Sonntag, 31. Dezember 2023

Jahresausblick 2024

Ja, ist es denn die Möglichkeit?! Die letzte Jahresvorschau habe ich 2018 veröffentlicht, dann wurde alles immer schlimmer und ich hatte keine Lust mehr. Von den vergangenen fünf Jahren war 2023 nun allerdings dasjenige, das ich ... nicht direkt am erträglichsten fand, aber zumindest weniger niederschmetternd als die vier davor. Auf 2024 bin ich darum gespannt genug, dass ich einen sneak peak auf das Jahr des Holz-Drachen (nach chinesischem Kalender) werfen möchte.

Wir feiern 75 Jahre Grundgesetz und 75 Jahre NATO und gratulieren Immanuel Kant zum 300. Geburtstag, Caspar David Friedrich zum 250. Geburtstag, Lord Kelvin zum 200. Geburtstag und Harry Houdini zum 150. Geburtstag. 100 Jahre alt werden/würden: Truman Capote, Jimmy Carter, George H.W. Bush, James Baldwin, Friedericke Mayröcker, Lauren Bacall und Marlon Brando. Es jährt sich ferner zum 200. Mal der Tag der Uraufführung von Beethovens Neunter, vor 500 Jahren erschien das erste evangelische Gesangbuch, und Facebook wird auch schon 20 Jahre alt. Ich überlege, ob ich einen Rewatch meiner Lieblingsserie "Lost" wage, die 2004 ihre Premiere auf FOX hatte.

Traurig beginnt das Jahr, mit der Auflösung der Republik Bergkarabach, deren Visum weiterhin stolz in meinem Reisepass kleben wird. Politisch geht es gewohnt gruselig weiter bzw. könnte es noch gruseliger werden. Gewählt wird bekanntlich in den USA und in Russland, außerdem stehen in Österreich die Nationalratswahl sowie in Sachsen, Brandenburg und Thüringen Landtagswahlen an. Oh, und Europawahl ist auch! Mit den Olympischen Spielen in Paris und der Fußball-EM in Deutschland steht uns zudem ein sportlicher Extrem-Sommer bevor. Für den 8. April ist eine totale Sonnenfinsternis angesetzt, beobachtbar in den USA, Mexiko und Kanada, und am 2. Oktober "können Beobachter in Argentinien und Chile die ringförmige Sonnenfinsternis sehen. Der Mond wird das Zentrum der Sonne verdecken und die Beobachter werden den 'Feuerring' um die Sonne sehen" (starwalk.space). Neid! Dafür dürfen wir zehn Tage später den Kometen C/2023 A3 mit bloßem Auge an der Erde vorbeirauschen sehen.

Zu guter Letzt ist wie gehabt die "Natur des Jahres" abzuklappern. Mit dem Igel als Wildtier des Jahres, dem Kiebitz als Vogel des Jahres, dem Dorsch als Fisch des Jahres und der Kreuzotter als Reptil des Jahres hat man sich auf solide Konsens-Kandidaten geeinigt, wahre Blue Chips der Tierwelt. Ausgefallener sind da schon die Gewinner und Gewinnerinnen in den Kategorien Orchidee (Mücken-Händelwurz), Baum (Mehlbeere), Libelle (Mond-Azurjungfer) und Einzeller des Jahres (Cafeteria-Geißeltierchen). Die Gefleckte Höhlenspinne konnte gleich zwei Titel erringen, sie ist sowohl Spinne als auch Höhlentier des Jahres 2024. Das Kabelbakterium Elektronema, ein Organismus mit tatsächlich stromleitenden Proteinfasern, ist die Mikrobe des Jahres, gekürt von der in Frankfurt am Main sitzenden Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM).

Über und für den Pilz des Jahres freue ich mich am meisten, ist es doch mal wieder ein Tintling: der Schopftintling, dem das Standardwerk "Cook mal Pilze!" ganze vier Seiten widmet. Der auch als Schopfschwamm, Spargelkopf oder Porzellanpilz bekannte Pilz (engl. shaggy inkcap oder lawyer's wig) ist zwar kultivierbar, "mit jedoch geringer Vermarktungsfähigkeit wegen der kurzen Haltbarkeit". Dafür verantwortlich ist ein Phänomen namens Autolyse, "die biochemisch gesteuerte Selbstauflösung der Lamellen. Diese tropfen dann mit den reifen, schwarzen Sporen in die Erde. Dabei rollt sich der Hut nach und nach, an den Rändern beginnend, nach oben schwarz und tropfend auf. Aus der entstehenden schwarzen Flüssigkeit hat man früher eine dokumentenechte Tinte bereitet, was den Tintlingen auch ihren Namen gab". Bei Fund ist "Weiterverarbeitung innerhalb einer Stunde" geboten; Rezepte auf Anfrage.

