Ich bin nicht unbedingt der Auffassung, dass die Menschheit immer dümmer wird. Aber dass den Menschen zunehmend alles ausformuliert und vorgekaut werden muss, dass man sie an die Hand zu nehmen, sie in die Schranken zu weisen hat, ist allüberall wahrzunehmen. Vormals Selbstverständliches muss in Vorschriften gegossen werden. Man kommt ja beim Wandern kaum noch an einer Koppel vorbei, an deren Umzäunung kein Hinweis hängt à la "Bitte die Schafe/Pferde/Ziegen nicht füttern!!! Uns sind in diesem Sommer bereits drei Tiere verreckt. Lassen Sie in Gottes Namen Ihr 'Futter' im Rucksack!"
Eine dieser omnipräsenten verachtenswerten, überteuerten, generischen Zugreiseproviantverkaufsstellen (ich weigere mich, das Wort "Bäckereien" zu verwenden) hat unlängst Orientierungshilfen auf den Boden kleben lassen, damit Vorbeikommende wissen, wo sie sich, wenn sie etwas erstehen möchten, anstellen und wo sie, wenn nicht, weiterziehen sollen. Na klar, warum nicht? Vorher kam es in dem ohnehin ständig überlaufenen Bahnhof wahrscheinlich regelmäßig zu Verknotungen, Doppelschlangen und Behinderungen, garantiert habe auch ich schon mal irgendwo deppert im Weg gestanden. Trotzdem ist die Existenz solcher Markierungen höchst symbolträchtig.
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