02.10. Space Force 1.01
Space Force 1.02
03.10. House of the Dragon 1.07
04.10. The Staircase 1.07
The Staircase 1.08
05.10. MacGruber 1.07
MacGruber 1.08
06.10. Sherwood 1.01
Sherwood 1.02
07.10. Mr. Robot 4.05
Mr. Robot 4.06
08.10. Sherwood 1.03
The Simpsons 34.02
12.10. Sherwood 1.04
The Simpsons 34.03
House of the Dragon 1.08
14.10. Family Guy 21.02
17.10. Sherwood 1.05
Sherwood 1.06
18.10. Curb Your Enthusiasm 11.01
19.10. The Simpsons 34.04
20.10. House of the Dragon 1.09
21.10. Curb Your Enthusiasm 11.02
Curb Your Enthusiasm 11.03
24.10. Family Guy 21.03
The Big Bang Theory 12.07
25.10. Curb Your Enthusiasm 11.04
26.10. Mr. Robot 4.07
27.10. The Big Bang Theory 12.08
28.10. Curb Your Enthusiasm 11.05
The Simpsons 34.05
House of the Dragon 1.10
30.10. Space Force 1.03
31.10. The Simpsons 34.06
The Staircase ist die Dramatisierung (gibt es dieses Wort als deutsche Entsprechung zu dramatization eigentlich schon?) einer Dokureihe von 2004 über den Schriftsteller Michael Peterson, dessen Ehefrau im Dezember 2001 bei einem Treppensturz zu Tode kam. Ich bin nicht der größte True-Crime-Fan, aber da ich im Vorfeld außer einer Ein-Satz-Inhaltsangabe nichts über die Geschichte gelesen hatte – was ich jedem empfehle, mir gleichzutun –, gab ich dem Achtteiler eine Chance. Und wie ich belohnt und überrumpelt wurde! Der Fall ist wahrlich spektakulär, es gibt fast in jeder Folge eine verblüffende Wendung. Am Ende steht der Zuschauer vor gleich vier alternativen Tathergängen, die er von einem unzuverlässigen Erzähler gezeigt bekommen hat (und von denen der unglaublichste – und deshalb glaubwürdigste? – in Episode 6 präsentiert wird); ob die endgültige Wahrheit ans Licht kommt, möchte ich nicht verraten, es ist auch gar nicht so wichtig.
Die Causa offenbart einmal mehr die Schwächen des US-Strafrechtssystems, u.a. lernt man eine Idiotie namens Alford plea kennen, die Autorinnen und Autoren bemühen sich aber stets um eine ausgeglichene Darstellung der Umstände und eine realitätsnahe Schilderung juristischer Mechanismen. En passant wird an die beispiellose Verfasstheit Amerikas kurz nach den Anschlägen des 11. September erinnert.
Zu bejubeln ist der Cast: Den Hauptcharakter mimt Colin Firth, der mich hier immer wieder an Matthew Perry erinnert hat; ich glaube, Letzterer könnte Ersteren gut parodieren. Daneben glänzen Sophie Turner (dank Dialektcoach), Juliette Binoche, Toni Collette und Michael Stuhlbarg (den ich nach "Boardwalk Empire" nie und nimmer wiedererkannt hätte). HBO-gemäß wird es stellenweise sexuell und verbal explizit, aber nie so, dass es nerven täte.
Nicht gerechnet hatte ich mit einer irgend gearteten Fortsetzung von MacGruber, nachdem der auf beliebten SNL-Skits basierende Film von 2010 weder seine Produktionskosten einspielen konnte noch Begeisterungsstürme bei Kritik oder Fans hervorrief (außer bei Christopher Nolan). Der NBC-Streamingdienst Peacock hatte dann ein Einsehen bzw. den Mut, genug Geld für acht Episoden locker zu machen, die beinahe nahtlos (mit einem Recap in der Pilotfolge und mit einem entsprechenden Zeitsprung) an die Filmstory anknüpfen. Neben Mit-Schöpfer und Hauptdarsteller Will Forte sind auch Kristen Wiig, Ryan Phillippe und Laurence Fishburne wieder dabei. Handwerklich geht die Action-Comedy als passabel durch, humoristisch konnte sie mich aber selten "abholen". Womöglich bin ich mittlerweile einfach der Gore- und Ekelphase entwachsen.