Im Blog geht es auch im "Jahr der Kamele" (ausgerufen von den VN) munter weiter. Ich habe zwei Ideen für neue wiederkehrende Rubriken, und natürlich gibt es den fünften Teil der Schaltjahr-Fortsetzungsgeschichte. Bis dahin: Guten Rutsch, alles Liebe und reichlich Freude!

Samstag, 30. Dezember 2023

Übersetzungs-Poesie

Kennt ihr das? Ihr lest etwas, das so schlecht übersetzt ist, dass es laut ausgesprochen fast schon wieder schön klingt? In einer Kurzbesprechung des neuen Albums von André 3000 hieß es neulich im Focus:

"Ich schwöre, ich wollte wirklich ein 'Rap'-Album machen, aber dies ist buchstäblich, wohin mich der Wind blies", nennt der Outkast-Rapper einen Titel seines Soloalbums übersetzt [...]

Seit fast zwei Wochen muss ich diese Zeile ständig vor mich hin murmeln: Dies ist buchstäblich, wohin mich der Wind blies.

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Die K-Frage

Eine Frage, die mir schon mehr als einmal gestellt wurde, die ich aber spontan nicht beantworten konnte, kann und könnte, ist: "Kannst du kochen?" Wenn man Kochen als das definiert, was ein ausgebildeter Koch macht, dann: nein. Anhand eines präzise ausformulierten, moderat anspruchsvollen Rezepts etwas annähernd Schmackhaftes zubereiten? Das kriege ich hin.

Bis in die 1980er Jahre hinein bedeutete die Frage, meist von Eltern bzw. Großeltern dem Filius gestellt, wenn er verkündete, jemanden kennengelernt zu haben, etwas ganz Konkretes. "Kann sie kochen?" meinte: Ist die Angetraute in der Lage, ohne Anleitung ein gutbürgerliches Gericht, bestehend aus der deutschen Dreifaltigkeit Fleisch, Gemüse und Sättigungsbeilage, zu kredenzen? Gerade in Hinblick auf die Weihnachtszeit war es unabdingbar, frühestmöglich Klarheit zu schaffen. Der Junge sollte doch was Anständiges vorgesetzt bekommen, so wie es sein Vater von seiner Mutter gewohnt war und dessen Vater von dessen Frau!

Heute verliert die schwammige Frage, ob jemand kochen könne, immer mehr an Bedeutung. Viel aufschlussreicher finde ich ohnehin den Austausch darüber, ob jemand essen kann. Wie und was wer speist, das ist ein soziologischer Mischwald, durch den ich gerne wanderte. Dabei interessiert mich die Kulturtechnik Essen weniger als Distinktionsmarker (Stichwort Bourdieu), sondern hinsichtlich ihrer Wahrnehmung von und ihrem Stellenwert bei verschiedenen Altersgruppen.

Ältere Millennials und jüngere Gen-Xer (Unter-30-Jährige lesen keine Blogs) mögen sich das Essverhalten ihrer Eltern vor Augen führen: Könntet ihr eure Eltern zum Beispiel auf eine Bowl einladen? Würden sie in einer rein veganen Gaststätte auf Anhieb ein Gericht wählen können? Haben sie je Thai-Currypaste und Kokosmilch im Haus, um ein für Menschen meiner Alterskohorte absolut unspektakuläres Standard- (wenn nicht gar Not-)Mahl zusammenzurühren? Nee, oder? Der leicht klassistische Spruch "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" geht somit m.M.n. am Kern vorbei; treffender wäre: "Was der Jungbauer kennt, frisst der pensionierte Landwirt nicht unbedingt". Werten möchte ich das in keiner Weise, mich beschäftigt nur die Vorstellung, ob ich dereinst eine ähnliche Entwicklung durchlaufen werde: dass sich meine gastronomische Experimentierfreude ausschleicht, dass ich irgendwann nur auf Altvertrautes zurückgreife, beim Lebensmitteleinkauf nie aus der Routine ausbreche, dass ich lieber zum guten, alten Inder gehe als in diese neumodischen südkaschmirischen Spezialitäten-Restaurants! Im Moment behaupte ich selbstbewusst, für alles offen zu sein. Ich bin aber auch offen dafür, dass andere eher verschlossen sind.

Dienstag, 26. Dezember 2023

Flagge zeigen (in Minnesota)! [Update]

Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Minnesota hat letzte Woche seine neue Staatsflagge enthüllt! Das Design mag nicht das ausgeklügeltste sein – oder wie es bei "Late Night with Seth Meyers" hieß:


Na ja, immerhin der Stern des Nordens ist erhalten geblieben. Glückwunsch!

Montag, 25. Dezember 2023

Google mistet weiter aus

Es ist im Grunde kaum der Rede wert: Google stellt einen weiteren Service ein, von dem wahrscheinlich neun von zehn Personen noch nie gehört haben. "Ab dem 17. Januar 2024 sind keine Filme & Serien mehr bei Google Play verfügbar. Stattdessen kannst du diese auf YouTube oder Google TV kaufen. Dort findest du auch deine vergangenen Käufe."

