For Whom the Bell Tolls von Ernest Hemingway hat eine Neuübersetzung erfahren. Der 1940 erschienene Kriegsroman heißt auf deutsch nach wie vor "Wem die Stunde schlägt", von der ersten und bis vor kurzem einzigen Übersetzung von 1942 unterscheidet sich Werner Schmitz' Fassung indes nicht nur in Feinheiten, wie ich am Montag in der Süddeutschen Zeitung las. Leider versäumte ich es, den Artikel, den es online nur bezahlbeschrankt gibt, abzufotografieren, an den Knackpunkt erinnere ich mich aber allzu klar: Der Übersetzer hat sämtliche Schimpfwörter weggelassen. Beziehungsweise ha!, was heißt "weggelassen", er hat sie durch Platzhalter ersetzt, so dass Sätze rauskommen wie "Ich unaussprechlich auf die Milch eurer Väter" (so ist auch der SZ-Beitrag überschrieben). Das ist, mit Verlaub, die hirnrissigste Strategie bei der Übertragung problematischer Ausdrücke, die mir je untergekommen ist. Zumal – auch darauf weist die Süddeutsche hin und gestattet sich eine kritische Kommentierung – rassistische Vokabeln resp. deren deutschsprachige Entsprechungen anstandslos beibehalten worden sind.
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