01.08. Traces 2.01
Traces 2.02
Better Call Saul 6.09
02.08. Traces 2.03
07.08. Traces 2.04
08.08. Better Call Saul 6.10
Better Call Saul 6.11
09.08. Westworld 4.06
12.08. Traces 2.05
15.08. Traces 2.06
17.08. Better Call Saul 6.11
Better Call Saul 6.12
18.08. Westworld 4.07
19.08. Westworld 4.08
20.08. The Old Man 1.01
The Old Man 1.02
21.08. House of the Dragon 1.01
The Big Bang Theory 12.01
The Big Bang Theory 12.02
23.08. Saxondale 1.01
Saxondale 1.02
Saxondale 1.03
The Old Man 1.03
24.08. Saxondale 1.04
Saxondale 1.05
25.08. Saxondale 1.06
Saxondale 1.07
Torchwood 3.01
Torchwood 3.02
26.08. Torchwood 3.03
The Old Man 1.04
28.08. Torchwood 3.04
The Big Bang Theory 12.03
29.08. House of the Dragon 1.02
Torchwood 3.05
30.08. The Old Man 1.05
Dass ein Prequel einen größeren Umfang erhält, in diesem Fall: exakt eine Episode mehr als die Mutterserie, mag manchem "unrichtig" erscheinen, ich zumindest hatte zunächst die Sorge, hier könnte eine Kuh über die Maßen gemolken werden. Aber! Erstens war Better Call Saul mehr als ein Prequel zu "Breaking Bad", sondern zum Teil eine Parallelerzählung und in den letzten Folgen ja sogar ein Epilog, zweitens setzten bei mir selbst nach fünfeinhalb Staffeln keine Ermüdungserscheinungen ein. Für viele, mit denen ich mich über den Saul-Ableger unterhalten habe, übertraf dieser die Originalreihe qualitativ sogar noch. So weit möchte ich nicht gehen. Die Spannung von "Breaking Bad" hat mich seinerzeit mehr als einmal SCHREIEN lassen und sicherte dieser Serie einen Platz in meiner All-time-Top-3. "Better Call Saul" schafft es aber locker in die Top 10 und wird mir als gediegenes, tonal breiter gefächertes Meisterstück in Erinnerung bleiben, als Drogenkrimi, Anwaltsfarce, Gaunerdrama. Und mit "Breaking Bad" hat es, als Gesamtwerk betrachtet, vor allem eins gemein: ein perfektes Ende.
Ach ja, Westworld ging nach einer gefühlten Ewigkeit auch weiter. Gute Güte, als die dritte Staffel lief, hieß Thandiwe Newton noch "Thandie"! Ob die High-Prestige-Serie nun abgeschlossen ist oder noch eine fünfte, sechste oder zehnte Season spendiert bekommt, ist mir indessen schnuppe. Ich bin durch damit. Hatten die ersten beiden Staffeln wenigstens noch vergnügliche Mindfucks zu bieten (auch wenn diese in 90 % der Fälle auf "Mensch XY war die ganze Zeit ein Host!" hinausliefen) und war die dritte zwar vollkommen bonkers, aber zumindest in ein frisches Szenario verlegt worden, haben mich die letzten acht Episoden immer mehr gelangweilt, und das ist in diesem Genre fatal. Ich möchte nicht ausschließen, dass die Langeweile meiner Begriffsstutzigkeit geschuldet war; ich gebe zu, dass ich diesem auf mehreren Zeit- und Realitätsebenen spielenden Mystery-Western nicht durchgängig folgen konnte, obwohl ich brav sämtliche YouTube-Recaps von "Heavy Spoilers" angeschaut habe (denen ich entnommen habe, dass man sich hier in Hülle und Fülle dreist bei den "Matrix"-Filmen bedient hat).
Was mich von Anfang bis Ende am meisten genervt hat, war die Figurenzeichnung. Mit keinem der Charakter konnte ich irgendwie mitfühlen oder -fiebern, da sie, ob Mensch oder Roboter, allesamt sagenhaft unsympathisch waren. Einige wenige hat man (wegen ihrer Darsteller, Jeffrey Wright zum Beispiel) gern gesehen, aber weil sie so hässlich geschrieben waren, dachte ich permanent nur 'Boah, dann sterbt halt endlich ...'. Keine zwei Personen können sich am Getränkeautomaten begegnen, ohne einander "Fuck you!" ins Gesicht zu schnauzen. Was sagt das über die Autoren aus?
Lob soll allerdings ausgesprochen werden, wo es fällig wird. Die große Stärke von "Westworld" war und ist die Musik von Ramin Djiwadi. Einfach unglaublich, wie hier jede Note passt und sich in einen wahrlich treibenden, beseelten Soundtrack einfügt, den man sich auch hinterher immer wieder (als Arbeitsbegleitung etwa) anhören kann! Mein zweiter Pluspunkt geht an Produktionsdesign und Ausstattung. Die Sets sind schlicht und ergreifend kinoreif, die Wildwest-Stadt schindet ebenso Eindruck wie die futuristische Megacity von Staffel 3f. Man muss vor HBO schon den Cowboyhut ziehen, dass sie derart viel Geld in eine Show stecken, die niemand guckt.
Mit Traces wurde überraschend ein britisches Forensik-Drama fortgesetzt, das ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. In den ersten zwei Folgen laufen zwei Handlungsstränge nebeneinander her, von denen einer die losen Enden der ersten Staffel aufrollt und dann radikal abschneidet (man verzeihe mir die schiefen Metaphern), inklusive dem Herausschreiben zweier Hauptfiguren. Das wirkte ebenso obstruktiv wie die aufgesetzten persönlichen Konflikte einiger Agierender. Der in Schottland angesiedelte Krimi um Sprengstoffattentate und sog. Incels ist nicht herausragend, aber auch nicht unspannend, zudem mit fähigen Leuten besetzt (Laura Fraser, Martin Compston, Jennifer Spence).
Um im UK-TV zu bleiben, seien ein paar Worte zu meinem obligatorischen Geheimtipp des Monats verloren: Saxondale. Ein paar Worte bloß, weil Oliver Nagel vom Britcoms-Blog bereits 2010 (!) seine Meinung über diese Sitcom von 2006 (!) losgeworden ist. Ich kann sein Urteil nicht unterschreiben, mir hat "Saxondale" getaugt, sowohl hinsichtlich des character-driven Humors als auch der ausgefeilten Dialoge. Allerdings mag meine Begeisterung daher rühren, dass ich mit Steve Coogans Œuvre kaum vertraut bin, wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Außer "Happyish" kenne ich nichts! Im Vergleich zu den Kultstatus erlangt habenden "Alan Partridge"-Serien stinken die Alltagsabenteuer des Tommy Saxondale womöglich gehörig ab.
UK zum Dritten. In Staffel 1 und 2 des "Doctor Who"-Ablegers Torchwood hatte ich nur sporadisch im linearen Fernseh reingeschaut. Was ich sah, empfand ich als kurzweilig, aber keineswegs als Pflichtprogramm. Doch immer wieder las ich Aussagen à la "Wenn du das Beste von 'Torchwood' sehen willst, nimm dir die 3. Staffel vor und lass alles andere weg". Wie gut, dass es ebenjene als Import-DVD in der Frankfurter Zentralbibliothek gab (übrigens genau wie "Saxondale")!
Der Fünfteiler "Children of Earth" ist tatsächlich nicht nur das "Erwachsenste", was das Whoniverse je hervorgebracht hat, sondern überhaupt innerhalb dessen etwas ganz Besonderes.