Dass Google keinen eigenen Streamingdienst betreibt, "GoogleTV" oder so, verwundert eigentlich. Nun gut, die Bezahlversion von Youtube gibt es natürlich, und soweit ich weiß, hat Youtube auch schon Eigenproduktionen gelauncht. "Filme & Serien bei Google Play" bedeutete denn auch bisher: Man konnte im Play Store Inhalte käuflich erwerben und diese dann via Youtube im Browser abspielen, so wie es weiterhin möglich sein wird und wie ich es bisher getan habe. Ich bin nämlich der einzige, den ich kenne, der sich tatsächlich hin und wieder ganze Staffeln bei Google gekauft hat: von "Person of Interest", "Channel Zero", "Akte X", ein paar "Doctor Who"-Classics und zuletzt "Being Erica" – alles Serien, an die schwer heranzukommen ist.

Wer einen Blick auf die "Filme & Serien"-Abteilung im Play Store wirft, wird feststellen, dass das Angebot miserabel kuratiert und unverschämt überteuert ist. Warum ich dort dennoch immer wieder zugeschlagen habe? Weil es mich nichts gekostet hat! And here is why. Ich habe im Jahr 2015 die Google-Umfrage-App auf meinem Handy installiert. Diese meldet sich alle paar Tage bei mir und stellt mir Fragen zu meinem Kaufverhalten oder Medienkonsum. Habe ich beispielsweise bei Tegut eingekauft, will sie wissen, ob ich kürzlich bei Tegut eingekauft habe, wie ich bezahlt habe und zwei bis drei Folgefragen mehr. Die Beantwortung dauert keine Minute und wird mit ein paar Groschen vergütet. Auf diese Weise sind über die Jahre mehr als 100 Euro zusammengekommen, die ich, s.o., bei Google selbst eingelöst habe. Die Umfrage-App kann ich also allen, die kein Problem damit haben, von einem Megakonzern getrackt zu werden, empfehlen. Solange sie noch existiert.

Samstag, 23. Dezember 2023

TITANIC vor zehn Jahren: 1/2014

Tja, und schon sind wir im Jahr 2014. Spott auf Kosten der SPD ist freilich zeitlos, machte damals, als sie zum Juniorpartner in einem erstmalig und dümmlich "GroKo" getauften Bündnis geworden war, aber noch ein klein wenig mehr Spaß und Sinn als heute, wo diese Partei immerhin wieder den Kanzler stellt.

Top-Thema waren allerdings die Nachwehen des Falls Gurlitt und die Rückführung von NS-Raubkunst. Als "Restitutionsbehörde Hessen" begaben wir uns auf den Flohmarkt in Frankfurt-Höchst und nahmen uns Stände vor, an denen alte Gemälde und sonstiger Kunstkrempel feilgeboten wurden. Wir "untersuchten" die Stücke mit Wasserwaage, Pipette und Stethoskop, verglichen sie mit Fotos in einem aufwendig zusammengestellten Ordner und löchterten die Händler und Händlerinnen mit Fragen zur Provenienz.


Die Gutgläubigkeit der Genarrten war wie so oft verblüffend, und wie ebenso oft froren wir uns quasi zur Strafe die Finger ab. Ich muss an dieser Stelle rückblickend festhalten, dass die meisten unserer Straßenaktionen unter unsäglichen Wetterbedingungen durchgeführt wurden. Und werden: Entweder lässt uns die Sonne zerfließen, es regnet oder es herrschen wie hier Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Bonus-Fakt: An jenem Tag habe ich dieses Foto gemacht, wie man an der Spiegelung darin erkennen kann.


Megatrend im ausgehenden Jahr 2013 (und damit sind wir wieder bei den Sozialdemokraten): Mitgliederbefragungen. "Die SPD läßt ihre Mitglieder über die große Koalition abstimmen, der Papst schickt seinen Schäfchen eine Sex-Umfrage" (s. Titanic 12/13), "die Banken lassen ihre Kunden entscheiden, auf welche Art das Ersparte verschleudert werden soll: Ohne Basisbefragungen geht gar nichts mehr!" Das Team Gaitzsch/Hürtgen/Wolff zeigte auf S. 26-29 künftige Abstimmungen.


Außerdem machte der erwähnte Neu-Papst Franziskus durch seine beinahe anti-katholische Bescheidenheit und seinen radikalen Sparkurs von sich reden ("eine Kirche der Armen statt einer Kirche der armen Irren"; Rürup/Tietze, S. 36-38):


Am herzhaftesten gickern musste ich beim Wiederlesen dieser Einzelseite. In der Ritter-Sport-Sorte "Voll-Nuss" war der Aromastoff Piperonal gefunden worden, weswegen Stiftung Warentest sie mit "mangelhaft" bewertet hatte. M. Ziegelwagner testete das übrige Sortiment. (Dass es in zwei aufeinander folgenden Blogbeiträgen um Ritter-Sport geht, war übrigens nicht geplant!)


