Ende 2022 haben gleich zwei von mir verehrte Internetpersönlichkeiten über ihre Mammut-Scan-Projekte geschrieben (damit ist nicht gemeint, dass Mammuts eingescannt werden; aber "Scan-Mammut-Projekte" schien mir noch unverständlicher zu sein): Kathrin Passig digitalisiert 15.000 Dias aus dem Nachlass ihres Vaters, Torsten Dewi scannt ganze Jahrgänge mehrerer Zeitschriften.
Das hat mich inspiriert. Zwar besitze ich nichts, was der Digitalisierung lohnte, aber Freude am Ordnen, Archivieren und Verwalten habe ich allemal. Und so habe ich vor kurzem damit begonnen, jeden Ort, zumindest jeden Ort von Interesse, an dem ich seit 2002 gewesen bin, auf Google Maps zu markieren. Die so entstehende Karte mit Geodaten aus 20 Jahren wird am Ende eine beachtliche Dichte haben, sie ist schon jetzt gewaltig: Ich bin, chronologisch rückwärts, erst im April 2022 angekommen und habe bereits 199 Orte eingetragen. Gelegentlich bin ich mir nicht sicher, wann ein "Ort von Interesse" ein solcher ist. Bin ich in einer Kleinstadt, die den Ausgangspunkt einer Wanderung darstellte, an einem mittelalterlichen Türmchen vorbeigekommen, ist dieser dann wert, markiert zu werden? Hier entscheide ich nach Bauchgefühl.
Warum überhaupt seit 2002? Nun, seit diesem Jahr trage ich meine Erlebnisse, Erledigungen und Ausflüge in Tagesplaner ein. Dass das irgendwann einen Nutzen haben würde, wusste ich von Anfang an! Die kalendarische Spurensuche verspricht anregend (und rätselhaft) zu werden. Schade, dass Google Maps am Ende nicht wird ausrechnen können, welche Strecke ich während dieser rund 20 Jahre zurückgelegt habe. Für 2022 hat Google ermittelt, dass ich 14.012 km in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie immerhin 2.299 km im Auto verbracht habe und 1.093 km zu Fuß gegangen bin.
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