Dienstag, 6. September 2022

Corrigenda

Es mag schockieren, aber es ist ein Fakt, dass in diesem Blog mitunter Halbgares, Unwahres, Fehlerhaftes veröffentlicht wird. Diesen Fakt offen auszu"sprechen" zeugt von Größe (meinerseits). Tipp- und andere kleinere Fehler korrigiere ich, sobald sie mir auffallen, ohne viel Federlesens – in einem Blog geht das ja angenehm problemlos –, und ein einziges Mal habe ich einen Post, der aufgrund einer irrigen Annahme entstanden war, vollständig gelöscht. Nachdem mir nun kürzlich beim Podcasthören gleich zwei mittelschwere Ausrutscher aus der Vergangenheit klargeworden sind, ist es Zeit für entsprechende Richtigstellungen.

1.) Über M. Night Shyamalans "Old" schrieb ich am 14. Mai dieses Jahres: "[...] zumal die Mimen wie frisch an der Schauspielschule eingeschrieben wirkten; einzig Rufus Sewell ('The Man in the High Castle') brachte ein wenig Professionalität rein, zumindest in jenen Szenen, in denen das Drehbuch ihm keine andere Wahl ließ, als sich wie ein Clown aufzuführen." Ich muss Abbitte leisten für die (über Bande geäußerte) Einschätzung, der Cast dieses Films bestehe fast ausschließlich aus Laien und Unbekannten. In der Besprechung des Cracked Movie Club (dem Kino-Podcast von Cracked.com) wird nämlich mehr als einmal darauf hingewiesen, dass sich das Ensemble aus durchaus erfahrenen und verdienten Schauspielerinnen und Schauspielern zusammensetzt: Den mexikanischen Hauptdarsteller Gael García Bernal hätte ich aus "Babel" oder "Casa de mi Padre" kennen können, zudem hat er in "Mozart in the Jungle" und "Amores Perres" mitgespielt; die Luxemburgerin Vicky Krieps ist international im Geschäft ("Colonia Dignidad", "A Most Wanted Man" u.v.m.); den preisgekrönten Alex Wolff habe ich in "Hereditary", "Boston" und "Pig" gesehen; Abbey Lee war in "Mad Max: Fury Road" und der Serie "Lovecraft Country" dabei; Nikki Amuka-Bird hat in etlichen britischen Produktionen mitgewirkt, nicht zuletzt in "Doctor Who" und "Torchwood"; Embeth Davidtz ist seit 1989 im Geschäft und hat so unterschiedliche Titel wie "Schindlers Liste", "Bridget Jones" und "Armee der Finsternis" in ihrer Filmographie stehen.
Dass ich den Großteil dieser Leute nicht kannte, war also zu gleichen Teilen Ignoranz, Gedächtnislücken und Zufall geschuldet. Und ihr amateurhaftes Spiel ist auf Drehbuch und Regie zurückzuführen.

2.) Hinsichtlich der deutschen Untertitel des 1933 spielenden anglo-kanadischen Films "The Saddest Music in the World" bemäkelte ich, dass "the Great War" darin stets als "Erster Weltkrieg" auftaucht. Ich gehe mit dieser Übersetzung zwar immer noch nicht d'accord, zumal es eine kanadische Publikumszeitschrift war, die zur Verbreitung der Bezeichnung Great War bzw. "Großer Krieg" nicht nur in der englischsprachigen Welt beitrug. Durch die Omnibus-Episode 321, "The War Before This One", erfuhr ich aber, dass man in manchen Kreisen schon vom "Ersten Weltkrieg" gesprochen hat, bevor der zweite überhaupt erahnbar war. Die Ordinalzahl sollte nicht auf eine Position in einer fortlaufenden Liste von Weltkriegen hindeuten, sondern die "Erstmaligkeit", die unprecedentedness dieses singulären Ereignisses ausdrücken, i.S.v. "das ist der erste Krieg, der auf dem ganzen Erdenrund ausgefochten wird".
Desweiteren möchte ich mich für die Formulierung "WK II" in dem verlinkten Beitrag entschuldigen. Ich hätt's besser wissen müssen, schließlich war mir dieser Amerikanismus sogar schon einmal von unserer Geschichtslehrerin in einer Klausur rot unterstrichen worden!

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