In meinen Augen sehr gelungen ist die 18. Ausgabe von "55ff", mit schön viel Sebastian-Klug'schem Wahnsinn ("Winterdepressionen: Welcher Selbstmord paßt zu mir?"; "Verliebt in einen Inbusschlüssel: Was nun?").


Hier ist ein Name, den ich vollkommen vergessen hatte: Gannet. Diese/r Zeichner(in?) ist mit zwei im besten Sinne absonderlichen Cartoons auf einer ganzen Seite vertreten, kam danach aber nie mehr im Heft vor, zumindest ist er oder sie im Inhaltsverzeichnis keiner weiteren Ausgabe zu finden. Ich werde gleich im neuen Jahr den Rürup-Nachfolger Leo Riegel fragen, ob Gannet ihm jemals etwas angeboten hat.


Weiteres Notierenswertes
- M. Hürtgen über den Stern-Kolumnisten Rolf Dobelli und dessen schein-gewitzte Denkanstöße: "[...] der powert weiter Fragen in den Äther. 'Alle wollen immer von A nach B. Aber wie kommen die alle zuerst nach A?' Zwinker zwinker, großes Hallo! Next question: 'Nach welchen Regeln funktioniert der Zufall?' Da schmunzelt das Rindvieh und den Stern-Leser haut's aus dem orangen Kugelsessel bäuchlings auf den Flokati."
- Gossengewäsch von vorgestern: Der frisch von seiner Showbiz-Partnerin getrennte Oliver Pocher war ja mal mit der Tennisspielerin Sabine Lisicki zusammen! Wieder einmal behauptet sich Titanic als unschätzbare time capsule (vgl. S. 7)!
- Leider Gottes nie gesehen: Die Wuppertaler Bühnen zeigten im Februar und März 2014 Stephan Winklers Oper "Der Universums-Stulp" nach dem Roman von Eugen Egner! Dies entnehme ich einer viertelseitigen Anzeige in den "Briefen an die Leser".
- Prächtiger Kahl mal wieder (U3): "Allen meinen Fans ein frohes neues Frutti di Mare!"

Schlussgedanke
Eine Art "Muster-Titanic", die ich seinerzeit Neulingen als "ideal zum Einsteigen" empfohlen hätte. Alle gängigen Formen und Formate sind vertreten und mehr als pflichtgemäß umgesetzt.

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Geschmack schlägt Sprachgefühl

Im Jahr 2017 echauffierte ich mich anhaltend und lautstark (Facebook) über die Ritter-Sport-Sorte "Honig-Salz-Mandel", deren Verpackung mit der Zeile "mit Honig und Salz verfeinerten, gerösteten Mandeln" beschriftet war.


Inzwischen haben sie die Beschreibung geändert, sogar unter eleganter Vermeidung zweier aufeinander folgender "mit"s:


Dieser schokoladige Fauxpas war indes eine Lappalie, wie ich letzte Woche feststellen musste, als ich im Aldi-Kühlregal das hier liegen sah:

Sonntag, 17. Dezember 2023

Das gute Sonntagsvideo

Heute spiele ich ein klassisches Shoot'em-up. Das Video ist nicht der Rede wert, aber ich wollte mal wieder auf meinen Youtube-Kanal hinweisen, den man selbstverständlich auch abonnieren kann ...

Freitag, 15. Dezember 2023

Selbst in allergrößter Not: Immer nur EIN Ofenbrot!

Weil es neulich im Angebot war, habe ich Rustipani Geräucherter Käse von Wagner gekauft, für wenn's mal schnell gehen muss.


Am Produkt selbst ist nichts zu beanstanden. In der Zubereitungsanweisung auf der Verpackung steht jedoch etwas äußerst Irritierendes: "Nicht mehr als ein Rustipani gleichzeitig aufbacken." Hä? Sonst was? Explodiert der Backofen?
Erklärt sich jemand im Namen der Wissenschaft bereit, testweise zwei Rustipanis gleichzeitig aufzubacken? (Keine Haftung meinerseits.) Ich würde es ja selbst tun, ja hätte es eigentlich tun sollen, denn von einem wird man kaum satt, aber ich hatte kein zweites zur Hand.

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Unsere Jungs bei Onkel Sam

Ich bin wahrlich kein Freund der Bundeswehr. Selten habe ich mich über eine Nachrichtenmeldung mehr aufgeregt als im Sommer 2022, als mir nichts, dir nichts ein Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro (!!!) beschlossen wurde, eine Entscheidung, für welche die Ampelkoalition "viel Applaus" (tagesschau.de) erhielt, anstatt noch in derselben Nacht gestürzt zu werden ... Aber dieses Blog soll ja unpolitisch bleiben, und bevor mein Puls in ungesunde Höhen schnellt, komme ich lieber zum eigentlichen Thema.

