Bei Manufactum bekam ich es heute mit einem Verkäufer in der Ausbildung zu tun, der offenbar nicht nur seinen ersten Tag, sondern seine erste Minute hatte. Ich wollte meine Ware bar zahlen, was bereits für Unsicherheit sorgte. "Wie ging das noch mal mit den Scheinen?", fragte der Kaufmann in spe seine Kollegin. Die zeigte ihm den entsprechenden Knopf auf der Kasse, der von mir gezahlte Betrag wurde eingegeben, die Wechselgeldlade öffnete sich. Der Azubi händigte mir meine Ware sowie die Quittung aus. Ich hielt inne. "Das Rückgeld noch", soufflierte ihm die Kollegin. Er überreichte mir das Wechselgeld, um Entschuldigung bittend: "Ich bin neu hier." – "Das merkt man. Dann setzen Sie sich mal schön auf den Hosenboden, junger Mann! Lehrjahre sind keine Herrenjahre", ... sagte ich natürlich NICHT. Gänzlich unpikiert gab ich mein Verständnis zum Ausdruck, indem ich meine Miene zu etwas formte, das trotz Mund-Nase-Bedeckung hoffentlich als Lächeln zu erkennen war. Lernenden soll man keine Vorwürfe machen, schon gar nicht für Unwissen oder sympathische Verpeiltheit. Viel tadelnswerter sind doch Lustlosigkeit, Spiegelfechterei und Pampigkeit vonseiten jener, die solche Jobs schon seit Jahrzehnten machen.
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