gleichnamigen Films von 1995 nacherzählen, sollen nach Expertenmeinung zum Besten gehören, was der Sender SyFy je hervorgebracht hat, oft in einem Atemzug genannt mit "Continuum", für das ich mich allerdings nicht begeistern konnte. Aber da ich Zeitreise-Plots bekanntlich liebe, sehe ich gute Chancen, dass ich dranbleibe. Bis jetzt wurde es noch nicht allzu synapsen-verknotend, dennoch clever, überraschend und kompromisslos. Schauspielerisch darf man hier nicht die erste Liga erwarten (eine wiederkehrende Figur ist regelrecht peinlich), aber die unverbrauchten Gesichter gewinnt man irgendwann lieb.

Neben Paralleluniversen und Zeitmaschinen hat mich diesen Monat noch eine dritte Temporal-Tohuwabohu-Trope beschäftigt. Das gute (und alte, um nicht zu sagen überstrapazierte – ich berichtete) "Murmeltier"-Prinzip wird in Matrjoschka (OT: Russian Doll) auf erfrischende Weise durchgespielt. Die Variation der Zeitschleifen-Falle, die ich, so wie sie im Film "Palm Springs" (zum ersten Mal?) etabliert wurde, habe ich damals wegen Unausgegorenheit und logischer Mängel kritisiert; hier ergibt diese Variation jedoch Sinn. Dazu gesellt sich ein Quentchen Humor, was sich gewiss dem Umstand verdankt, dass Amy Poehler als eine von drei Showrunnerinnen fungiert.
Dank der Knackigkeit (acht Episoden à ca. 30 Minuten) habe ich den Mix aus Mystery und Dramedy genussvoll weggebinget. Minuspunkt: Mir persönlich waren die meisten Figuren herzlich unsympathisch, mit Charlie Barnett (der zufällig auch zum Ensemble von "Ordinary Joe" gehörte) als bemerkenswerte Ausnahme.

Person of Interest werde ich wahrscheinlich umfassend würdigen, wenn ich alle fünf Staffeln beendet habe, also in circa hundert Jahren. Warum ich mir mit dieser Serie so viel Zeit lasse, verstehe ich selbst nicht. Vermutlich sind es die sich verändert habenden Sehgewohnheiten: Solche "Fall der Woche"-Reihen mit über 20 Folgen pro Season und nur Ansätzen eines übergreifenden Handlungsbogens gibt es halt kaum noch. Qualitativ habe ich an dieser bereits 2016 abgeschlossenen Thrillerserie indes nichts auszusetzen, und tatsächlich ist mir der "große" Plot gar nicht so wichtig (Hat hier jemand "Akte-X-Mythology arc" gesagt?). Vieles an diesem Procedural macht einfach Spaß, seien es die distanziert und zugleich wie unsere Busenfreunde wirkenden Hauptfiguren, sei es die Musik von Ramin Djawadi (das Abspann-Thema muss ich mir jedes Mal anhören!), seien es die herrlichen Gastauftritte, die bestimmt zum Teil auf J.J. Abrams' Kappe gehen (Ken "Miles" Leung), sei es die ganze Brisanz des Themas der Totalüberwachung, das anno 2022 freilich wie ein Problem von vorgestern erscheint, der Show aber während ihrer Erstausstrahlung den Eindruck gegeben haben dürfte, ihrer Zeit voraus zu sein.

Nach dem (hervorragenden) Vierteiler "Horror of Fang Rock" war das direkt darauf folgende Doctor Who-Serial erst das zweite mit dem Vierten Doktor, das ich sah. Dabei gilt Tom Baker doch als die Inkarnation des Doktors schlecht hin und war er derjenige, der die Figur am längsten verkörpert hat! "The Invisble Enemy" ist insofern ein kleiner Meilenstein, als es den nicht-menschlichen Companion K9 einführt, und was soll ich sagen? Ich habe mich in den Roboterhund sofort verliebt, was wahrscheinlich seinerzeit vielen Zuschauern so ging, weswegen das Tierchen hier nicht seinen letzten Auftritt hat (klassischer Fall von "Cousin Oliver Syndrome"). Tom Bakers Doktor konnte ich bisher noch nicht vollständig ins Herz schließen – Patrick Troughton bleibt mein Lieblings-Doc der Classic-Ära –, aber ich habe ja auch noch nicht die als Highlights geltenden Folgen "City of Death" und "The Talons of Cheng-Wiang" nachgeholt.
Die Handlung von "The Invisble Enemy" könnte ich, wird mir gerade klar, gar nicht nacherzählen. Damit hat sie etwas mit der 13. Staffel der neuen Serie gemein, aber das soll uns beim nächsten Mal beschäftigen.

Guck an, jetzt ist es doch wieder mehr Text geworden, als ich gedacht hätte ...