Die Struktur, die Organisation, die ganzen angeschlossenen, nachgeordneten und Unterbereiche der Bundeswehr üben eine eigenwillige Faszination auf mich aus. Hier zum Beispiel das Organigramm des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, das man sich auch als PDF herunterladen kann:

Deutschland at its best!

Ich liebe auch die Verbandsabzeichen der diversen Kommandos, Zentren und Dienststellen! Sowohl bei den militärischen als auch bei den, weniger bekannten, zivilen und wissenschaftlichen Einrichtungen hat man sich wappentechnisch mitunter ordentlich ausgetobt.

Hier das 2017 aufgestellte Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIR):


Diesem unterstellt sind viele Spezialstellen und -einrichtungen, die in Orten wie Daun, Storkow (Mark) oder Stadum ansässig sind und wiederum eigene Wappen führen, die zum Teil Technologie mit Tradition verbinden, z.B.

- die Fernmeldeaufklärungszentrale Nord (FmAufklZentr Nord):

- das Informationstechnikbataillon 293 (ITBtl 293):


- das Zentrum Cyber-Operationen (ZCO):


Eine Dienststelle nennt sich "Dienstältester Deutscher Offizier/Deutscher Anteil 1st NATO Signal Battalion". Der Dienstälteste trägt dieses Abzeichen:


Eine nicht unwichtige Behörde des Verteidigungsministeriums ist das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), wobei mir nicht gefällt, wie der Löwe grüßt:


Von den wissenschaftlichen Kompetenzzentren überzeugt mich das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (InstMikroBioBw) wappenmäßig am meisten:


... wobei auch das präventionsmedizinische nicht schlecht ist:


Die Marine ist noch mal eine eigene Welt. Exemplarisch, damit das hier nicht allzu sehr ausartet, habe ich mir das Schifffahrtmedizinische Institut der Marine herausgepickt:


Eine Äskulapnatter, die sich einen Schiffsmast emporschlängelt! Das Institut steht übrigens im mir bis gerade eben völlig unbekannten schleswig-holsteinischen Kronshagen. Ich glaube, solche nordischen Nester werden überhaupt nur von den verstreuten Flottenstützpunkten am Leben gehalten.

So, was hat es nun mit der Überschrift dieses Beitrags auf sich? Abseits der drei Säulen Heer, Marine und Luftwaffe ist zweifellos das Streitkräfteamt (nicht zu verwechseln mit dem Kommando Streitkräftebasis) der schillerndste Zweig der Bundeswehr. Bis 1975 weniger martialisch "Bundeswehramt" genannt und nach wie vor in Bonn sitzend, sind ihm u.a. die Militärattachéstäbe, die Schule für Diensthundewesen, das Zentrum für Militärmusik sowie das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr, dessen Funktion ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen kann, unterstellt. Außerdem, jetzt kommt's!: das Bundeswehrkommando USA und Kanada.

"Das Kommando ist das größte streitkräftegemeinsame Kommando der Bundeswehr außerhalb des deutschen Staatsgebiets", heißt es einleitend auf der Seite des Amtes. Ganz recht: Nicht nur nordamerikanisches Militär ist in Deutschland stationiert, auch – selbst wenn das nicht 100-prozentig gleichzusetzen ist – "deutsche Soldatinnen und Soldaten sind mit ihren Familien auf insgesamt 22 US-Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen auf über 49 Stand- und Einsatzorten verteilt. Dort betreiben sie in den USA stationierte Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr beziehungsweise werden dort ausgebildet, andere nehmen als Lehrgangsteilnehmer oder Lehrkräfte an Ausbildungsgängen der US- und der kanadischen Streitkräfte teil. Weiterhin erfüllen deutsche Soldatinnen und Soldaten Verbindungsaufgaben, andere leisten ihren Dienst im Austausch in US-Einheiten und Verbänden sowie auf Schiffen. Gleichfalls gehören die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Anteile für NATO oder sonstige internationale Hauptquartiere in den USA zum Bundeswehrkommando in Reston."

Die Stadt Reston, Virginia, sagte mir bis dahin so wenig wie Kronshagen. Sie wurde erst 1964 als Planstadt gegründet und hat heute rund 63.000 Einwohner. In ihr wurde ein Ebola-Stamm entdeckt, und sie wurde 2015 im Rahmen des jährlichen Filmfestivals für fünf Tage zu Ehren des 30-jährigen Jubiläums von "Zurück in die Zukunft" symbolisch in "Hill Valley" umbenannt. In der Nähe der Kommandozentrale befindet sich der Lake Thoreau und das Restaurant Red's Table, wo man für 15 bzw. 30 $ Austern essen kann. Die erwähnten weiteren Einsatz- und Standorte in Kanada und den USA konnte ich leider nicht recherchieren.