Fein ist's, wenn man durch eine Serie etwas lernt. Sherwood zum Beispiel hat mir beigebracht, dass der Sheriff von Nottingham ein real existierender Posten ist. Nun gut, es ist heute eher eine der Tourismusförderung dienende zeremonielle Position, aber offenbar dennoch tief genug im Gemeindewesen verwurzelt, um in diesem BBC-Sechsteiler als wichtige Figur, wenn auch nur kurz, aufzutreten. Falls ich je eine Vorstellung davon hatte, wie der Sheriff von Nottingham aussieht, wurde sie hier jäh über Bord geworfen, wobei ich nicht das traditionelle Ornat meine, sondern den Amtsinhaber, der nämlich tollerweise eine Amtsinhaberin ist (of colour zumal). Dass bereits 1931 der erste weibliche Sheriff den Dienst antrat, erfuhr ich durch Wikipedia, denn die Liste der bisherigen Sheriffs lässt sich lückenlos bis ins Jahr 1449 zurückverfolgen!
Mit Robin Hood hat die auf realen Vorkommnissen basierende Geschichte ansonsten nichts zu tun, von einer archaischen Mordwaffe abgesehen. Vielmehr geht es um die tiefen symbolischen Gräben, die der Britische Bergarbeiterstreik in ein nicht namentlich genanntes mining village gerissen hat, und das war das Zweite, was ich dank "Sherwood" gelernt habe: welche gesellschaftlich-sozialen Auswirkungen ebenjener Streik im Vereinigten Königreich zeitigte. Das in der Serie oft vorkommende Slangwort scab für Menschen, die sich damals nicht an den Streiks beteiligten, gilt bis heute als extrem verletzendes Pejorativum.
Es war nicht das eindringlichste rurale Krimidrama, das ich je sah, aber nicht nur aufgrund der angesprochenen Wissensmitnahme-Effekte wusste "Sherwood" zu gefallen. Zum rundweg soliden Ensemble gehören David Morrissey, Robert Glenister ("Hustle"), Adeel Akhtar ("River", "Utopia") und Mark Addy.
Und mit Mark Addy, der in der ersten Staffel von "Game of Thrones" eine Hauptrolle innehatte, habe ich die perfekte Überleitung zu deren hitzigst antizipiertem Prequel House of the Dragon. Viel habe ich gar nicht anzumerken. Meine Erwartungen wurden übertroffen, ich fühlte mich ab der ersten Minute wie zu Hause angekommen. Da ich die Buchvorlage nicht kenne, konnte ich mich der Handlung mit all ihren Volten und Schockmomenten genussvoll hingeben. Jener Vorlage geschuldet ist freilich die Chronikhaftigkeit der zehn (angenehm langen) Episoden: Man bekommt die aufregende Historie des Hauses Targaryen in epischer Breite und aus verschiedenen Perspektiven vorgelegt, alles ist herrlich GRRM-typisch rau, pointiert und komplex, aber wenn die erzählte Zeit sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, bleibt es nicht aus, dass manches gehetzt wirkt, auch wenn HotD sich – gerade im Vergleich zu den letzten GoT-Staffeln – löblicherweise viiiel Zeit lässt und das Tempo dort drosselt, wo es der Gewichtung ausgewählter Events zupass kommt. Dann gibt es aber wieder von einer Folge auf die nächste einen harten Cut (wenn auch deren nur insgesamt vier, und in Season 2 soll ganz damit Schluss sein), und man muss sich an ein Dutzend neuer Gesichter gewöhnen und sich gewisse Ereignisse aus mündlicher Rekapitulation durch die Figuren oder implizit erschließen. (Am besten liest man eh direkt im Anschluss die Zusammenfassungen in der GoT-Wiki oder sieht sich die Analyse-Videos von "Heavy Spoilers" oder "Screen Crush" an.) Die Konsequenz war, für mich zumindest, dass ich hier, ganz anders als in der Originalserie, keinen Lieblings-Charakter hätte benennen können. Das wäre dann aber auch mein einziger dickerer Kritikpunkt. Effekte, Dialoge, Musik, Kostüme und Locations sind wie zu erwarten erste Sahne.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen