In manchen Belangen war ich durchaus das, was man als "aufgewecktes Kind" bezeichnet, aber weiß Gott nicht in allen. Eine Sache, die ich bis in die Grundschulzeit hinein partout nicht begreifen wollte: Geschlechtsdimorphismus im Tierreich. Ich blätterte gerne die illustrierten Tierbücher aus dem elterlichen Bestand durch und sah dabei immer wieder, dass vorgestellte Arten mit zwei Abbildungen vertreten waren, die komplett voneinander abwichen. (Sobald ich zu lesen fähig war, hatte ich sogar schriftliche Beweise dafür, dass es sich jeweils um ein und dieselbe Spezies handelte.) Dann fragte ich meine Mutter oder meinen Vater, warum da zwei offenbar verschiedene Tiere abgedruckt seien. "Das eine ist das Männchen, das andere das Weibchen", bekam ich zur Antwort. Hä? Okay, das eine ist ein Hirschkäfermännchen, aber was für ein Käfer ist das Weibchen? Das so starke Auseinanderklaffen der Phänotypen wollte mir einfach nicht in den Kopf hinein. Erst nach und nach, anhand von berühmten Sexualdimorphismus-Beispielen wie Stockenten oder Pfauen, konnte ich dieses Phänomen nachvollziehen. Peinlich!
PS: Die Schwanzfedern des männlichen Pfaus werden übrigens mit dem mir bis vor kurzem unbekannten Handicap-Prinzip erklärt.
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