Ebenfalls Teil des Streitkräfteamts ist übrigens die Deutsche Delegation Niederlande, zu der "auch die Deutschen Anteile der NATO Force Integration Unit in Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei und Ungarn sowie die Deutsche Abteilung des Movement Coordination Center Europe (MCCE) und die Strategic Air Lift Coordination Cell (SALCC) in Eindhoven" gehören und deren vielfältiges Aufgabengebiet noch einiges mehr umfasst. Okay, ich bin jetzt auch Fan der Bundeswehr, fordere, dass sie nächstes Jahr eine Billion Euro zugesagt bekommt, und überdenke einmal mehr meine Karriere.

Montag, 11. Dezember 2023

Die Würfel sind gefallen (in den Topf)

Kaum zu glauben, aber wahr: Am Wochenende habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Spaghetti Carbonara zubereitet. Nun ja, ich muss gleich einschränken: 1. habe nicht ich, sondern hat mein Thermomix den Löwenanteil der Arbeit verrichtet, 2. handelte es sich um eine vegetarische Variante. Es gibt nämlich seit neuestem vegane Schinkenwürfel auf Weizenproteinbasis von der Marke Billie Green. Die entdeckte ich im Penny-Prospekt, und da dachte ich: Allora, warum nicht mal Carbonara machen?

In der Original-Carbonara (wobei die Definition von "Original" wie so oft nicht einfach ist) besteht die fleischliche Komponente aus Guanciale, einem ungeräucherten Speck (ital. speck) aus Schweinenacken und -backe. Dieser wird in schmalen Streifen angebraten; Würfel sind freilich ebenso zulässig und ohnehin verbreiteter. Mein Thermomix stammt noch aus der 5er-Reihe und verfügt über keine Anbrat-Funktion wie das Modell 6, stattdessen wurden die Würfel wie gehabt in etwas Öl gedünstet. Ich kann versichern, dass der dabei entstandene Geruch nur mit köstlichst zu beschreiben ist. Sodann ging es an die Zubereitung der "Soße". Auch hier gibt es unterschiedliche Auffassungen. In der Rezeptdatenbank finden sich Variationen mit Sahne und Milch oder solche mit Butter. Dem Klassiker verpflichtet, ließ ich lediglich zwei Eigelb und ein ganzes Ei mit 60 Gramm Parmesan (Pecorino wäre noch authentischer gewesen!) zusammenrühren. Das auf circa 65 Grad Celsius erwärmte Gemisch wurde dann rasch mit drei Esslöffeln Nudelwasser, dem "Speck" und den Spaghetti vermengt; drei Prisen Pfeffer und eine Prise Salz dazu, buon appetitio! Ich weiß nicht, wie ich hätte verhindern können, dass das Ei teilweise stockt. Waren die Nudeln noch zu heiß? Hier jedenfalls das Foto, welches nicht unbedingt höchsten Foodporn-Ansprüchen gerecht werden mag, aber gut demonstriert, wie sich die "Billie Green"-Würfel in dem Gericht optisch machen.

Dies war bereits die zweite Portion.

Habe ich jetzt ernsthaft die Ausführung eines Thermomix-Rezeptes nacherzählt?

Sonntag, 10. Dezember 2023

Rasches "Porn"-Update

Vorgestern kennengelernt: Competence porn. Im Zusammenhang mit Literatur kann man sich ja ungefähr vorstellen, was das bedeutet. Ich stieß auf den Ausdruck in einer Rezension von Kathrin Passig. Bei dieser Gelegenheit die Frage: Wie, bitt'schön, schafft es Frau Passig, im Schnitt alle zwei Tage ein Buch durchzulesen und anschließend streng, aber profund für Goodreads zu bewerten?

Freitag, 8. Dezember 2023

Aus dem Frankfurter Sprachlabor

Die Einsendungen an das "Sprachlabor" lassen, wie ich hier mehrfach gezeigt habe, tief blicken in die Denk- und Gefühlswelt der Menschen, die die Süddeutsche Zeitung lesen. Ein Leserbrief in der gestrigen FAZ konnte allerdings gut mithalten. Oliver K. aus S. schrieb:

Zunehmend stelle ich fest, dass an der Präzision unserer Sprache gerüttelt wird. Es wird zunehmend von Menschen gesprochen, die irgendwo zusammen kommen, stehen, kleben, randalieren oder auf Parteitagen zusammenkommen. Warum spricht der Autor nicht von Parteimitgliedern, Demonstranten, Fußgängern et cetera? Dass es sich dabei nicht um Pferde, Affen oder Hunde handelt, dürfte jedem Leser klar sein.

Dazu könnte ich mich noch in drei, vier Sätzen auslassen, aber manchmal ist es schöner, so etwas einfach für sich stehen zu lassen.

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Service-Post zum Nikolaustag: Alle Knox-Sorten, wo gibt

In den letzten Jahren konnte ich mich mit Weihnachten, das ich als Jugendlicher überhaupt nicht mochte, immer mehr anfreunden; ich würde fast soweit gehen zu sagen, dass ich ein Fan dieses Festes bin. Damit einher geht, dass ich Räucherkerzen inzwischen recht gern rieche. Auf dem Weihnachtsmarkt (ja, auch die finde ich mittlerweile toll) sah ich am Wochenende, dass die Knox Räuchermittelherstellung GmbH einige neue Sorten vertreibt, die ich überhaupt noch nicht kannte. Darum habe ich die Firmen-Homepage eingesehen und mal sämtliche verfügbaren Düfte aufgeschrieben. Hier:

  • Ananas
  • Apfel
  • Bratapfel
  • Caffè Latte
  • Cocos
  • Feuerzangenbowle
  • Glühwein
  • Grüner Tee
  • Honig-Lebkuchen
  • Lavendel
  • Lebkuchen
  • Lemon
  • Mandeln, Gebrannte
  • Marzipan
  • Opium
  • Orange
  • Patchouli
  • Sandel
  • Schokolade
  • Tabak
  • Tanne
  • Vanille
  • Veilchen
  • Waldduft
  • Waldhonig
  • Weihnachtsapfel
  • Weihnachtsduft
  • Weihrauch-Myrrhe
  • Zimt
  • Zimtrinde

Und das ist nur die auf der Homepage gelistete Auswahl. An einem Marktstand lagen Schachteln mit Cannabis-Aroma aus! In einem Erzgebirgs-Shop fand ich außerdem die Sorten Erdbeer und Tabak Virginia. Wer soll das alles riechen? Wer kann beispielsweise Glühwein von Feuerzangenbowle unterscheiden? Das wäre glatt was für "Wetten, dass..?".

Noch erstaunlichere Wette: Räucherkerzchen-Aroma am Aussehen erkennen (hier: Opium)

^^^^UPDATE 16.12.23 - In meiner Facebook-Timeline gespotted: Eisenbahn-Duft!

Montag, 4. Dezember 2023

Musikstream-Bilanz 2023

Mit meinem Wechsel von Prime Music zu Spotify (ich berichtete) bin ich, in einem Wort, zufrieden. Die werbefinanzierte Gratisversion war mir für die tägliche Hintergrundbeschallung völlig ausreichend, weil ich jedoch auch "Die Drei Fragezeichen" hören wollte, testete ich drei Monate lang die Premiumversion (ich berichtete ebenfalls). Damit war Hörspielkonsum problemlos möglich. Da auch der Wegfall von Werbespots keinen Nachteil darstellt und ich keine sonstigen Pferdefüße ausmachen konnte (nur in ganz seltenen Fällen hat sich der Player meinen zuletzt gehörten Titel nicht gemerkt oder gleich den kompletten Verlauf geschluckt), ließ ich das Abo nach Ende des Probezeitraums einfach weiter laufen.

Lohnen sich die rund zehn Euro allein schon für das Quantum des von mir Weggehörten? Letzte Woche tauchte auf der Startseite mein "persönlicher Jahresrückblick" auf, und anhand dessen kann ich sagen: Ja! 2091 Songs habe ich 2023 gestreamt (da fehlt wohlgemerkt der gesamte Dezember; warum kommt die Auswertung nicht am Ende des Jahres?). 'ne Menge Holz, in Zahlen:


Das sind gut 166 Stunden, fast eine Woche! Ich liebe Statistik. Allein deswegen ist Spotify dem Amazon-Service überlegen. Und was habe ich so gehört?


Hm, das wirkt so, als wäre ich genremäßig recht einseitig unterwegs, dabei bin ich geschmacklich viel breiter aufgestellt. Case in point: Unter "Basierend auf deinem Hörverlauf" werden mir so exotische Playlists wie "Ambient X Takeover", "bleeps ^ glitches" oder "Relaxing dogs mix" angeboten. Im Übrigen bin ich laut Jahresrückblick ein "Hypnotiseur": "Bei dir ist volle Konzentration angesagt. Du hörst Alben gerne komplett, vom ersten Song bis zum letzten Ton." Das stimmt wohl.

Samstag, 2. Dezember 2023

Serientagebuch 11/23

01.11. Mrs Sidhu Investigates 1.01
The Simpsons 35.04
02.11. Channel Zero 4.05
Channel Zero 4.06
06.11. The Simpsons 35.05
The Power of Parker 1.01
The Power of Parker 1.02
Without Sin 1.01
Evil 1.06
07.11. Family Guy 22.04
Futurama 8.06
08.11. The Power of Parker 1.03
Evil 1.07
09.11. Without Sin 1.02
Without Sin 1.03
Without Sin 1.04
13.11. Family Guy 22.05
The Power of Parker 1.04
Futurama 8.07
14.11. The Simpsons 35.06
Mrs Sidhu Investigates 1.02
15.11. Evil 1.08
16.11. The Power of Parker 1.05
The Power of Parker 1.06
17.11. Sneaky Pete 2.01
20.11. Evil 1.09
Sneaky Pete 2.02
The Simpsons 35.07
21.11. Detroiters 1.01
Detroiters 1.02
Detroiters 1.03
Family Guy 22.06
22.11. Detroiters 1.04
Evil 1.10
Detroiters 1.05
23.11. Futurama 8.08
Sneaky Pete 2.03
27.11. Detroiters 1.05
28.11. Family Guy 22.07
Sneaky Pete 2.04

Statt "American Horror Story" erkor ich heuer die lange vor mir hergeschobene vierte Staffel der weniger bekannten Anthologieserie Channel Zero zu meinem Halloween-Programm. Die sechs Episoden von "The Dream Door" strecken den Stoff – zu Grunde liegt abermals eine Creepypasta-Kurzgeschichte – nicht unnötig, so dass sie ein knackiges, stringentes Gesamtpaket (die Stringenz wird gewiss auch dadurch bedingt, dass jede Season von einem einzigen Regisseur inszeniert wurde) ergeben, in dem dennoch genug Tiefe, vor allem was die Figuren angeht, steckt. Die Prämisse ist schön gruselig, die mitunter heftigen Splatter-Sequenzen wären m.M.n. nicht nötig gewesen.
PS: Dieses treffende Meme, das ich kürzlich fand, lässt sich auch auf "Channel Zero" anwenden. Das soll keine Nörgelei sein, aber ... naa, so langsam reicht's auch mal.


Die Miniserie Without Sin ist allein wegen Vicky McClure ("Line of Duty") sehenswert, aber auch der Plot überzeugt. Es geht um die Praxis der Restorative Justice, quasi das britische Pendant zum Täter-Opfer-Ausgleich. Bei einem solchen behauptet der Verurteilte, der Mörder der Tochter der Protagonistin (McClure), es sei alles ganz anders gewesen, worauf sich eine Spirale aus gefährlichen Ermittlungen, Gefängnis-Verschwörungen und Ausflügen ins Drogenmilieu entwindet. Reichlich dramatisch, etwas traurig, aber eben auch ordentlich packend.

Als möglicherweise "only half comprehensible to anyone under 45" schätzte der New Statesman die sechsteilige Comedy The Power of Parker ein, ist sie doch im Großraum Manchester des Jahres 1990 angesiedelt. Nun, ich bin zusätzlich nicht-britisch und habe trotzdem genug verstanden, um mich prächtig unterhalten gefühlt zu haben. Die Dialoge sind derart schneidig und smart, dass es keine Rolle spielt, ob man jede Anspielung in ihnen kapiert. Darüber hinaus schlägt die Geschichte mit ihrer teils frivolen, teils bedrohlichen Grundstimmung launige Volten, überrascht mit visuellen Gimmicks (jede Folge beginnt mit einem Rückblick in Retro-VHS-Optik) und legt mit dem titelgebenden Elektrofachmarktleiter Martin Parker (Conleth Hill) einen der unsympathischsten Antihelden aller Zeiten vor. Genüsslich sehen wir dem selbstverliebten, hasenfüßigen, treulosen Geschäftsmann zu, wie ihm der Teppich unter den Füßen weggezogen wird. Dass für ihn eine Art unverdientes Happy End vorgesehen ist, akzeptiert man allein, weil dieses mit einer seiner zwei Ge(gen)spiel(er)innen geteilt wird.
Ohne zu viel zu verraten: "The Power of Parker" ist eine Liebeserklärung an das Alter und an Altes, beispielsweise an den verwegenen Charme der Achtziger. Zur Musikauswahl ist zu sagen, dass sie, zumindest auf meinen Geschmack bezogen, a mixed bag ist: Einerseits enthält sie echte Banger (The Belle Stars - "Sign of the Times", Bros - "I Owe You Nothing", OMD - "Enola Gay", Joy Division - "Love Will Tear Us Apart"), andererseits Songs, die zu meiner absoluten "Ich kann's nimmer hören"-Top-50 gehören (Tears For Fears - "Shout", Soft Cell - "Tainted Love", Yazoo - "Don't Go", Jimmy Somerville - "Smalltown Boy"). Eine Playlist gibt es bei Spotify. Und damit endet diese Rubrik zum ersten Mal mit einer Überleitung, nämlich zum nächsten Beitrag – in dem es um, genau: Spotify geht.